Was sind Uplights? Eine illuminierende Erklärung für Lichtnovizen

Lichtkultur mit spezieller Ausrichtung

| Foto: Shutterstock von skyNext

Die verschiedenen Bauarten der Scheinwerfer haben ihre jeweils eigenständigen Aufgaben. Und von denen gibt es reichlich. Eine Spezialdisziplin nehmen die sogenannten Uplights wahr, mit denen etwa Fassaden, Wände und sonstige Flächen oder Objekte visuell inszeniert werden, wobei in der Praxis die Übergänge von Uplights zu Deko-Lights und zur Ambient-Beleuchtung fließend sind. Schauen wir mal, wie du das Uplighting praktisch nutzen kannst.

Check it: Infos zu Uplights und praktischem Einsatz

  • Die Gebrüder Uplight und Downlight
  • Typische Anwendungen beim Uplighting
  • Weichzeichnung, Neigung und Strahlwinkel
  • Wirkung von Uplight für Anwendung bedenken
  • Outdoor-Tauglichkeit und Schutzklassen
  • Vorteile von Akkubetriebenen Uplights

Uplight scheint nach oben; Downlight strahlt nach unten

Eigentlich ist der Begriff „Uplight“ relativ einfach zu verstehen. Uplight ist das Gegenteil von Downlight. Herzlichen Glückwunsch, jetzt wissen wir mehr. Okay, nach diesem kümmerlichen Fehlstart nehmen wir Anlauf zum nächsten Erläuterungsversuch: Uplight-Scheinwerfer strahlen das Licht vorwiegend nach oben, in Innenräumen senkrecht an die Decke. Ebenso kannst du ein Uplight auch auf einen deckennahen Teil der Wand ausrichten. Das Resultat wird sein, dass die Lichtstrahlen als indirektes Licht in den Raum reflektiert werden.

Uplighting ist ein branchenübergreifend genutzter Oberbegriff

Das Uplighting ist ein eingeführter Begriff, also nicht einfach nur ein abgefahren klingendes Modewort. Vielmehr stammt diese Spezialdisziplin nicht mal ausschließlich aus der Veranstaltungs-, sondern vielmehr aus der herkömmlichen Lichttechnik für Wohnräume und mehr. Dort kennst du die Uplights vermutlich unter anderem Namen: Beispielsweise in deinem Wohnzimmer werden sie auch als Deckenfluter bezeichnet. Ausschlaggebend ist die Lichtrichtung.

Raus aus dem Wohnzimmer, rein in übliche Anwendungen

Allerdings befinden wir uns nicht in deinem Wohnzimmer, sondern wollen damit unterschiedliche Events, Immobilien oder Installationen in Szene setzen. Von den Veranstaltungstechnikern wird ein Uplight in verschiedenen Szenarien und auf unterschiedliche Weise genutzt. So werden beispielsweise Fassaden, Wände oder Objekte wie Pflanzen auf diese Weise beleuchtet. Bei der Produktpräsentation werden Lichtgänge und Lichtwände geschaffen. Dabei geht es in den meisten Fällen darum, einen zuvor definierten Bereich über einen längeren Zeitraum dauerhaft in Szene zu beleuchten, gerne auch mit geschmackvollen Farbübergängen. Beim Uplighting in der Veranstaltungstechnik soll im Normalfall ein angenehmes Ambiente geschaffen werden. Insofern werden Uplights häufig auch als Ambient-Beleuchtung für die angenehme Wohlfühlatmosphäre beispielweise in der Gastronomie oder Hotellerie, in Museen und eingesetzt.

Auch für die Objekt-Beleuchtung eignet sich das Uplighting bestens | Foto: Shutterstock von ShutterLabs

Häufig wird das Licht weicher und indirekter gestaltet

Nicht selten versucht man bei dieser speziellen Variante der Lichttechnik auch, das Licht weicher und indirekter zu gestalten. Erreicht wird das mit sogenannten Diffusor-Scheiben, die vor der Lichtquelle – eigentlich muss es „nach der Lichtquelle“ heißen – montiert werden. Zuweilen werden diese Diffusoren angeschraubt; auch gibt es Ausführungen mit magnetischen Elementen, die dann wiederum an den Magneten am vorderen Rand des Scheinwerfers haften, an der Lichtaustrittsöffnung.

Erreicht wird mit den Diffusionsscheiben in vielen Fällen zugleich ein anderer, üblicherweise breiterer Abstrahlwinkel. Allerdings – um beim Beispiel der Fassadenbeleuchtung zu bleiben – soll das Licht nur auf die Hauswand und nicht von ihr weg strahlen. Der beabsichtigte Effekt würde andernfalls verwaschen. Dafür haben viele eine sogenannte Streublende mit an Bord, wodurch der Abstrahlwinkel einseitig eingegrenzt wird.

Absolut senkrechter Strahlwinkel eher seltener angesagt

Nun ist leicht vorstellbar, dass man eine Fassade, die per Lichtquelle nach oben illuminiert werden soll, nicht wirklich erhaben leuchtet, wenn wir wirklich bei ausschließlich senkrechtem Abstrahlwinkel bleiben. Vermutlich trifft man den Himmel aber nicht wirklich die Häuserwand, die würde allenfalls angerissen werden. Aus diesem Grund wird ein Uplight in einem entsprechend geneigten Abstrahlwinkel ausgerichtet. Für diese sogenannte Tilt-Funktion wird die gewünschte Neigung entweder am Montagebügel oder über eine Rändelschraube auf der Unterseite des Gerätes justiert.

Nichts ist dabei in Stein gemeißelt, nicht mal die Fassade, die du vielleicht in Szene setzen möchtest. Falls du beispielsweise ein 20  Meter entfernt stehendes Gebäude mit Licht in Szene setzen willst, ändert sich der Neigungswinkel und somit die Ausrichtung des Lichts, was schon aufgrund der Entfernung nötig ist. Die Bezeichnung der Scheinwerfer bleibt identisch.

Faszinierende Lichtinstallationen möglich | Foto: Shutterstock von Nejron Photo

Auswirkungen der Lichtrichtung zuvor bedenken

Beim Uplighting musst du dir zuvor gut überlegen, welche Flächen oder Objekte du damit in Szene setzen willst. Besondere Bedeutung hat die Lichtrichtung für die damit erzeugte Stimmung. Tatsache bleibt, dass die Lichtrichtung von unten nach oben unnatürlich ist. Die Sonne scheint nun mal nicht von unten. Zum Beispiel Hauswände kannst du auf diese Weise stimmungsvoll erleuchten. Für die Personenbeleuchtung ist das Uplight eher ungeeignet, zumal die Gesichter gespenstisch, unheimlich und dramatisch wirken.

Für die Personenbeleuchtung ist Uplighting meistens ungeeignet | Foto: Shutterstock von Denis Kabelev

Outdoor-taugliche Uplight-Scheinwerfer – IP65

Am Markt gibt es diverse hochmoderne Scheinwerfer, die als Uplight im Außenbereich eingesetzt werden. Leicht vorstellbar, dass die für diese besonderen Bedingungen und Herausforderungen auch konzipiert sein müssen. Zunächst müssen die draußen verwendeten Scheinwerfer die unterschiedlichen Witterungsbedingungen verkraften. Im Klartext bedeutet das hauptsächlich, dass Regen und Co. ihnen nichts anhaben dürfen. Es darf schlichtweg keine Feuchtigkeit eindringen. Immerhin reden wir von strombetriebenen Geräten. Und bekanntlich sind Strom und Wasser nicht die besten Freunde.

Im Gegensatz zu Scheinwerfern, die ausschließlich im Innenbereich betrieben werden, müssen beispielsweise die Anschlüsse gegen eindringende Flüssigkeiten und Staubeintritt geschützt sein. Und zwar auch dann, wenn kein Kabel eingesteckt ist. Üblicherweise wird das mit gummierten Abdeckkappen umgesetzt. Ebenso dürfen keine durchlässigen Rillen beispielsweise zwischen Display und Korpus vorhanden sein und vieles mehr.

Ergiebig, Outdoor-tauglich und hochqualitativ | Foto: von Jörn Petersen

 

Kompakt, Outdoor-geeignet und selbst ein Deko-Objekt | Foto: von Jörn Petersen

Bedeutung der Schutzklassen speziell im Outdoor-Bereich

Klassifiziert werden Scheinwerfer mit der Kennzeichnung IP (International Protection). Diese Bezeichnung setzt sich aus zwei Ziffern zusammen, wobei die erste den Personen- und Fremdkörperschutz kennzeichnet, die zweite den Wasserschutz. Outdoor-taugliche Uplight-Scheinwerfer müssen – mindestens – der Schutzklasse IP65 entsprechen. Dabei steht die „6“ für draht- und staubdicht, die „5“ für Strahlwasser aus allen Richtungen.

Es gibt höhere als auch niedrigere Klassen, die Liste reicht von der Klasse  „0“ bis Klasse „9“, von „kein Schutz“ bis „geschützt auch bei starkem Druck gegen das Gehäuse“, beispielsweise mit Hochdruck-Dampfstrahlreinigern, bei denen schon mal 80 bis 100 bar auftreten können. Üblich für den normalen Outdoor-Betrieb sind Uplight-Scheinwerfer der Schutzklasse IP65.

Vorteil der akkubetriebenen Mobilität von Uplights

Wenn du im Außenbereich beispielsweise eine Fassadenbeleuchtung einrichten möchtest, stehst du nicht selten vor der Problematik, die Scheinwerfer vernünftig mit Strom zu versorgen. Ellenlange Kabel müssen verlegt werden. Oftmals stehen keine Stromanschlüsse zur Verfügung. Zudem ist der Kabelsalat keinesfalls praktisch. Auch musst du bedenken, dass man bei Outdoor-Events unbedingt schnell auf- und anschließend wieder abbauen möchte. Schnell mal ein paar Uplight-Scheinwerfer postieren, vielleicht um das Büffet malerisch zu betonen, den Sektempfang auf der Terrasse oder im Garten zu inszenieren, es gibt zahlreiche weitere Anwendungen, bei denen die Uplights möglichst mobil – also kabelfrei sein sollten.

In den vergangenen Jahren haben die Hersteller vermehrt Akku-betriebene Uplight-Scheinwerfer auf den Markt gebracht. Äußerst praktisch, zumal du diese Scheinwerfer kabelfrei an der geeigneten Stelle positionieren und bei Bedarf unkompliziert an einem anderen Platz aufstellen stellen kannst. Das Uplight wird damit mobil, gewissermaßen eine Handtasche der lichterlohen Art.

Begrenzte Leistung für einsatztauglich niedrigen Stromverbrauch

Ob drinnen oder draußen, bei kleineren und mittelgroßen Veranstaltungen kommen oftmals Scheinwerfer zum Einsatz, die dem Zweck entsprechend begrenzt leuchtstark sind. Im Normalfall sprechen wir hier von zwar hochwertigen und vielfach hochprofessionellen, aber bewusst in Leistung aufs Wesentliche reduzierten Geräten, die folgerichtig mit geringem Stromverbrauch überzeugen. Ganz pragmatisch: Die Akkus halten länger. Letztlich ist es wenig sinnvoll, erst vom Vorteil der Akkus zu profitieren, die dann zwischendurch aber immer wieder laden zu müssen.

Beispiele für akkubetriebene Uplight-Scheinwerfer

Resümee

Entsprechend platziert, lässt sich im Grunde genommen nahezu jeder Scheinwerfer als Uplight nutzen. Allerdings gibt es Modelle, die speziell auf diese Zwecke ausgerichtet sind, wodurch du dir keine kuriosen Lösungen einfallen lassen musst, um den gewünschten Effekt wirklich vernünftig zu erzielen. Nicht zu vergessen: Gerade weil viele dieser speziellen Scheinwerfer sich im Einsatz auch optisch harmonisch in das jeweilige Szenario einfügen müssen, sind sie oftmals besonders ästhetisch designt.

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