Lichttechnik kaufen – erstmal wissen, wovon man spricht

Ein Wegweiser durch den Dschungel der verwirrenden Fachtermini

Lichttechnik kaufen: ein Wegweiser für dich | Foto: Shutterstock von sjonniesfotos

Das Angebot der unterschiedlichsten Scheinwerfer am Markt ist immens. Zumal die Scheinwerfer ihre jeweils eigenen Aufgaben in der Beleuchtungstechnik haben, verfügen sie auch über etliche Features, bei denen Einsteiger allein von den Begrifflichkeiten schon umgehauen werden können. Wenn du aktuelle Lichttechnik kaufen möchtest, haben wir hier einen kleinen Leitfaden für dich.

Check it: Lichttechnik kaufen nicht nur für Einsteiger

  • Verwirrende Fachtermini und Anglizismen
  • Oftmals geht es nicht anders
  • Lichtdesign besteht aus mehreren Komponenten
  • Unterschiedliche Scheinwerfer-Arten
  • Definitionen der Optik
  • Definitionen der Features

Lichttechnik kaufen – Verwirrspiel von technischen Fachtermini und Anglizismen

Wenn technische Bezeichnungen und Anglizismen fröhlich vermischt werden, sorgt das bei thematisch Unkundigen leicht für Verwirrung beim Lichttechnik kaufen. Was entsteht, ist eine sehr spezifische Pseudo-Sprache, bei der man schnell auf dem berüchtigten Bahnhof des nicht mehr Verstehens landet. In der Musik und der Eventtechnik scheint es zum guten Ton zu gehören, sich für Laien unverständlich auszudrücken. Mag auch sein, die Branche wird damit zur verschworenen Gemeinschaft.

Manchmal lässt sich das nicht ändern – es geht um Funktionalität

Besonders zeigt sich das auch in der Lichttechnik. Da wird herzhaft mit zuweilen kuriosen Begriffen kokettiert wird. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass sich Fachtermini oftmals einfach nicht umgehen lassen. Wenn du eine ansehnliche und nicht minder kreative Lichtshow designen und die passende Lichttechnik kaufen willst, musst du logischerweise nicht nur die wichtigsten Begriffe, sondern vor allem der Bedeutung kennen. Denn immerhin beschreiben die Begriffe die Funktionalität.

Faszinierendes Lichtdesign besteht immer aus mehreren Komponenten

Okay, du möchtest die Lightshow für die Band, als angehender Entertainer, DJ oder was auch immer inszenieren und dazu die passende Lichttechnik kaufen. Dann versuchen wir doch mal, die grundlegenden Begrifflichkeiten einigermaßen verständlich auf den Punkt zu bringen. Soviel vorweg: Wirklich faszinierendes Lichtdesign besteht immer aus mehreren Komponenten mit jeweils eigenen Aufgaben. Wenn du Lichttechnik kaufen möchtest, hier eine kleine Liste, die im wahrsten Sinne des Wortes ein bisschen Licht ins Dickicht bringen soll:

Faszinierendes Lichtdesign ist pure Emotion | Foto: Shutterstock von Matusciac Alexandru
  • Spot-Scheinwerfer

Mit einem Spotscheinwerfer werden insbesondere Objekte und Personen direkt angestrahlt. Die Abstrahlwinkel ist sehr eng gehalten, um damit eine punktuelle und eng zonierte Beleuchtung zu ermöglichen. Der Spot hat üblicherweise einen Abstrahlwinkel von maximal 45°; eher bleibt man bei einem Winkel von bis zu 25°. Der Lichtstrahl ist in der Regel stärker und intensiver als bei einem Wash. Mit hochwertig ausgestatteten Spots lassen sich zudem ideal ansehnlich Lichteffekte durch die Projektion mit Gobos, Prismen und Mustern erzielen.

Cameo Q-Spot 40 RGBW White
Cameo Q-Spot 40 RGBW White
Kundenbewertung:
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  • Wash-Scheinwerfer

Wash-Scheinwerfer eigenen sich für die breitflächige und eben nicht zonierte Beleuchtung von Bühnen, in der Architekturbeleuchtung und weitere Locations. Ermöglicht wird das durch den sehr breiten Abstrahlwinkel, der üblicherweise bei über 100° liegt. Ein weiteres Merkmal von Wash-Scheinwerfern sind die weichen Kanten des Lichtkegels mit fließendem Übergang. Mit Wash-Scheinwerfern erreichst du gewissermaßen die Basis-Stimmung der jeweiligen Lichtszene.

Stairville Wild Wash 648 LED RGB
Stairville Wild Wash 648 LED RGB
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  • Fluter

Bei Flutern handelt es sich eigentlich um die Spezialisten unter den Wash-Scheinwerfern. Diese Scheinwerfer kommen häufig im Live-Szenario on Stage und – sofern outdoor-tauglich auch im Außenbereich für Beleuchtung beispielsweise von Festivals zum Einsatz. Fluter machen im wahrsten Sinne des Wortes, was ihr Name besagt. Sie fluten die Bühne mit Licht, nur eben üblicherweise noch stärker als die reinen Wash-Scheinwerfer.

Stairville xBrick HEX 16x8W RGBAW UV
Stairville xBrick HEX 16x8W RGBAW UV
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  • Beam-Scheinwerfer

Beam-Scheinwerfer sind gewissermaßen eine Mischung aus Spot und Beam. Nee, falsch ausgedrückt. Sie sind weder eng fokussierte Spots noch breitflächig abstrahlende Wash-Scheinwerfer. Beam-Scheinwerfer haben innerhalb der Theater- und Bühnenbeleuchtung erst später entwickelt, was auch mit der fortschreitenden Nebel- bzw. Haze-Technik zu tun hat. Beam-Scheinwerfer werden mit ihrem engen bis mittelengen Abstrahlwinkel gerne im Zusammenspiel mit Hazern (Dunst-Maschinen) verwendet, wodurch die Lichtstrahlen gewissermaßen dreidimensional im Raum schwebend wirken.

Cameo HydraBeam 4000 RGBW
Cameo HydraBeam 4000 RGBW
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  • Blinder

Indes Fluter üblicherweise intensiv die Bühne in das Grundlicht tauchen, haben Blinder in der Regel mindestens eine andere Funktion. Die Scheinwerfer sind sehr hell und werden etwa beim Intro von Songs als Effekt in Richtung des Publikums oder direkt darüber ausgerichtet. Und ja, sie blenden. Das ist ihre evolutionäre Aufgabe. Ein anderer Anwendungszweck ist, dass Blinder wie auf der Baustelle genutzt werden, um Arbeitsflächen wie die Event-Location beim Auf- und Abbau optimal auszuleuchten.

Showtec Stage Blinder 2 DMX
Showtec Stage Blinder 2 DMX
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  • Hybrid-Scheinwerfer

Die Bezeichnung Hybrid-Scheinwerfer ist in der Lichtbranche aktuell immer häufiger anzutreffen. Benannt werden damit Mischformen von Scheinwerfern, also solche, die eben nicht nur auf eine Anwendung eingeschränkt sind, sondern beispielsweise sowohl Spot-, Wash- und Beam-Scheinwerfer sind. Sicherlich könnte man diese Geräte auch als mehrfunktionale Scheinwerfer bezeichnen. Aber so hört es sich einfach fachkundiger an.

Ohne spektakuläres Licht sind Shows heutzutage nicht mehr denkbar | Foto: Shutterstock von Milos Stojanovic
  • PAR-Scheinwerfer

Die vermutlich am häufigsten in der Lichttechnik verwendeten Scheinwerfer sind die PAR-Scheinwerfer. Sie sind die Klassiker und werden auch als PAR-Kannen bezeichnet. Die PARs besitzen einen Korpus mit üblicherweise innenliegenden Reflektoren. Integriert ist bei klassischen PAR-Scheinwerfern ein gleichmäßig abstrahlendes Leuchtmittel. Im Zuge der LED-Technik haben sich neben unterschiedlichen Durchmessern auch unterschiedliche Längen entwickelt. Gemessen wird der Durchmesser in Achtelzoll. PAR 64 – longnose – und PAR 56 – shortnose – unterstützen die flächige Ausleuchtung. PAR 36 – pinspots – sind eng zoniert für die Objektbeleuchtung.

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  • Moving Heads

Moving Heads können wir zum besseren Verständnis einfach plakativ ins Deutsche übersetzen. „Bewegte Köpfe“.  Das heißt, wir reden hier von Bewegt-Scheinwerfern. Der Kopf befindet sich in einer Halterung, die als Yoke bezeichnet und von Elektromotoren angetrieben wird. Dadurch kann der Kopf horizontal und vertikal rotieren. Über die entsprechenden Befehle vom Steuerpult kann die Pan- und Tilt-Positionen exakt erreicht werden. Gab es Anfangs nur extrem kostspielige und große Moving Heads, sind diese Geräte in kompakter Form längst auch für Normalanwender erschwinglich.

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  • Shutter

Ein Shutter ist ein Blendenschieber. Die Funktion ist, damit den Lichtstrahl noch konkreter abzugrenzen, wodurch du beispielsweise eben wirklich nur einen Musiker ausleuchtest. Häufig haben insbesondere Spot-Scheinwerfer einen Shutter als Begrenzer mit an Bord.

  • Frost-Filter

Bei einem Frostfilter handelt es sich um einen speziellen Einsatz für Scheinwerfer. Sein Zweck ist es, das Licht zu streuen und die Strahlen zu brechen, wodurch zugleich der Abstrahlwinkel und die Austrittsfläche des Lichts verbreitert werden. Im Ergebnis wirkt das Licht durch den Frostfilter diffuser. Frostfilter gibt es in der Form von Folien oder Filterscheiben. Manche hochwertigen Geräte sind mit integrierten Frostfiltern ausgestattet. Und damit sind wir auch schon beim nächsten Begriff:

  • Diffusoren

Diffusoren arbeiten ähnlich wie Frost-Filter; oftmals werden die Begriffe auch gleichbedeutend verstanden. Diffusoren werden in der Regel vor die Scheinwerfer, beispielsweise die Fluter, montiert, woraufhin das Licht weicher gezeichnet und zugleich der Abstrahlwinkel vergrößert wird. Die Diffusoren werden ebenfalls in unterschiedlichen Varianten angeboten, teils sogar zur simplen, werkzeuglosen Montage mit integrierten Magneten.

  • Zoom

Die Zoomfunktion ist dir möglicherweise vom der Digitalkamera oder von deinem Smartphone bekannt. In der Fototechnik werden die Motive über das Zoomen näher herangeholt. Wenn du Lichttechnik kaufen willst und dabei Wert auf die Zoomfunktion legst, musst du das Prinzip etwas anders verstehen. Zoom bei Scheinwerfern bedeutet, dass der Abstrahlwinkel enger oder eben breiter gemacht wird. Entsprechend werden auch die Lichtstrahler fokussierter, zonierter oder breitflächiger. Ein Qualitätsmerkmal ist der motorisierte Zoom, idealerweise stufenlos.

  • Farbspektrum

Mit Farbspektrum werden die Farben und Mischfarben bezeichnet, die mit einem Scheinwerfer erzielbar sind. Wenn du farblich facettenreiche Lichttechnik kaufen möchtest, lohnt sich der Blick aufs Detail. So bedeutet das RGB-Spektrum, dass der Scheinwerfer dir die Farben Rot, Grün und Blau zur Verfügung stellt. Bei RGBW wird das Spektrum um die Farbe Weiß erweitert, Ebenso gibt es Modelle mit RGBW-A-Spektrum, bei denen die Farbe Amber hinzuaddiert wird. Und letztlich die Variante mit RGBWA-UV, also mit UV- bzw. Infrarot- oder Schwarzlicht. Bei Scheinwerfern mit Farbmischung ergeben sich aus den vorhandenen Farben auch die möglichen Mischfarben.

  • Farbmischung

Abgesehen von den Grundfarben Rot-, Grün-, Blau und Weiß (und UV), können bei farbmischfähigen Scheinwerfern zahlreiche weitere Farben erzielt werden, die Mischfarben. Erreicht werden diese teils endlos vielen Mischfarben durch unterschiedliche Konzepte, so beispielweise Farbräder bei Moving Heads oder 4-in-1- oder 6-in-1-LEDs. Das Zauberwort ist die sogenannte additive Farbmischung. Das Prinzip der Farbüberlagerung kannst du leicht ausprobieren. Richtest du die Farbkegel von Scheinwerfern in den Farben Rot, Grün und Blau auf eine gemeinsame Fläche, entsteht aus der Schnittmenge Weiß.

Durch additive Farbmischung lassen sich unterschiedlichste Farben erzielen | Foto: Shutterstock von Zabotnova Inna
  • Farbtemperatur

Grundsätzlich handelt es sich bei Licht um Schwingungen. Die Farbtemperatur gibt an, mit welcher Schwingung und somit in welcher Farbe das Licht vom menschlichen Auge wahrgenommen wird. Gemessen wird die Farbtemperatur in Kelvin. Je höher die Kelvinzahl, desto bläulicher und somit kälter ist das Licht. Warmweiß reicht bis zu 3.300 K, Kaltweiß bewegt sich im Bereich von 3.300 bis 5.300 K, ab 5.300 K sprechen wir von Tageslichtweiß. Häufig ist es in der Lichttechnik das Ziel das Dimm-Verhalten von (nicht mehr erlaubten) Halogen-Lampen zu imitieren. Diese Leuchten zeichnen sich durch ihre warmweiße Farbtemperatur aus, die von unseren Unterbewusstsein als besonders angenehm empfunden wird.

  • Schutzklasse

Die Schutzklasse ist entscheidend dafür, ob der Scheinwerfer ausschließlich im Innenbereich oder auch im Außenbereich verwendet werden kann. Wenn du Lichttechnik kaufen willst, die du auch im Outdoor nutzen kannst, musst du auf die Schutzklasse IP65 achten. Dadurch stellst du sicher, dass die Lichtkomponenten den Anforderungen an Witterungsbedingungen wir Feuchtigkeit entsprechen. Für trockene Indoor-Veranstaltungen genügt die Schutzklasse IP20.

Ignition Co6 V2 LED Flood RGBW
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  • Lumen / Lichtstrom

Lichtstrom bezeichnet die wirkliche Leistungsfähigkeit und somit Lichteffizienz des Scheinwerfers bzw. des Leuchtmittels. Gemessen wird der Lichtstrom in Lumen (lm), wobei hier Referenzentfernungen etwa x-lm @1m, 2m, 6m etc. zugrunde gelegt werden. Wichtig zu wissen, wenn du Lichttechnik kaufen möchtest, ist, dass diese Leistungsangaben von noch Unkundigen oftmals mit der Angabe der Watt-Zahl verwechselt werden. Mit Watt wird die Leistungsaufnahmen, also der Stromverbrauch, bezeichnet. Eine Aussage über die Lichtstärke wird dadurch noch nicht getroffen.

  • Entladungslampen

Entladungslampen oder auch Entladelampen sind hochleistungsfähige Leuchtmittel, bei denen Stoffe im gasförmigen Aggregatzustand zum Leuchten gebracht werden. Das heißt, im Inneren ist ein Gasdruck vorhanden. Mittels zweier Elektroden wird das in eine Glasröhre gefüllte Gas zum Leuchten angeregt. Das Interessante daran ist, dass basierend auf dem jeweiligen Energiefluss und des spezifischen Gasgemisches Licht in unterschiedlichen Wellenbereichen und somit Farben abgestrahlt wird.

Wir reden also nicht von einem kontinuierlichen Spektrum wie bei einer Glühlampe oder einem eingeschränkten Spektrum wie bei einer LED. Die Entladungslampe kann alles und ist höchst intensiv. Wenn du solche Lichttechnik kaufen möchtest, bewegst du dich mit Entladungslampen im professionellen Bereich.

Der Guide wird kontinuierlich erweitert; lass uns die Enzyklopädie füttern

Es gibt zahlreiche weitere Fachtermini, die hier noch aufgelistet werden wollen. Nur folgerichtig werden wir diesen Guide der Begrifflichkeiten sukzessive erweitern, um die noch mehr Basic-Informationen an die Hand zu reichen, wenn du zeitgemäße Lichttechnik kaufen willst. Und wenn du spezielle Fragen hast: Immer her damit.

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