Naturgetreue und fokussierte Stimmabnahme

Top 5 der Live-Mikrofone für Einsteiger 2023/2024 – frequenzstark und durchsetzungsfähig

Foto: Gabriel Borghi (shutterstock) und afffancy (shutterstock) und artem evdokimov (shutterstock) und Justiconnic (Noun Project)

Für ambitionierte Gesangskünstler und Shouter sind Live-Mikrofone für Einsteiger eine nicht unkomplizierte Thematik. Das Mikro muss zur Stimme passen und umgekehrt. Es muss die Stimme optimal abnehmen und übertragen und darf dabei möglichst wenig Nebengeräusche einfangen. Und dann soll es auch preislich den persönlichen Rahmen nicht sprengen. Hier unser Kaufratgeber für geeignete Live-Mikrofone für Einsteiger 2023/2024.

Check it: Live-Mikrofone 2023/2024 für Einsteiger und mehr

  • Der Unterschied zwischen live und Studio
  • Nicht am falschen Ende sparen
  • Sinnvolle Features
  • Bewährte dynamische Mikrofone
  • Kondensatormikrofone für noch mehr Headroom

Live-Mikrofone für Einsteiger – nicht am falschen Ende sparen

Ein Mikrofon kann live immer nur so gut sein, wie die Stimme – und umgekehrt. Dass es die Frequenzen des Gesangs mit sämtlichen Nuancen übertragen soll, ist nichts Neues. Allerdings sollten gerade Einsteiger wissen, dass sich Mikrofone für den Live-Einsatz deutlich von Studiomikrofonen unterscheiden. Während die oftmals sehr teuren Studiomikrofone hochsensibel sein sollen und können, wird im Live-Betrieb üblicherweise auf weniger sensitive Mikrofone gesetzt.

Sich sinnvollerweise gegen einfallende Nebengeräusche abschirmen

Die Erklärung liegt in den unterschiedlichen Szenarien; präziser ausgedrückt: Bei den vorhandenen oder eben nicht vorhandenen Nebengeräuschen. Im Studio herrscht Stille, dort sind idealerweise keine Nebengeräusche vorhanden, die das Mikrofon unerwünscht mit einfangen könnte. Auf der Bühne ist exakt das Gegenteil der Fall. Dort tönen haufenweise Signalquellen vom Trittschall über die anderen Instrumente bis zum Publikum und mehr, die eben nicht über das Live-Mikrofon abgenommen werden sollen. Selbst die Hand, die das Mikrofon umfasst, ist alles andere als geräuschlos!

Der Wind, der Wind, das nervige Kind

Stellen wir uns beispielsweise den Auftritt auf einer Open-Air-Bühne vor. Die Sonne scheint mäßig; das interessiert das Mikrofon nicht. Aber der Wind rauscht euch immer wieder in Böen um die Ohren, ein hochsensibles Studiomikrofon hört nicht nur das Gras wachsen, vor allem nimmt es auch den Wind und etwa den prasselnden Regen auf. Exakt so soll es nicht sein. Damit solche Geräusche nicht übertragen werden, solltet ihr auf die entsprechenden Features achten. Ein vernünftiges Mikrofon ist meistens über Jahre eine Einmal-Ausgabe, bei der ihr keinesfalls am falschen Ende sparen solltet, auch nicht am Anfang.

Sinnvolle Eigenschaften der Live-Mikrofone für Einsteiger

Die für den Bühnenalltag geeigneten Livemikrofone für Einsteiger und Profis gleichermaßen zeichnen sich durch spezielle Eigenschaften aus. So sollten sie zunächst robust konstruiert sein und ein niedriges Gewicht mit möglichst weniger als 375 Gramm haben. Ebenso bedeutsam ist die stimmisolierende Richtcharakteristik, wobei ihr auf Niere, Superniere oder Hyperniere setzen solltet. Sinnvollerweise ist ein Popschutz integriert, was heutzutage bei den bühnen- und roadtauglichen Mikes eigentlich zum Standard gehört.

Bühnensinnvoll für Gesangsakrobaten: Nierencharakteristik

Für die meisten Musiker ist die wichtigste Richtcharakteristik die Niere oder Superniere. Mikrofone mit Nierencharakteristik unterdrücken Schall von hinten und teilweise von der Seite und nehmen diese Mikrofone am stärksten die Signale auf, die unmittelbar vor und allenfalls leicht seitlich erzeugt werden. Daraus resultiert auch die Aussage, die Stimme werde „isoliert“. Hier ein paar Beispiele von unserem Empfehlungstreppchen:

Shure SM58 – die immerwährend aktuelle Legende

Das SM58 von Shure ist mit seinem optimierten Frequenzgang sowie dem warmen und zugleich klaren Sound die weltweite Legende unter den Gesangsmikrofonen. Kaum eine Bühne, auf der es nicht zum Einsatz käme. In der Kategorie Live-Mikrofone für Einsteiger gehört es sicherlich zu den interessantesten Kandidaten. Zunächst punktet das dynamische Gesangsmikrofon mit präsenten Mitten und Bassabsenkungen; eingefangen werden Frequenzen von 50 bis 15.000 Hz. Zudem zeichnet es sich durch die robuste Konstruktion mit stabilem Stahlkorb aus, wodurch es sich auch im rauen Bühnenalltag behauptet.

Integriert ist ein effizienter Filter, der Wind-, Popp- und Atemgeräusche unterdrückt. Die Nierencharakteristik isoliert die Stimme und reduziert unerwünschte Nebengeräusche aus dem Monitor, von seitlich stehenden Mitmusikern oder sonstigen Störenfrieden. Das SM58 von Shure hat den Ruf, geradezu unkaputtbar zu sein. Und diesen soliden Qualitätsstempel hat es sich bereits seit 1966 aufgebaut, also seit mehr als einem halben Jahrhundert. Wählen könnt ihr zwischen dem SM58 LC als Standard-Variante oder der S-Version mit Ein-/Ausschalter.

Der Bühnenklassiker schlechthin | Foto: von Thomann
Shure SM58 LC
Shure SM58 LC
Kundenbewertung:
(5144)

Sennheiser E 945 – ein robuster, durchsetzungsfähiger und transparenter Klassiker

Gezielt auf die menschliche Stimme zugeschnitten ist das Sennheiser E945. Die Frequenzen sind im Bereich zwischen 2.500 und 6.000 Hz angehoben, wodurch die Stimme sehr natürlich und nicht minder kraftvoll wiedergegeben wird. Insgesamt deckt das Mikrofon einen Übertragungsbereich von 40 – 18.000 Hz ab, ist dem Shure dadurch zwar überlegen, überträgt aber auch kleinste Stimmschwankungen. Eine weitere Besonderheit, die es zum idealen Kandidaten der Live-Mikrofone für Einsteiger macht, ist die sogenannte Supernierencharakteristik.

Die Charakteristik ist noch stärker fokussiert, wodurch die Gesangsstimme – oder beispielsweise das Brass-Instrument – noch weiter isoliert wird. Dabei ist das E 945 von Sennheiser unempfindlichen gegen Umgebungsgeräusche und punktet mit hoher Rückkopplungssicherheit und geringem Nahbesprechungseffekt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kapsel federnd gelagert ist und somit sehr unempfindlich gegen Körperschall ist. Ein Live-Mikrofon für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis, dass sich durch hohe Klarheit, Natürlichkeit und Durchsetzungsstärke auszeichnet.

Frequenzstark mit hoher Klarheit | Foto: von Thomann
Sennheiser E 945
Sennheiser E 945
Kundenbewertung:
(625)

SE Electronics V7 – Geheimtipp aus Überzeugung

Ein Geheimtipp für Praktiker und kommt mit dem dynamischen Gesangsmikrofon V7 von SE Electronics. Bestens geeignet Live-Mikrofon für Einsteiger bis zu Profis ist es nicht nur durch den moderaten Preis, sondern dem sich daraus ergebenden idealen Preis-/Leistungsverhältnis. Das V7 ist makellos verarbeitet, liegt sehr gut in der Hand und ist dabei verdammt robust. Überzeugte Anwender machen bei diesem Mikro eine erstaunliche Ansage: „(…) Das bewegt sich gefühlt auf dem Niveau des bekannten unzerstörbaren SM58“. Wir können das nur bestätigen.

Das V7 liefert einen beachtlichen Klang mit angenehmer, nicht zischelnder oder und keinesfalls aufdringlicher Höhenbetonung. Zumal die Mitten weniger dezent und somit weniger betont sind, richtet sich dieses Mikrofon auch an noch weniger geübte Stimmakrobaten, die in den Höhen ein wenig Unterstützung benötigen.

Frequenzstark mit hoher Klarheit | Foto: von Thomann
SE Electronics V7
SE Electronics V7
Kundenbewertung:
(120)

AKG C7 – ein Hammermikrofon aus renommiertem Hause

Kondensator-Gesangsmikrofone sind im Live-Bereich zwar mit Vorsicht zu genießen; doch wer damit richtig umgeht, wird mit äußerst authentischer Stimmwiedergabe und immensem Durchsetzungsvermögen überzeugt. Aufgrund der komplexeren Technik sind Kondensator-Mikrofone üblicherweise eine Portion teurer als ihre dynamischen Artverwandten, doch immer mal wieder lassen sich preislich passende Schnäppchen entdecken. So beispielsweise mit dem C7 von AKG. Aufpassen, dass das gute Teil keine unliebsame Bekanntschaft mit dem Boden macht, muss man insbesondere bei Kondensator-Mikes immer. Robustheit beweist das C7 durch die goldbeschichtete Membran, die durch die Beschichtung gegen Korrosion und Feuchtigkeit geschützt wird.

Das Mikrofon bietet hohe Rückkopplungs-Sicherheit bei geringen Griff- und Popp-Geräuschen. Dabei überträgt es in einem Bereich von 20 – 20.000 Hz bei einem satten Grenzschalldruckpegel von satten 150 dB. Klanglich überzeugt es durch angenehm ausgeglichene Bässe, Durchsetzungsfähigkeit auch bei leisen Passagen und natürlicher, präsenter Stimmübertragung über den gesamten Frequenzbereich hinweg. Im üblicherweise kritischen hohen Stimmbereich wird das Stimmbild nicht unangenehm; vielmehr hat man das Gefühl, das AKG C7 wirke hier voluminös unterstützend. Vorsicht am Pult, aber Vollgas mit der Stimme. Und der Preis passt auch.

Hammermikro aus der Kondensator-Abteilung | Foto: von Thomann
AKG C7
AKG C7
Kundenbewertung:
(57)

Shure SM86 Kondensator Gesangsmikrofon

Dass die beliebtesten Live-Mikrofone für Einsteiger selten frisch auf dem Markt sind, hat nicht damit zu tun, dass diese Sparte von den Herstellern in irgendeiner Weise vernachlässigt würde. Ganz im Gegenteil. Es gibt schlichtweg etliche Modelle, die sich für ihren jeweils speziellen Einsatzbereich bewährt und durchgesetzt haben. So bietet auch Shure seit etlichen Jahren mit dem SM86 ein gerne gewähltes Kondensator-Gesangsmikrofon, bei dem ihr gefühlt zwei KHz mehr hören werdet. Das SM86 ist speziell für Gesang optimiert, wobei der Übertragungsbereich eben nicht linear, sondern für die Stimme unterstützend ausgelegt ist. Der Bassbereich ist bewusst stark abgesenkt, um den Nahbesprechungseffekt zu reduzieren.

Davon profitiert ihr insofern, da die Stimmen auch bei sehr kurzen Abständen nicht zu bassbetont klingen. Unnötige Schärfen bei S- und T-Lauten werden durch eine leichte Einkerbung in der Dynamikkurve vermieden. Ein weiterer Vorteil des Kondensator-Mikrofons ist, dass die Lautstärke sich bei größerer Entfernung zum Mund weniger reduziert als beim dynamischen Kameraden, dem SM58. Konzipiert für den Live-Einsatz ist die Kapsel auf einer Dreipunkt-Schwingungsdämpfung gelagert. Das Ergebnis: Griffgeräusche sind kaum mehr vernehmbar und somit unproblematisch. Nicht zu vergessen, das in diesem Segment nahezu unglaubliche Preis-/Leistungsverhältnis.

Reichlich Leistung für überschaubares Geld von Shure | Foto: von Thomann
Shure SM 86
Shure SM 86
Kundenbewertung:
(146)

Also dann, viel Spaß beim Singen, Shouten, Screamen und was auch immer ihr auf der Bühne vorhabt!

Ach übrigens: Es kommt auf den Einsatzzweck an

Zur Wahrheit gehört auch, dass die Bewertung von Mikrofonen zwangsläufig auch immer mit dem speziellen Einsatzzweck verbunden ist. Und allzu leicht werden dabei die berühmten Äpfel und Birnen miteinander verwechselt. So kann ein gutes Gesangsmikrofon für die Instrumentenabnahme vollkommen ungeeignet sein – und umgekehrt. Auch ein qualitativ hochwertiges Broadcast-Mikrofon hat in der Regel auf der Bühne nichts zu suchen. Dann wiederum gibt es Modelle, die für spezielle Instrumente konzipiert sind. Es gibt nun mal sehr viele Aspekte vom Frequenzgang über die Konturierung bis zur Richtcharakteristik und vielem mehr, dass man in die Überlegungen mit einbeziehen muss. Tatsächlich haben sehr viele Mikrofone das Potenzial, regelmäßig wieder unter den Top 5 der Live-Mikrofone zu landen. So beispielsweise das Shure SM57 LC als Klassiker für die Instrumenten- und Amp-Abnahme, das Sennheiser E 906 aus der Evolution Serie der Marke, speziell entwickelt für die Abnahme von Gitarrenverstärkern, oder das Shure 520 DX – die „Fahrradlampe“ für Mundharmonika. Wenn du dich für ein Mikrofon interessierst, überlege vor dem Kauf grundsätzlich immer, welche Signalquelle es authentisch abnehmen und übertragen soll.

Shure SM57 LC
Shure SM57 LC
Kundenbewertung:
(5210)
Sennheiser E 906
Sennheiser E 906
Kundenbewertung:
(1542)
Shure 520 DX
Shure 520 DX
Kundenbewertung:
(143)
Shure SM58 LC
Shure SM58 LC
Kundenbewertung:
(5144)
Sennheiser E 945
Sennheiser E 945
Kundenbewertung:
(625)
SE Electronics V7
SE Electronics V7
Kundenbewertung:
(120)
AKG C7
AKG C7
Kundenbewertung:
(57)
Shure SM 86
Shure SM 86
Kundenbewertung:
(146)

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Klar, dass nicht nur Sänger ein vernünftiges Mikrofon benötigen. Ebenso interessant vor diesem Hintergrund: „Mikrofonierung von Blasinstrumenten – Lautstärke und homogenes Klangbild“.

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