Möchtest du Djembe spielen, bewegst du dich damit ein gutes Stück abseits des musikalischen Mainstreams. Mit dieser Trommel begibst du dich auf eine Entdeckungsreise zwischen afrikanischer Kultur, emotional empfundene Rhythmik und modernen Trommelexkursen. Die Djembe-Spieler sind sich einig; es ist ein Instrument, das man fühlen muss. Hier unsere Tipps, wenn du Djembe spielen möchtest:
Check it: Djembe spielen – Spieltechniken und Besonderheiten
- Herkunft und Bauweisen mit Unikats-Faktor
- Rhythmische Melodik
- Grundschläge und Spieltechnik
- Strukturierte Improvisation und Verzahnung
Djembe spielen: Klangvielfältige afrikanische Trommel mit Kelchform
Direkt aus Westafrika, genauer gesagt aus Mali, stammt die Djembe. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Bechertrommel. Eine Bezeichnung, die sich aus ihrer typischen Kelchform ergibt. Das Instrument gehört seit Tausenden von Jahren zur afrikanischen Kultur, eine Region, die sich in vielerlei Facetten durch Musik und insbesondere hochgradig verzahnte Rhythmik ausdrückt.
Traditionelle Djemben werden nahtlos aus einem ausgehöhlten Baumstamm gefertigt und besitzen üblicherweise eine Höhe von ca. 60 cm. Bespannt ist das Instrument mit einem Fell; zum Einsatz kommt für die Bespannung meistens ein geschorenes Ziegenfell. Zudem ist der obere Teil des Korpus‘ in der Regel mit einer Schnurbespannung ausgestattet, die sich stimmen lässt.
Optische Besonderheit sind neben der individuellen Maserung und Struktur des Holzes die individuellen Schnitzereien. Gefertigt werden Djemben im Normalfall in Handarbeit. Aufgrund der selbstverständlichen optischen Abweichungen handelt es sich bei jedem dieser Instrumente in Nuancen um ein Unikat.
Ein gutes Beispiel mit durchsetzungsfähigem Klang bei zugleich günstigem Preis kommt von Thomann. Handarbeit direkt von der Elfenbeinküste, ausgestattet mit Naturfell und stimmbarer Schnurbespannung. Die 62 cm hohe NN32 Djembe findest du auf dieser Produktseite auf thomann.de.
Dabei gibt es Djemben in unterschiedlichen Größen, wobei die „Größe“ sich selten auf das gesamte Instrument, sondern vielmehr auf den Durchmesser der oberen Öffnung bzw. des Fells bezieht.
Eine beliebte Djembe mit 12‘‘-Durchmesser befindet sich im Programm von Schallloch Percussion. Gefertigt wird das Instrument aus Mahagoni, das aus dem Anbau rekultivierter Plantagen gewonnen wird. Gearbeitet ist es in Handarbeit aus einem Stück. Schau mal auf diese Produktseite auf thomann.de.
Rhythmische Melodik durch Einsatz der Hände
Gespielt wird die Djembe üblicherweise ausschließlich mit den Händen. Zumal die Hände differenzierter als Drum-Sticks einsetzbar sind, ergibt sich daraus eine geradezu melodische Klangvielfalt. Exakt die ist auch für den besonderen Reiz dieses Instrumentes verantwortlich. Wenn du Djembe spielen möchtest, profitierst du davon, dass sich unterschiedlichste Tonhöhen und Tonlängen zu einem kreativen Ganzen stricken lassen. Eigentlich die Voraussetzung für pure Spielfreude.
Wichtiger Aspekt, für deine richtige Körperhaltung, wenn du Djembe spielen möchtest, ist auch die Wahl einer geeigneten Sitzgelegenheit. Sinnvoll ist es, wenn die Sitzfläche oder des Hockers oder Stuhles nur leicht niedriger ist als die Djembe selbst.
Sitzend oder stehend – beides möglich
Interessant in diesem Zusammenhang, dass du nach individuellen Wünschen oder abhängig von der jeweiligen Situation sowohl sitzend als auch stehend die Djembe spielen kannst. Entscheidest du dich für die stehende Spielweise, wirst du dir das Instrument mit einem entsprechenden Band um die Schultern hängen.
Für diese Zwecke werden sogenannte Djembe Straps angeboten, teils bereits ausgestattet mit Karabinern bzw. Haken zur Befestigung. Hinsichtlich der Länge wirst du ein wenig ausprobieren müssen, bis du die Position vernünftig eingestellt hast. Das Prinzip lautet: Stell den Djembe Strap so ein, dass du mit leicht angewinkelten Armen Djembe spielen kannst. Also keine Verkrampfungen, keine überzogenen Dehnungen. Stattdessen einfach locker bleiben.
Ein funktionales und zudem preisgünstiges Beispiel für einen modernen Strap kommt aus dem Hause Meinl. Der MDJS2 Djembe Strap hält dein Instrument komfortabel und sicher. Ausgestattt ist der Nylon-Tragegurt mit verstellbaren Schultergurten. Hier geht’s zur Produktseite auf thomann.de.
Die Grundschläge beim Djembe-Spiel: Das Gegenteil von monoton
Den auch melodischen Abwechslungsreichtum deiner Rhythmen erreichst du durch die variable Spielweise. Basis dafür sind die drei Grundschläge, mit denen du das Tonspektrum der afrikanischen Trommel bereits weitreichend nutzen kannst.
Widmen wir uns zunächst dem Bass-Schlag: Den spielst du mit der ganzen, also flachen Hand. Die Hand trifft auf die Mitte des Fells. Das Resultat ist ein anhaltender, tiefer und weicher Klang. Letztlich ist der Bass sogar das besondere Argument dieser afrikanischen Trommel. Wenn du Djembe spielen möchtest, profitierst du von dem sich deutlich abzeichnenden Bass-Sound.
Die Finger bleiben geschlossen und dicht beieinander für den Tone-Schlag. Gespielt wird er mit den Fingerballen. Ziel der Tone-Schläge ist der äußere Rand der Fellfläche. Der erklingende Ton ist kurz und mitteltief. Du kennst das möglicherweise von der Snare-Drum beim Schlagzeug: Je näher du dem Kesselrand rückst, umso kürzer und knackiger werden die Töne.
Der nächste Schlag, der in dein Repertoire gehört, wenn du Djembe spielen willst, ist der sogenannte Slap-Schlag. Den führst du mit den Fingerballen bei leicht gespreizten Fingern aus. Dabei kommt die Bewegung aus dem Handgelenk. Platziert werden die Slap-Schläge auf dem äußeren Teil des Fells, bereits sehr nahe am Korpus. Was du damit aus der Djembe herauskitzelst, kling knackig und hell und setzt sich wiederum markant von den Bassschlägen ab.
Eng verzahnte Rhythmik beim gemeinsamen Spiel
Die besondere Lebendigkeit, wenn du Djembe spielen möchtest und die grundlegenden Schläge beherrscht, entsteht durch die speziellen Rhythmen. Grundsätzlich unterschieden werden binäre und ternäre Rhythmen, die mit ihren speziellen Namen wie „Kuku“, „Sinte“, „Mendiani“ und diversen weiteren überliefert sind. Ja, es existiert Noten-Material. Allerdings hat das keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Möglichkeiten, was insbesondere mit zwei Fakten zusammenhängt:
Zunächst ist es so, dass die Rhythmen und Spielweisen höchst selten notiert werden. Vielmehr werden sie von einer Generation an die nächste weitergegeben. Lernen durch Zuhören und Nachspielen. Oder neudeutsch ausgedrückt: „Learning by doing“.
Außerdem geht es üblicherweise um etwas ganz Besonderes: Um das Erleben des Augenblicks; die Entwicklung aus sich selbst heraus. Die Spieler lassen hören aufeinander, lassen das Gehörte auf sich wirken und steuern dann ihren Teil zum großen Ganzen bei. Verstehen kannst du diese Herangehensweise wie eine strukturierte Improvisation. Freiraum für kreative Momente in großer Gemeinsamkeit.
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Du möchtest mehr über binäre bzw. trinäre Rhythmik erfahren? Dann könnte dich dieser Artikel aus der Reihe Musiktheorie für Einsteiger interessieren: „Triolen spielen – aus zwei mach drei“.