Wenn du noch ganz am Anfang stehst, solltest du nicht einfach ins Blaue hineinüben. Der Bass ist ein recht physisch zu bespielendes Instrument, eines, das von Anfang an nach der richtigen Spieltechnik verlangt. Und da kann man durchaus einiges verkehrt machen. Hier einige überflüssige Fehler beim Bass-Lernen, die du lieber nicht machen solltest.
Check it: Fehler beim Bass-Lernen identifizieren und vermeiden
- Bedeutung der Rückmeldung durch Bass-Lehrer
- Schlampige Finger- und Handhaltung
- Timing-Festigkeit zu wenig beachtet
- Üben trotz mangelnder Konzentration
- Zu lange Fingernägel als Tonbremse
- Instrument schlecht eingestellt
- Zu unregelmäßig üben
1. Fehler beim Bass-Lernen nicht erkennen
Angesichts der zahllosen How-to-Play-Videos auf YouTube und Co. ist es durchaus möglich, Bass als Autodidakt zu lernen. Sofern du das entsprechende Durchhaltevermögen besitzt, das Thema mit dem nötigen Engagement und einer Portion Talent angehst, kann das funktionieren. Dabei besteht allerdings das Problem, dass sich mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit Fehler etwa in der Haltung, Griff- und Anschlagtechnik einschleichen werden. Und mit denen spielst du fröhlich weiter, sie sind dir ja nicht mal bewusst.
Dabei gibt es schlichtweg nichts, was man sich konsequenter antrainiert als unerkannte Fehler beim Bass-Lernen; gerade dann, wenn man sich vollkommen alleine durch die Lektionen kämpft. Umso wichtiger sind die Hilfestellung, Anleitung und das Feedback eines Bass-Lehrers, einer Bass-Lehrerin oder eines versierten Bassisten. Anfangs weißt du selbstverständlich nicht, was richtig ist.
Im Umkehrschluss, ist dir auch nicht bewusst, was man alles verkehrt machen kann. Tatsächlich aber sind die ersten Schritte die wichtigsten schlechthin. Immerhin legst du mit den Basics das Fundament für alles weitere. Du solltest keinesfalls am falschen Ende sparen. YouTube-Videos können dich unterstützen, aber die Rückmeldung von bereits Wissenden ist immens wichtig.

2. Mit schlampiger Hand- und Fingerhaltung spielen
Die verkehrte Finger- und Handhaltung ist nicht nur einer der typischen Fehler beim Bass-Lernen, stattdessen nicht nur im übertragenen Sinne eine Handbremse. Wenn du den Hals umfasst wie eine Schneeschaufel, stehst du dir selbst im Wege, zumal du den Fingern und dem Handgelenk den für das flüssige Spiel notwendigen Bewegungsspielraum stiehlst. Verbleibt die Frage, wie die korrekte Fingerhaltung aussieht.
Bekannt ist dabei die sogenannte Tennisballhaltung. Du hältst die Greifhand so, als würdest du darin einen Tennisball halten. Die Hand wird hohl, die Finger werden leicht gerundet sein. Exakt diese Haltung überträgst du nun auf den Hals des Basses, wobei der Daumen etwa gegenüber dem Mittelfinger liegen soll. Zeige-, Mittel-, Ring- und kleinem Finger wird jeweils ein Bund zugewiesen. Hand und Finger werden nicht zusammengezogen. Der notwendige Druck entsteht nicht durch übertrieben starkes Aufsetzen des jeweiligen Fingers auf der Bass-Saite, sondern aus dem Klammergriff zwischen Daumen und Finger. Der Daumen ist die Stütze und sorgt für die größtmögliche Effizienz beim Greifen der einzelnen Töne. Jede falsch verstandene Schonhaltung wäre einer der Fehler beim Bass-Lernen.

3. Anforderungen an Finger und Co. unterschätzen
Die Anforderungen an die Finger, die Hand und das Handgelenk sind beim E-Bass immens. Die Saiten sind fett, die Bünde liegen vergleichsweise weit auseinander, der Hals ist breit. Ja, selbstverständlich ist nicht dein Hals gemeint, sondern der des Basses. Dass du auf dem Bass üblicherweise Einzeltöne und keine Akkorde spielst, ändert nichts an der Tatsache, dass das Instrument dir rein physisch eine Menge abverlangt. Nur folgerichtig müssen deine Finger inklusive Hand, Handgelenk und Unterarm ausreichend trainiert sein. Du bist gewissermaßen der musikalische Athlet aus dem Tieftonkeller.
Das Kuriose daran: Hand und Finger sollen ausreichend kräftig, dehnfähig und beweglich sein, um hinterher beim Bass-Spielen so wenig Kraft wie nötig ausüben zu müssen. Deine Finger sind dein Werkzeug. Und jeder Handwerker weiß: Je besser das Werkzeug, umso besser das Resultat. Wichtig ist es, Muskeln, Sehnen und Gelenke aufzuwärmen und auch ohne das Instrument zu dehnen und zu spreizen. Der Sprung ins sprichwörtlich kalte Wasser wäre ein typischer Fehler beim Bass-Lernen.
4. Aus Bequemlichkeit nicht alle Finger einsetzen
Vollkommen menschlich ist, dass die Finger der Greifhand unterschiedlich stark und beweglich sind. So sind der kleine Finger als auch der Ringfinger ihren Kollegen auch im Alltag meistens weit unterlegen. Aus Bequemlichkeit könnte man nun einfach auf den die beiden schwächeren Finger verzichten, das aber wäre ein eklatanter Fehler beim Bass-Lernen.
Deine Möglichkeiten vernünftige Lines, Grooves und Pattern zu spielen, wären überaus eingeschränkt. Der Hand würde vermutlich schon bei einem simplen Walking Bass schwindelig werden. Auch wenn das anfangs sicherlich nicht einfach ist, solltest du konsequent die Grundregel beibehalten, erstens alle vier Finger zu nutzen und zweitens jedem dieser Finger einen Bund zuzuordnen.

5. Finger weit vom Griffbrett entfern halten
Und wo wir schon mal bei den Fingern der Greifhand sind, kommen wir zu einem weiteren überflüssigen Fehler beim Bass-Lernen. Nicht selten zu beobachten ist, dass Einsteiger am Bass die gerade nicht benötigten Finger der Greifhand weit weg vom Griffbrett halten. Sei es, dass sie glauben, auf diese Weise mehr Kontrolle über den gerade gegriffenen Ton zu haben. Möglichweise wissen sie auch einfach nicht, wohin damit. Und exakt auf diese Weise schaffen sie sich durchaus vermeidbare Probleme aus gleich mehreren Gründen.
Je weiter die Finger vom Griffbrett entfernt sind, umso länger ist automatisch die Strecke, die sie für den nächsten gegriffenen Ton zurücklegen müssen. Das kostet Zeit. Als Musiker hast du alle Mögliche, aber ganz sicher keine Zeit. Hinzu kommt, dass die gerade nicht greifenden Finger oftmals eine weitere Aufgabe haben, nämlich Saiten abzudämpfen. Auch das ist ein Grund dafür, sämtliche Finger nahe am Griffbrett zu halten.
6. Aus Nachlässigkeit nicht mit Metronom üben
Der E-Bass ist üblicherweise ein typisches Band-Instrument. Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber die sind ungefähr so häufig wie ein Leuchtturm in der Wüste. Gemeinsam mit Drummer bildet der Bassist als Tieftonlieferant das Rhythmus- und Timing-Fundament. Das heißt vor allem: Du musst Timing-fest sein. Und diese Fähigkeit fällt keinesfalls vom Himmel. Vielmehr bedeutet das harte Arbeit. Solange du alleine spielst, kannst du dir das vermeintlich korrekte Timing noch zusammenlügen. Spätestens dann, wenn du mit anderen gemeinsam spielst, beispielsweise im Schulorchester oder im Bandgefüge, kommst du an deine Grenzen, wenn du das Timing, Taktgefühl und das Tempo nicht ausgiebig trainiert hast.
Viele Optionen gibt es in dieser Spezialdisziplin nicht. Die übliche Lösung ist es, mit einem Metronom zu spielen. Bei deinen ersten Versuchen wirst du vermutlich erstaunt sein, wie schnell du dich selbst aus der Kurve haust. Zum gnadenlos unbeirrbaren Takt des Metronoms zu spielen ist weitaus schwieriger, als man auf Anhieb annehmen würde. Das Problem ist kurioserweise unser eigener Herzschlag.
Automatisch orientiert man sich unterbewusst am Pulsschlag. Der Puls schlägt aber erstens nicht immer in derselben Geschwindigkeit und zweitens in der Regel nicht in der Geschwindigkeit des jeweiligen Songs oder der Vorgabe des Metronoms. Hirn und Herzschlag müssen entkoppelt werden. Und das schafft man nur mit einem Taktgeber. Alternativ kann man auch beispielsweise zu den Grooves auf einem Drum-Computer oder einem Keyboard üben. Dann wird es weniger monoton. Das Timing zu vernachlässigen, ist einer der eklatanten Fehler beim Bass-Lernen schlechthin.
7. Trotz mangelnder Konzentration üben
Lernen funktioniert nicht ohne Konzentration. Das wird leider oftmals vergessen. Immer wieder kann man beobachten, dass Einsteiger auf ihren Instrumenten hypermotiviert stundenlang bis zur Erschöpfung üben und ihr Ziel geradezu mit der Brechstange erreichen wollen. Wirklich weiterbringen wird dich das nicht. Vielmehr besteht die Gefahr, dass die Fingerkuppen, die Greifhand und die Gelenke schmerzen. Im dümmsten Fall könnte sich sogar eine Sehnenscheidenentzündung entwickeln, die dich um Wochen bis Monate zurückwerfen würde.
Wenn du stundenlang ununterbrochen irgendwelche Fingersätze oder Skalen runterspielst, hat sich zudem deine Konzentration längst verabschiedet. Ab einem gewissen Punkt machst du da irgendwas, ohne darüber nachzudenken, was du machst. Eine konzentrierte Eigenkontrolle ist dir nicht mehr möglich. Und somit wirst du dich ab diesem Moment nicht mehr verbessern, stattdessen schleichen sich wiederum Fehler beim Bass-Lernen ein. Übertreibe die Lern-Sessions nicht. Lieber eine halbe Stunde, dann machst du Pause und entspannst dich, um dann wieder erholt und konzentriert die nächste Runde einzuläuten.

8. Mit zu langen Fingernägel spielen
Wer hätte das gedacht, da kommen wir Thema der überflüssigen Fehler beim Bass-Lernen auch noch zur Maniküre. Eine wirklich unnötige Unsitte ist es, mit zu langen Fingernägeln zu spielen. Mag ja sein, dass die langen Fingernägel cool aussehen, möglicherweise sind sich auch noch grell lackiert. Nun ja, du bist Bassist und keine Laufsteg-Diva. Abgesehen davon, dass die Nägel im dümmsten Fall das Griffbrett deines Instrumentes zerkratzen könnten, geht es insbesondere darum, die Saiten vernünftig mit der Fingerkuppe greifen zu können.
Sind die Nägel zu lang, können die Kuppen aber nicht mehr im richtigen Winkel aufgesetzt werden. Stattdessen würde der Winkel und somit die gesamte Fingerhaltung zu flach werden. Das wieder geht zulasten des präzisen Greifens und in der Folge der sauber klingenden Töne. Sorry, aber dein Styling wird sich anpassen müssen.
9. Schlecht eingestellte Instrumente bringen dich nicht weiter
Ein Bass kann nur mit gut eingestellt seine Aufgaben erfüllen. Dein Problem als Einsteiger ist: Du wirst kaum wissen, wie eine vernünftige Einstellung aussieht. Du benötigst eine anständige Saitenlage. Die gegriffenen Töne müssen ohne Nebengeräusche klingen. Sattel und Steg müssen aufeinander abgestimmt sein und wenn der Hals einem Flitzebogen ähnelt, geht ohnehin nichts mehr. Es gibt diverse weitere Details, die bei der Einstellung zu beachten sind.
Einige der Schritte könntest du mit ein bisschen handwerklichem Geschick selbst vornehmen. Im Web stehen geradezu endlos Informationen in Ratgeber- oder Videoformat parat. Fraglich bleibt jedoch, ob das Resultat wirklich schlüssig ist. Halte dir vor Augen, dass du nur mit einem gut eingestellten Instrument Fehler beim Bass-Lernen vermeiden kannst. Letztlich ist es der Grundstein für alles, was da noch kommen will. Der Gang zum Fachmann lohnt sich durchaus.
10. Nicht häufig und regelmäßig genug übern
Gleichgültig, welches Instrument man lernen möchte, grundsätzlich muss man ein Gefühl dafür entwickeln und das eigene musikalische Gedächtnis trainieren. Das kann nur funktionieren, wenn man wirklich regelmäßig spielt. Es ist schlichtweg sinnlos, an einem Tag vier Stunden lang zu üben und an den folgenden drei Tagen das Instrument nicht in die Hand zu nehmen. Weitaus zielführender ist es, jeden Tag eine halbe oder dreiviertel Stunde konzentriert zu spielen. Idealerweise machst du das mit einem zuvor festgelegten Lehrplan. Selbstverständlich wird es Tage geben, an denen du keine Lust oder schlichtweg keine Zeit hast. Dann bringt es herzlich wenig, dich trotzdem herumzuquälen. Aber lass solche Aussetzer nicht zur Regelmäßigkeit werden. Jede zu große Pause wirft dich auf deinem Weg um Längen zurück.
Es gibt zahlreiche weitere Tipps, die dir als Einsteiger auf dem Bass beim fehlerfreien Lernen helfen könnten. Gerne werden wir unsere Hilfestellungen für dich alsbald fortführen und ausweiten. Jetzt aber wünschen wir dir erstmal viel Spaß und Erfolg beim effizienten Bass-Lernen.


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