Tuba spielen: Klangschönes Blechblasinstrument, mit dem du alles machen kannst

Rhythmisches Bass- und kreatives Melodieinstrument zugleich

| Foto: Shutterstock von AnnaTamila

Das Spiel auf der Tuba ist kein Hexenwerk, stellt jedoch an die Tubisten beachtliche Anforderungen. Mit ein wenig Durchhaltevermögen und der richtigen Anblas-, Atem und Spieltechnik kann auch der Koloss unter den Blechblasinstrumenten gut beherrscht werden. Hier ein paar Hilfestellungen, wenn du Tuba spielen möchtest:

Check it: Tuba spielen und was dich dabei erwartet

  • Nicht von Dimensionen und Sprüchen abschrecken lassen
  • Haltung bewahren, locker und aufrecht bleiben
  • Tonerzeugung, Ansatz und kontrollierte Atmung
  • Naturtöne, Ventile und Tonraum
  • Rhythmisches Bassspiel und kreatives Melodiespiel

Tuba spielen – Anfangswidrigkeiten einkalkulieren und gelassen bleiben

Wenn du Tuba spielen möchtest, entscheidest du dich damit für ein wunderbares, aber oftmals auch unterschätztes Instrument. Eines, das neben dem angenehmen Klang und dem Tonraum von vier Oktaven so seine speziellen Anforderungen hat. Zumal du im Orchester oftmals den Bass lieferst, werden die von dir zu spielenden Melodien nicht immer spannend sein. Wenn du nicht absolut durchtrainiert bist, ist der Muskelkater vom Tragen des Instrumentes nahezu unausweichlich. Und wenn du dann auch noch die Sprüche aushältst, denen Tubisten immer mal wieder ausgesetzt sind, hast du die größten Stolpersteine schon überstanden. Okay, lasst uns ernsthafter werden:

Auf korrekte Haltung achten, Platz nehmen bitte

Üblicherweise wirst du nicht stehend, sondern im Sitzen Tuba spielen. Dringend musst du vernünftig und aufrecht sitzen, um Muskelkater und Haltungsschäden zu vermeiden. Du spielst einen Koloss. Unterschätze die Dimensionen nicht und nimm die einen Stuhl mit der richtigen Sitzhöhe. Und dann setze dich entspannt, aber aufrecht auf das vordere Drittel des Stuhls, ohne dich mit dem Rücken anzulehnen. Das Instrument hältst du nun auf den beiden Oberschenkeln.

Locker und aufrecht sitzen, ohne sich anzulehnen | Foto: Shutterstock von Alenavlad

Das Mundstück geht zum Mund – nicht umgekehrt

Ein wenig (!) zusätzlichen Halt gibst du der Tuba durch die Arme und Hände. Dabei wirst du einerseits darauf achten, dass die Greifhand und der dazugehörige Arm locker und frei agieren können. Andererseits muss das Mundstück in der richtigen Höhe und dem richtigen Winkel von deinem Mund erreichbar sein. Beim Essen geht die Gabel zum Mund und nicht umgekehrt. Merkwürdiger Vergleich, doch der hinkt keineswegs: Bei der Tuba geht nicht der Mund zum Mundstück, sondern das Mundstück zum Mund. Dafür musst du das Instrument zu dir bewegen.

Tonerzeugung durch vibrierende Lippen und kontrollierte Körperspannung

Die Art der Tonerzeugung ist ein weiterer Hinweis darauf, dass du erstens locker bleiben und zweitens deine Körperspannung kontrollieren musst. Die Töne erzeugst du durch das Zusammenspiel von Anblasluft, Ansatz und insbesondere den vibrierenden Lippen. Du bläst also möglichst kontrolliert in das Mundstück hinein und lässt zeitgleich die Lippen vibrieren. Die ersten Hup-Töne sind geschafft? Wunderbar; dann kann es mit der Feinjustierung weitergehen.

Optimale Atmung mit Stütze als Fundament für dein Tuba-Spiel

Wenn du Tuba spielen möchtest, benötigst du zweifellos eine gute Portion Luft. Der vielzitierte Spruch vom langen Atem wird hier zur musikalischen Realität. Verfügst du über ein großes Lungenvolumen, bist du eindeutig im Vorteil. Nur folgerichtig gehört die kontrollierte Atmung zu einem der wichtigsten Themen beim Tuba-Spiel wie auch bei allen anderen Blech- und Holzblasinstrumenten. Lernen wirst du, unter Einsatz des Zwerchfells tief in den Bauch zu atmen. Das Zwerchfell, die Bauchdecke, die Brust- und sogar die Rückenmuskeln dienen als Stütze beim Ausatmen.

Nicht wie ein Frosch die Wangen aufpumpen – mit Atemluft haushalten

Lass immer nur so viel Luft ab, wie du für den Ton benötigst. Haushalte mit deiner Luft, du bzw. die Tuba benötigt reichlich davon. Und verzichte unbedingt darauf, die Wangen aufzupumpen. Wenngleich das in manchen Filmen immer wieder so dargestellt wird, ist es grundsätzlich falsch. Durch das Aufblähen der Wangen verschwendest du Luft, die du an anderer Stelle – nämlich im Instrument – dringend benötigst. Außerdem sieht das ziemlich albern bis laienhaft aus. Stattdessen spannst du sowohl die Wangen als auch die Lippen an, um den Luftstrom zu kontrollieren.

Gib’s zu, das sieht albern aus! | Foto: Shutterstock von WAYHOME studio

Sinn der Ventile und die unterschiedlichen Töne

Durch Veränderung der Lippenspannung, der Lippenvibration und des Anblasdrucks kannst du bereits unterschiedliche Töne erzeugen. Bis du herausgefunden und ein Gefühl dafür entwickelt hast, wie du welchen Ton auf deiner Tuba spielen kannst, wird einige Zeit vergehen. Begreife das nicht lediglich als simples Üben, stattdessen als Training. Dein Ziel muss es sein, die Töne vernünftig zu intonieren, also die korrekte Tonhöhe zu erreichen.

Ventile nutzen und somit den gesamten Tonraum entdecken

Du kannst sämtliche chromatischen Töne auf deiner Tuba spielen. Ausgestattet ist das Instrument dafür mit Ventilen. Ein kompliziertes Wort für den Mechanismus, der sich unter den Druckknöpfen befindet. Durch Niederdrücken der Ventile veränderst du die Länge der Luftsäule. Daraus resultiert eine jeweils unterschiedliche Tonhöhe.

Schritt für Schritt wirst du dir alle Töne erarbeiten. Und richtig, jeder einzelne Ton fühlt sich anders an. Achte beim Drücken der Ventile darauf, sie erstens exakt in der Mitte zu betätigen und zweitens komplett zu drücken. In der Mitte, damit sich nichts verkantet; komplett runter, um klare Töne zu spielen.

Mit Ventilen den gesamten Tonraum erreichen | Foto: Shutterstock von AnneGM

Tonleitern üben bis sie dir aus den Ohren hängen

Vermutlich werden sie dir irgendwann aus den Ohren hängen, jetzt aber sind sie wichtig: Tonleitern. Bei den ersten Tönen freust du dich noch darüber und darauf, sie zum Klingen zu bringen. Im nächsten Stepp übst du zunächst Tonleitern. Auch wenn du darauf wenig Bock hast, solltest du darauf nicht verzichten.

Wenn du Tuba spielen möchtest, sind die Tonleitern für dich der Schlüssel zu vielen Dingen gleichzeitig, beispielsweise für die Gehörschulung, das kontrollierte Melodiespiel, das Ansatztraining und mehr. Stell dir vor, du sollst eine neue Melodie spielen, weißt aber nicht, wo ein spezieller Ton liegt. Na ja, nimm den nächsten.

Die Besonderheit der Tuba ist zugleich deine Trainingsherausforderung

Hinsichtlich der Tonerzeugung unterscheidet die Tube sich nicht von anderen Blechblasinstrumenten. Viele sind der Meinung, sie klinge lediglich schöner als ihre Artverwandten. Letztlich unterscheidet sie sich aber hinsichtlich der Größe und ebenso durch ihre Einsatzmöglichkeiten. Und damit ist nun keinesfalls gemeint, an welchem Ort oder auf welcher Bühne sie gespielt werden kann. Vielmehr ist die Tuba zugleich ein rhythmisches als auch ein Melodie- bzw. Soloinstrument.

Als rhythmisches Bassfundament mit sicherem Timing arbeiten

Im Orchester, in der Blechblasformation, der Volks- oder Tanzmusik kommt die Tuba häufig als Bassinstrument zum Einsatz, das zugleich die Aufgabe des Timings übernimmt. An den Betonungen der Tuba orientieren sich alle anderen Musiker. Das heißt, du musst timingfest werden. Idealerweise übst du bereits frühzeitig zu einem Metronom.

Anfangs wirst du dich darüber wundern, wie schwierig es ist, einfach nur zu einem Klick zu spielen und dabei nicht aus dem Takt zu kommen. Langfristig wirst du bei deinem Spiel außerordentlich von den Übungen mit Taktgeber profitieren. Und deine Mitmusiker profitieren gleichermaßen, wenn du immer straighter durchziehen kannst.

Die Rhythmik ist lediglich dein Grundbesteck | Foto: Shutterstock von Pavel L Photo and Video

Anspruchsvolles Melodiespiel auf der Tuba braucht Zeit und Übung

Die andere Variante ist es, die Tuba als eigenständiges Melodieinstrument zu spielen. Häufig zu sehen ist das zum Beispiel im Jazz und weiteren musikalischen Stilrichtungen. Damit verfolgst du einen komplett anderen Ansatz. Du entfernst dich von der reinen Rhythmik und begibst dich auf solistische Pfade. Wäre doch zu schade, diese Möglichkeiten nicht vollends auszuschöpfen, wenn du ambitioniert Tuba spielen möchtest.

Beim solistisch melodischen Spiel wirst du nicht nur noch mehr Luft und Ansatz benötigen, sondern auch den gesamten Tonraum nutzen wollen. Dafür musst du auch bei schnellen Linien präzise und intonationssicher auf der Tuba spielen. Dir dafür die Voraussetzungen zu schaffen, ist ein langwieriger und immer fortdauernder Prozess. Aber jeder einzelne schöne Ton zählt und steigert deine Freude auf dem Instrument.

Hier ein paar empfehlenswerte Instrumente nicht nur für Einsteiger:

Thomann
Thomann "Little Bear" Bb-Tuba
Kundenbewertung:
(7)
Thomann
Thomann "Junior" Bb-Tuba
Kundenbewertung:
(20)
Yamaha YBB-105 Bb-Tuba
Yamaha YBB-105 Bb-Tuba
Kundenbewertung:
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Jupiter JTU1140 Bb-Tuba
Jupiter JTU1140 Bb-Tuba
Kundenbewertung:
(2)
Thomann EB 882S Superior Eb-Tuba
Thomann EB 882S Superior Eb-Tuba
Kundenbewertung:
(2)

Eine Hommage an deine Nachbarn, Familienmitglieder und den Hausmeister

Eines ist mal klar: Wenn du Tuba spielen möchtest, wirst du ambitioniert üben müssen. Dass das kaum geräuschlos vonstattengeht, deine Nachbarn, Familienmitglieder, die Katze von nebenan und der Hausmeister durchaus mal an die Grenzen ihrer nervlichen Belastbarkeit kommen, liegt auf der Hand. Wenn es denn nicht eine praktische Möglichkeit gäbe, die Lautstärke maßgeblich zu reduzieren.

Und die gibt es. Mit dem SilentBrass-System von Yamaha kannst du bei Zimmerlautstärke Tuba spielen. Rund um die Uhr; notfalls auch nachts. Ist nicht ganz billig; aber die Investition lohnt sich aus Gründen des Nachbarschaftsfriedens unbedingt. Das System nennt sich Yamaha SB 1X Tuba.

Yamaha SB-1X-2 Tuba
Yamaha SB-1X-2 Tuba
Kundenbewertung:
(9)

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