Trompetenpflege leicht gemacht – Folge 1: Beginnen wir mit Perinet-Ventilen

Kleiner Aufwand – große Wirkung

| Foto: Shutterstock von Benjamin Clapp

Deine Trompete wächst dir als ambitionierten Einsteiger schnell an Herz und Lippen. Bei fleißigem Üben kommst du mit deinen Erfolgserlebnissen zügig voran. Und je besser du wirst, umso mehr Spaß hast du auf deinem Instrument. Damit dir die Freude lange erhalten und das Blechblasinstrument vernünftig spielbar bleibt, kommen hier unsere Tipps: Trompetenpflege leicht gemacht.

Check it: Trompetenpflege Teil 1

  • Gründe für die Reinigung der Perinet-Ventile
  • Achtung Metall auf Metall: Mit Öl gangbar halten
  • Eine Frage von Spielbarkeit, Funktion und Hygiene
  • Perinet-Ventile entnehmen, einölen und einsetzen
  • Schrittweise vorgehen und auch an den Zylinderschacht denken

Trompetenpflege – Kümmern wir uns um Perinet-Ventile

Die mechanisch beweglichen Teile deiner Trompete schlechthin sind die Ventile. Verantwortlich sind die dafür, dass du diatonische und chromatische Töne spielen kannst. Dafür stehen sie beim Spielen unter permanenter Beanspruchung. Und was mechanisch bewegt und viel genutzt wird, muss nun mal instandgehalten werden.

Perinet-Ventile: Ein wichtiger Teil der Trompetenpflege | Foto: Shutterstock von Horatiu Bota

Achtung Fremdpartikel eliminieren

Weitere Problematik ist, dass sich in den Ventilen Fremdpartikel einnisten können. Obschon das Ventilinnere weitestgehend abgedeckt ist, kann dennoch Staub und mehr hineingelangen. Was sich hier ansammelt, kann die freie Beweglichkeit maßgeblich beeinträchtigen.

Das wirkt sich unschön auf das Spielgefühl inklusive der möglicherweise gebremsten Geschwindigkeit aus. Ein Ventil, das sich nicht ungehindert niederdrücken lässt, wird auch weniger schnell wieder in die Ausgangsposition zurückkehren. Auch der Spielkomfort ist also ein Grund für die regelmäßige Trompetenpflege.

Metall auf Metall verträgt sich nicht

Zudem bestehen die Bauteile der Pumpventile aus Metall. Haben sich Partikel erstmal festgesetzt, kann das unangenehme Folgen haben; im allerschlimmsten Fall sogar dafür sorgen, dass die Ventile sich schlichtweg nicht mehr bewegen lassen. So weit kommt es nur selten. Falls doch heißt das, dass die „Kolben“ sich festgefressen haben und nur noch vom Instrumentenbauer wieder gelöst werden können.

Eine Frage von Gesundheit und Hygiene

Ein weiterer Aspekt ist gerade den Blasmusikern immer bewusst: die Hygiene. Unangenehme Keime müssen einfach raus. Schließlich macht man das auch beim üblichen Säubern und Trocknen von Mundstück, Anblasrohr und mehr. Auch aus den Ventilen willst du kein keimendes Nest machen. Damit dir solche Szenarien nicht drohen, gehören zur Trompetenpflege auch die Ventile.

Hygiene ist gleichbedeutend mit Gesundheit | Foto: Shutterstock von MIGUEL G. SAAVEDRA und Teguh Mujiono und Pavlo S

Pumpventile simpel entnehmbar und handhabbar

Gegenüber Drehventilen besitzen Pumpventile einen entscheidenden Vorteil. Sie lassen sich relativ einfach herausnehmen und einsetzen. Aufgrund der relativ simplen Bauweise mit zylindrischem Schaft kannst du die bedenkenlos die Befestigung abdrehen und hast das Ventil damit bereits gelöst.

Im nächsten Schritt ziehst du das Ventil vorsichtig aus dem Zylinder, wobei „vorsichtig“ durchaus ernst gemeint ist. Zu leicht ist man ein wenig übermotiviert und macht sich eifrig an die Sache. Wichtig ist es für dich, das Ventil wirklich senkrecht nach oben aus dem Zylinder zu ziehen, außerdem dabei möglichst keinerlei Kraft aufzuwenden. Also nicht einfach rausrupfen, sondern einigermaßen behutsam herausnehmen.

Simpel entnommen, völlig problemlos | Foto: Shutterstock von ziyakas

Arbeiten mit Werkzeug am Instrument sind nichts für Laien

Werkzeug benötigst du dafür nicht. Und das ist auch gut so. Arbeiten bei der Trompetenpflege, für die du Werkzeug brauchst, solltest du als Einsteiger lieber noch nicht durchführen. Mit unsachgemäßen oder unbeholfenen Handgriffen könntest du zu leicht Bauteile beschädigen. Und dann müsste das geliebte Instrument ohnehin den Gang zur Instrumentenwerkstatt antreten. Bei der Trompetenpflege sollte man wissen, was man tut.

Fusselfrei säubern und vernünftig einölen

Aber nicht abschweifen. Das Ventil ist aus dem Zylinder entnommen. Was machen wir nun damit? Zunächst wird es mit einem weichen und vor allem fusselfreien Tuch vom vorhandenen Öl inklusive etwaiger Rückstände befreit. Im nächsten Schritt wird es gleichmäßig mit speziell dünnflüssigem Ventilöl beträufelt.

Solches Ventilöl gehört zu den Verbrauchsmaterialien, die du als Trompeter immer mit an Bord haben solltest. Ein beliebtes Beispiel dafür ist das extra dünnflüssige Ventilöl T2 Light der Marke La Tromba, speziell konzipiert für Perinetventile. Du findest es auf dieser Produktseite auf thomann.de.

Ein Beispiel für ein dünnflüssiges Ventilöl für Perinetventile | Foto: von Thomann

Nach dem Einölen behutsam einsetzen

Das Ventil ist mit einer dünnen Ölschicht bedeckt; nun kannst du es wieder in den Zylinder setzen. Dies nun ist der nächste neuralgische Augenblick, bei dem du besonders vorsichtig vorgehen musst. Nicht verkanten, nicht schräg an- bzw. einsetzen, und nicht unterschätzen, wie empfindlich Ventile sind.

Beim Einsetzen des Ventils wirst du an einem gewissen Punkt ein leichtes Knacken hören oder spüren. Das Zeichen dafür, dass es in der Ventilführung korrekt eingerastet ist. Nun bewegest du es ein paarmal durch Niederdrücken, damit der Ölfilm ich vernünftig über die gesamte Fläche verteilt.

Schrittweise vorgehen – nicht alle auf einmal entnehmen

Übereifrige Handwerker nehmen möglicherweise alle drei Ventile aus der Hülse, um sie zeitsparend in einem Abwasch zu bearbeiten. Nett gedacht, aber leider vollkommen verkehrt. Allzu leicht könnte es passieren, dass man sie wie beim Hütchenspiel anschließend verwechselt.

Das darf nicht passieren. Jedes Ventil muss nach der Trompetenpflege in seinen eigenen Schacht zurückkehren. Um Verwechslungen von vornherein auszuschließen, entnimmst du immer nur ein Ventil, unterziehst es der Reinigungs- und Öl-Prozedur und setzt es wieder ein. Erst dann folgt das nächste Ventil.

Übrigens: Ölen passiert häufiger als die Komplettreinigung

Es ist nicht zwingend notwendig, die Ventile nach jedem Spielen komplett zu reinigen, das wäre vermutlich wie das berühmte mit Spatzen auf Kanonen schießen. Sehr wichtig allerdings ist das kontinuierliche Einölen. Wie wichtig, wird dir beim Spielen auffallen.

Die Komplettreinigung der Ventile bei der Trompetenpflege darf weniger häufig stattfinden. Und wenigstens alle paar Wochen solltest du selbstverständlich auch den Zylinder mit einem speziellen Reinigungsstab säubern. Macht ja wenig Sinn, bei sich begegnenden Metallflächen nur die eine Seite pfleglich zu behandeln.

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Weitere Information zur Trompete findest du beispielsweise in diesem Artikel zum Thema: „Trompete stimmen.“

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