Welches ist der richtige Synthesizer für dich?

Infos und Hilfestellungen, für den Syntie-Kauf: Welcher passt zu Dir?

| Foto: Shutterstock von Yulai Studio

Du interessierst dich für Synthesizer, weißt aber nicht, welches Instrument der richtige Synthesizer ist? Keine Panik: Wir haben einige Ratschläge für dich zusammengefasst, mit denen du bestimmt den passenden Klang- und Soundkameraden für dich findest:

Check it: Welches ist der richtige Synthesizer:

  • Unterschied Keyboard und Synthesizer
  • Synthesizer für Keyboarder/innen in einer Band
  • Beats produzieren und elektronische Musik machen
  • Variante Software-Synthesizer

Bei kaum einem anderen Musikinstrument gibt es eine so große Bandbreite von Funktionen und Möglichkeiten wie beim Synthesizer. Da weiß man am Anfang manchmal gar nicht, wo man beginnen soll. Die Wahl des richtigen Synthesizers ist auch deshalb so kompliziert, weil es ganz unterschiedliche Arten von Instrumenten gibt, die unter den Oberbegriff “Synthesizer” fallen.

Je nach Musikstil und Einsatzgebiet werden Synthesizer unterschiedlich verwendet. Entsprechend groß ist die Bandbreite der Instrumente, die von den Herstellern angeboten werden. Bei den vielen Fachbegriffen wie Workstation, analog, digital, monophon oder polyphon kann es einem ganz schön schwindelig werden. Das erklären wir alles! Damit wird dann die Wahl eines geeigneten Synthesizers bestimmt um einiges leichter.

Als erstes solltest du dich fragen, was du mit dem Synthesizer machen möchtest. Spielst du in einer Band oder produzierst du Beats am Computer? Nimmst du den Synthesizer oft mit zu Auftritten oder wird sein Platz eher in deinem Heimstudio sein? Und nicht zuletzt: Suchst du einen Synthesizer ausdrücklich für synthetische Sounds oder geht es dir darum, die Klänge von Naturinstrumenten wie Klavier, Streicher oder Blasinstrumente nachzuahmen?

Der richtige Synthesizer: Den Anwendungszweck bedenken | Foto: Shutterstock von PrimaStockPhoto (oben) Jantz (unten)

Was ist der Unterschied zwischen einem Keyboard und einem Synthesizer?

Die Begriffe Keyboard und Synthesizer werden manchmal verwechselt oder miteinander gleichgesetzt. Das ist auch nicht verwunderlich, denn der Keyboarder in einer Band heißt auch “Keyboarder”, wenn er nur Synthesizer spielt, und nicht etwa “Synthesizerer” oder “Synthesisist”. Viele Synthesizer haben ein “Keyboard” im Sinne einer Tastatur, sind aber trotzdem nicht das, was Musiker und Hersteller unter dem Instrument Keyboard verstehen.

Und um die Verwirrung komplett zu machen: In dem Instrument, das als Keyboard bezeichnet wird, steckt immer eine Art von Synthesizer, aber nicht andersherum. Alles verstanden? Macht nichts, hier kommen die Fakten der Reihe nach!

Ein Synthesizer ist ganz allgemein ein Gerät zur elektronischen Erzeugung von Klängen. Zur Klangerzeugung gibt es die unterschiedlichsten Verfahren, was einer der Gründe für die große Auswahl ist. Einen Punkt hatten wir gerade schon: Es gibt Synthesizer, die Naturinstrumente imitieren, und solche, die synthetische Klänge erzeugen – und natürlich gibt es auch Synthesizer, die beides können. Manche Synthesizer haben Tastaturen, viele aber auch nicht.

Wenn Musiker oder Hersteller von der Instrumentengattung Keyboard sprechen, dann meinen sie damit genau genommen die sogenannten “Portable Keyboards”. Das sind die Instrumente, die in vielen Kinderzimmern herumstehen und jede Menge Sounds sowie mehr oder weniger groovige Begleitrhythmen bieten. Vielleicht hast ja auch du die ersten Schritte auf so einem Keyboard gemacht.

Keyboards gibt es auch für Profis: Wenn ein Alleinunterhalter im Festzelt Stimmung macht, dann spielt er in der Regel auf einem professionellen Keyboard. In einem Portable Keyboard steckt ein Synthesizer, der die Klänge erzeugt. Daher ist jedes Keyboard auf eine Art und Weise auch ein Synthesizer, aber längst nicht jeder Synthesizer ist ein Keyboard.

Alleskönner Workstation – bedenke, dass die meist komplex sind | Foto: Shutterstock von Anutr Yossundara

Synthesizer für Keyboarder/innen in einer Band

Du hast eine Band gegründet oder möchtest das demnächst tun und dein Platz ist an den Tasten? Dann empfiehlt sich für den Einstieg ein Synthesizer, mit dem du erstmal alle Sounds abdecken kannst, die du dafür brauchst. Er sollte auf jeden Fall multitimbral sein, sodass du mehrere Klänge gleichzeitig nutzen und zum Beispiel die linke Tastaturhälfte mit einem Klavierklang und die rechte Seite mit einem Bläsersound belegen kannst.

Synthesizer-Workstations sind solche „Alleskönner“, mit denen man sowohl natürliche Instrumente imitieren als auch elektronische Klänge erzeugen kann. Beliebte Einsteigerinstrumente sind zum Beispiel die Modelle KROSS und KROME von Korg, der Roland Juno-DS und der Yamaha MODX, die allesamt in verschiedenen Tastaturgrößen erhältlich sind.

Ein Nachteil von Synthesizer-Workstations ist, dass sie oft recht komplex aufgebaut sind und die Bedienung nicht gerade intuitiv ist. Oft geht die Spontaneität einer Probe oder eines Auftritts verloren, wenn die Programmierung der passenden Keyboardsounds zu lange dauert. Problematisch wird’s, wenn es schnell gehen muss.

Zwar hat sich die Bedienung der Workstations in den letzten Jahren stark verbessert und bei den meisten aktuellen Modellen gehen die wichtigsten Funktionen wie zum Beispiel die Aufteilung der Tastatur oder das Übereinanderlegen zweier Sounds schnell von der Hand. Viele Keyboarder, die häufig live spielen, setzen dennoch lieber auf sogenannte “Stage-Keyboards”, deren Bedienung speziell für den Bühneneinsatz optimiert ist.

Wenn du wie viele Live-Keyboarder hauptsächlich Klavier-, E-Piano- und Orgelsounds spielst und vielleicht nur ab und zu eine Streicherfläche brauchst, kommt so etwas vielleicht auch für dich in Frage. Einige Hersteller haben sich in diesem Bereich besonders etabliert.

Dass man die roten Instrumente der schwedischen Firma Clavia (Nord Electro, Nord Stage) auf so vielen Bühnen sieht, ist kein Zufall: Sie klingen nicht nur gut, sondern zeichnen sich auch durch eine besonders live-taugliche Bedienung aus. Allerdings sind sie leider ziemlich teuer.

Andere Instrumente, die in diese Gattung fallen, sind zum Beispiel der Korg SV-1 und die Modelle VR-09 sowie VR-730 von Roland. Wichtig ist aber, dass hier der Schwerpunkt ganz klar auf Piano-, E-Piano- und ggf. Orgelklängen liegt. Wenn du eine größere Soundauswahl benötigst, ist eine Workstation die bessere Wahl.

Später kannst du deine Keyboard-Burg dann nach und nach um andere Instrumente erweitern. Je nachdem, in welchen Musikstilen du unterwegs bist und welche Sounds du benötigst, können dann zum Beispiel ein analoger Synthesizer oder auch ein Stage-Piano hinzukommen.

Mit Synthesizern Beats produzieren und elektronische Musik machen

Du möchtest elektronische Musik produzieren oder Beats bauen? Dann ist es dir vermutlich egal, ob ein Synthesizer gute Klavier- und Streicherklänge hat. Druckvolle elektronische Sounds sind gefragt! Du solltest dich zunächst fragen, ob es ein polyphoner (mehrstimmiger) Synthesizer sein muss oder ob für deine Zwecke auch ein monophoner (einstimmiger) Synthesizer in Frage kommt.

Schließlich braucht man für fette Basslines, pulsierende Sequenzen und ausdrucksstarke Leadsounds meist nur eine Stimme. Dann solltest du dich in den Bereichen analoge und virtuell-analoge Synthesizer umsehen. Ein eingebauter Sequenzer und Arpeggiator ist in diesem Bereich ein großes Plus. Eine Tastatur ist hingegen oft nicht nötig, weil in der elektronischen Musik sehr viel mit programmierten Sequenzen gearbeitet wird. Im Studio reicht eigentlich eine zentrale Tastatur (das kann zum Beispiel auch ein MIDI-Controllerkeyboard sein), es muss nicht jeder Synthesizer seine eigene Klaviatur mitbringen.

Generell gilt, dass die meisten Produzenten von elektronischer Musik mehrere Synthesizer besitzen, die sie für verschiedene Zwecke einsetzen. Der eine Synth liefert vielleicht einen besonders fetten Bass, der andere die schönsten Flächensounds. Man fängt mit einem Synthesizer an und erweitert das Setup dann nach und nach.

Es ist schwierig, in diesem Bereich eine Empfehlung für einen Synthesizer auszusprechen, der sich besonders gut eignet. Die Sound-Geschmäcker und Arbeitsweisen sind mindestens so verschieden wie die unterschiedlichen Stile der elektronischen Musik. Anders als Workstations, bei denen man schon sagen kann, ob der Klaviersound authentisch ist oder nicht, haben Synthesizer für elektronische Sounds eine klangliche “Persönlichkeit”, die man mag oder eben nicht.

Die Frage, ob ein Synthesizer gut klingt oder nicht und ob seine Bedienung zur persönlichen Arbeitsweise passt, kann eigentlich nur jeder für sich selbst beantworten. Falls möglich, solltest du die Synthesizer also vor dem Kauf ausprobieren. Vielleicht hast du auch Freunde oder musikalische Vorbilder und kannst dich daran orientieren, was sie benutzen.

Im Zuge der Renaissance analoger Synthesizer sind in den letzten Jahren viele kompakte Analogsynthesizer erschienen, die nicht viel Geld kosten. Man muss also nicht mehr Unsummen für Vintage-Synthesizer aus den 70ern und 80ern ausgeben, um in den Genuss echten Analogsounds zu kommen. Beliebt sind zum Beispiel der Monologue und Minilogue von Korg, die Synthesizer von Dreadbox und Arturia oder die Novation Bass Station II.

Wichtig: Mit Ausnahme des polyphonen Minilogue sind die genannten Synths alle monophon. Polyphone Synthesizer mit einer analogen Klangerzeugung sind recht teuer, weshalb man dafür im Einsteiger-Bereich gern auf virtuell-analoge Synthesizer setzt. Auch hier gibt es viel Auswahl. Die Geräte der Roland Boutique Reihe (JP-8, JU-6, JX-3, TR-8, TR-9, TB-3) sind Neuauflagen von legendären Vintage-Synthesizern und Drummachines des Herstellers im handlichen Kleinformat.

Selbst zu einer Legende geworden ist inzwischen der Korg Microkorg, ein günstiger virtuell-analoger Synthesizer, der unscheinbar aussieht, aber viel kann, toll klingt und daher seit mittlerweile 16 Jahren sehr beliebt ist. Ein ähnliches Konzept verfolgt die Novation Mininova und auch der Yamaha reface CS ist ein beliebter virtuell-analoger Synthesizer für Einsteiger.

Viele Synthies werden als Zeitzeugen ihrer Ära zu Legenden | Foto: Shutterstock von Olaf Speier

Software-Synthesizer

Wenn du am Computer Musik produzieren möchtest, sind Software-Synthesizer eine kostengünstige Variante. Sie sind in der Regel deutlich billiger als Hardware-Synthesizer, weil man nur für den Algorithmus zur Klangerzeugung bezahlt, nicht aber für die Entwicklung einer elektronischen Schaltung, Bauteile, Gehäuse, Produktion, Logistik und Händlermarge. Es gibt sogar viele kostenlose Software-Synthesizer, sogenannte Freeware.

Software-Synthesizer nutzen den Prozessor des Computers, um ihre Klänge zu erzeugen. Auch bei ihnen gibt es eine große Vielfalt: Von Sample-Libraries, die Klänge jedes nur erdenklichen Instruments enthalten, bis hin zu virtuell-analogen Software-Synthesizern, von denen einige berühmte Hardware-Synthesizer nachahmen. Der Vorteil von Software-Synthesizern ist: Meistens gibt es eine kostenlose Testversion, mit der man den Synthesizer ausprobieren kann, bevor man die Vollversion kauft.

Software-Synthesizer als preisgünstige Variante | Foto: Shutterstock von Kostsov

Software-Synthesizer laufen meistens als sogenanntes Plugin innerhalb einer Software zur Musikproduktion (DAW – Digital Work Station). Das bedeutet, dass man sie direkt in der Musiksoftware öffnen und spielen kann, ohne ein zusätzliches Programm zu starten. Es gibt verschiedene Formate für Plugins, die sowohl von der Musiksoftware als auch vom Software-Synthesizer unterstützt werden müssen, damit das Plugin funktioniert.

Auf Windows-PCs ist das von der Firma Steinberg entwickelte VST-Format sehr verbreitet. Auf dem Mac gibt es ebenfalls VST und das von Apple hervorgebrachte AU-Format (Audio Units), das in Apple Logic Pro und GarageBand eingesetzt wird. Achtet also bei der Wahl eines Software-Synthesizers darauf, dass er in dem Plugin-Format verfügbar ist, das eure DAW benötigt.

Um einen Software-Synthesizer auf einer Tastatur spielen zu können, braucht ihr ein MIDI-Keyboard. Das kann zum Beispiel ein Hardware-Synthesizer mit Tastatur oder ein spezielles MIDI-Controllerkeyboard sein. Solche Keyboards besitzen keine eigene Klangerzeugung, sondern senden MIDI-Daten zur Ansteuerung des Software-Synthesizers. Manche MIDI-Controllerkeyboards besitzen weitere Bedienelemente wie z. B. Drehregler, mit denen man Regler von Software-Synthesizern fernsteuern und bedienen kann, ohne zur Maus zu greifen.

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