Glockenspiel lernen ab welchem Alter: Vorzeigeinstrument für den musikalischen Einstieg

Frühzeitig in ein wunderbares Hobby starten

| Foto: Shutterstock, Africa Studio

Bei Instrumenten, mit denen Kids frühzeitig die Welt der Musik entdecken können, hat das Glockenspiel die Nase ganz weit vorn. Mit seinem Artverwandten, dem Xylophon, darf es durchaus als Übergang vom Spielzeug- zum echten Instrument bezeichnet werden. Neben seinem hell perlenden Klang punktet es insbesondere durch die Konzentration aufs Wesentliche, wodurch die Kinder mit schnellen Erfolgserlebnissen Glockenspiel lernen:

Check it: Glockenspiel lernen ab wann?

  • Vorzüge der einfachen Tonerzeugung
  • Kindgerechte Reduktion aufs Wesentliche
  • Keine Ablenkung durch elektronischen Schnickschnack
  • Bestimmendes Instrument für die musikalische Früherziehung

Glockenspiel lernen: Bereits für die Kleinsten machbar

Selbstverständlich gibt es unterschiedlichste Bauformen von Glockenspielen. Denken wir nur an die zauberhaften Glockenspiele, die teils vor historischen Bauwerken das Interesse der  flanierenden Passanten auf sich ziehen. Dann wiederum gibt es hochkomplexe Konzertglockenspiele, die von professionellen und virtuosen Musikern verwendet werden. Ebenso werden zahlreiche Instrumente für Normalnutzer, Einsteiger, Kinder und sogar Kleinkinder angeboten. Bereits die Kleinsten können also mit und auf dem Glockenspiel lernen. Und dabei profitieren sie von etlichen pragmatischen Vorzügen.

Motivierender Vorteil der einfachen Tonerzeugung

Zu den immensen Vorteilen zählt, dass die Töne sich simpel und intuitiv erzeugen lassen. Auch für Kids ab einem Alter von – je nach Entwicklungsstand – etwa drei bis fünf Jahren ist es kein Problem, mit dem Schlegel  die Klangplatten anzuschlagen. Im Gegensatz zu anderen Instrumenten erleben die Kids somit unmittelbare Erfolgserlebnisse und werden dadurch zu weiteren musikalischen Schritten motiviert.

Bei etlichen Instrumenten ist es so, dass anfangs mit viel Durchhaltevermögen die eigentliche Tonerzeugung erlernt werden muss. Bis man als Einsteiger aus einer Trompete einen einigermaßen vernünftigen Ton herausbekommt, vergeht viel übungsvolle Zeit. Gleiches gilt beispielsweise für die Geige, das Saxofon und viele weitere Vertreter. Eine Problematik vor der diejenigen, die das Spiel auf dem Glockenspiel lernen, eben nicht stehen.

Das Geheimnis vom Spaß an der Musik: kindgerecht einfach. | Foto: Shuuterstock, Yulia Nemchenko

Instrument mit kindgerechter Reduktion aufs Wesentliche

Und dieser Motivation spielt eine weitere bauartbedingte Tatsache in die Hände: Glockenspiele für Kids haben üblicherweise einen begrenzten Tonraum. Gestimmt sind die Klangstäbe in der reinen C-Dur-Tonleiter. Diese Reduktion sorgt dafür, dass keine tonartfremden oder als schräg empfundenen Töne gespielt werden können. Während die Kids also rumprobieren und Melodien auf dem Glockenspiel lernen, klingt es niemals wirklich schräg. Der Ton klingt oder eben nicht.

Je mehr tonartfremde Töne auf einem Instrument spielbar sind, umso leichter kann man folgerichtig auch danebenliegen. Daraus wiederum resultiert, dass die Anforderungen zugleich höher sind, zumal  nach mehr Präzision und Musikverständnis verlangt wird. Teils müssen die Kids sich in einem umfangreichen Tonraum mit entsprechender Fehlerpotenzial orientieren. Für durchschnittlich Begabte ist das auf Dauer sicherlich kein Problem. Doch auch bei behutsamen Lehrkonzepten bleibt der Anfang  schwer. Wer auf dem Glockenspiel lernen möchte, ist von diesen anfänglichen Stolpersteinen nicht betroffen.

Wenn es keine „falschen“ Töne gibt | Foto: Shutterstock von Svetlana Chistyakova

Keine Ablenkung vom Klangerlebnis durch elektronischen Schnickschnack

Ebenso grenzt das Glockenspiel sich mit einer Portion Purismus von den elektronischen Instrumenten ab. Es hat eben keine blinkenden Leuchten, Tierstimmen oder quietschenden Sounds mit an Bord. Es geht keinesfalls um Effekthascherei, sondern vielmehr um das aufs Wesentliche reduzierte direkte Klangerlebnis. Und genau deshalb können Kids bereits ab etwa drei Jahren das Spiel auf dem Glockenspiel lernen.

Wenn verantwortungsvoll fürsorgliche Eltern ihre Kids  in der musikalischen Entwicklung fördern möchten, sollten sie bei der Entscheidung für das passende Instrument unbedingt mit den Augen der Kinder blicken. Die Erwachsenenperspektive muss auf den Kopf gestellt werden, damit der Nachwuchs nicht überfordert wird, wenngleich dahinter ausschließlich die besten Absichten stecken.

Kleinkinder sind noch nicht imstande, die verschiedenen Reize zu sortieren und zu strukturieren. Je mehr Ablenkungspotenzial in einem Instrument steckt, umso deutlicher wird das die Konzentration und damit die schrittweisen Lernerfolge stören. Das Kinderglockenspiel ist wie das entspannt ruhevolle Schwarz-Weiß-Foto als Kontrapunkt zur reizüberfluteten Farbfotografie.

Glockenspiel als idealer Einstieg in die musikalische Früherziehung

In der musikalischen Früherziehung sollen Kinder Kinder bereits im Alter von 1 bis 6 Jahren an die Klangwelten herangeführt werden. Weitaus häufiger findet sie allerdings im Alter zwischen 4 und 6 Jahren statt, also im Kindergarten- bis frühem Grundschulalter statt. Auf der einen Seite steht das Entdecken der eigenen Sinne, andererseits ist es die mögliche Vorbereitung auf das Erlernen eines Musikinstruments. Ein Terrain, für das einfach spielbare Instrumente geradezu prädestiniert sind. Kids, die das Spiel auf dem Glockenspiel lernen, erleben ihre Sinne im Einklang mit der Musik mit viel Spaß und frei von Überforderung.

Wichtiger Vertreter der Orffschen Instrumente

Tatsächlich ist das Glockenspiel das bedeutendste Familienmitglied der sogenannten Orffschen Instrumente. Der Komponist Carl Orff war zugleich musikpädagogischer Vorreiter; einer, der mit  seinen  Konzepten und den speziell dafür gewählten Instrumenten insbesondere die musikalische Früherziehung revolutionierte. Als charmant wird er es posthum empfunden haben, dass ihm sogar zugeschrieben wird, das Glockenspiel erfunden zu haben.

So ganz kann das nicht stimmen, zumal Metallophone seit dem ersten Jahrtausend aus Asien überliefert und im 17. Jahrhundert insbesondere von den Niederländern bei ihren Kolonialreisen nach Europa kamen. Carl Orff wurde aber erst Mitte 1895 geboren. Auf alle Fälle hat er zahlreiche Percussion-Instrumente in der Klassik hoffähig gemacht und als Musikpädagoge den Nutzen für Kinder erkannt und weiterentwickelt.

Wichtiger Vertreter der Orffschen Instrumente | Foto: Shutterstock von tanya_wild

Vorbildliches pädagogisches Konzept mit  ganzheitlichem Ansatz

Erschaffen hat Orff ein einheitliches Lehrkonzept und 1961 ein Institut für die authentische Ausbildung von Lehrkräften gegründet. Dabei ging es ihm um „die Einsicht, dass Musizieren und Tanzen elementare Ausdrucksformen des ganzen Menschen, all seiner körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte sind.“ Teil dieses Konzepts sind eben die Orffschen Instrumente – musikpädagogisch kinderechte Instrumente. Und eine geradezu bestimmende Position darunter nimmt das Glockenspiel ein. Wer möchte, dass die Kinder das Spiel auf dem Glockenspiel lernen, ist gut beraten, sich mit dem Orffschen Instrumentarium eingehender zu beschäftigen.

Vom Einsteigerglockenspiel bis Lyra und Konzertinstrument alles möglich

Klar ist, wir reden hier vom musikalischen Einstieg und versuchen die Frage zu beantworten, ab welchem Alter Kinder das Spiel auf dem Glockenspiel lernen können. Allerdings wollen wir in diesem Zusammenhang keinesfalls ausblenden, dass Fortgeschrittene sich natürlich – wie bei nahezu allen anderen Instrumenten – im Laufe der Zeit immens entwickeln können. Bei einem hochkomplexen Konzert-Glockenspiel handelt es sich nicht um ein Einsteigerinstrument.

Das will sagen: Vielleicht gehört auch das zu den speziellen Anreizen, wenn Kinder das Spiel auf dem Glockenspiel lernen. Sie können auf einem einfachen und kindgerechten Instrument beginnen und sich je nach ihrem musikalischen Talent und Lebensweg später etwa mit einer Lyra oder einem konzertanten Glockenspiel entwickeln.

Wenn es keine „falschen“ Töne gibt | Foto: Shutterstock, Antonina Sotnykova

Hier ein paar Beispiele für später mal:

Frühzeitig spielerisch fördern, aber nicht überfordern

Aber okay, so weit sind wir noch nicht; noch lange nicht. Zunächst geht es darum, die Kids frei von Leistungsdruck bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten zu unterstützen. Gerne auch sie musikalisch anzufüttern, zumal insbesondere die Musik ihnen so immens viele Vorteile bei der kognitiven, feinmotorischen und selbstsicheren Ausprägung bietet.

Das dabei immer wieder beobachtete Risiko ist das der Überforderung. Wenn Kinder im Vorschulalter unbedarft von einem Instrument begeistert sind, die ersten Schritte aber bauartbedingt schlichtweg zu schwierig sind, kommt Frustration auf. Ein Gefühl, mit dem man im Laufe des Lebens sicherlich umzugehen lernen muss. Von Kleinkindern können wir das noch nicht erwarten. Dieser Frust kann leicht dafür sorgen, dass das Instrument in die unbeachtete Ecke gepfeffert wird. Nicht selten auch mit dem Resultat, dass Kinder sich dauerhaft von der Musik verabschieden und sich selbst als untalentiert begreifen. Exakt dieses Risiko ist nicht vorhanden, wenn Kinder auf dem Glockenspiel lernen.

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