Saxophon: Geschichte eines noch jungen Instruments

Basiswissen Saxophon

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In diesem Artikel bringen wir dir die Geschichte des Saxophones näher und du lernst den Erfinder des Saxophons, Antoine-Joseph „Adolphe“ Sax und einige der Vorläufer des Instruments (die sein Design beeinflusst haben), kennen.

Adolphe Sax und die Bass-Klarinette
Adolphe Sax wurde 1814 in Dinant (Belgien) geboren. Sein Vater Charles Joseph Sax war Instrumentenbauer und der junge Adolphe war fasziniert und inspiriert von der Arbeit, die er in der väterlichen Werkstatt beobachtete. Schon früh verfügte er über so gute Kenntnisse der Mechanik der meisten Holz- und Blechblasinstrumente, dass er seinem Vater bei der Entwicklung und Herstellung half. Als der Vater 1835 eine Werkstatt in Brüssel eröffnete, war Adolphe bereits ein fähiger Klarinettist und Flötist und studierte am Brüsseler Konservatorium für Musik.

1830 stellte Sax (der zu diesem Zeitpunkt noch ein Teenager war) auf der Brüsseler Messe zwei eigene Flöten und eine Klarinette vor. Die Instrumente wurden freundlich aufgenommen und galten als ein Beispiel erstklassigen Instrumentenbaus. Den endgültigen Durchbruch hatte Sax allerdings mit der verbesserten Bass-Klarinette – das ehemals schwerfällige und schwierige Instrument wurde durch seine Änderungen (u. a. die Ergänzung von Klappen) enorm verbessert. Das neue Instrument hatte einen ausgewogeneren Klang und eine bessere Projektion als sein Vorgänger, was es zu einer willkommenen Ergänzung der Holzbläser des Orchesters machte.

Bei einem Orchesterkonzert in Brüssel enthüllte Sax sein neues Instrument – sehr zum Missfallen des Bass-Klarinettisten, den seine Modifikationen wenig beeindruckten. Der streitlustige Sax forderte ihn daraufhin zu einem musikalischen Duell mit Bassklarinetten heraus – das Sax aufgrund seines herausragenden musikalischen Könnens und des deutlich verbesserten Instruments mit wehenden Fahnen gewann. Sein Instrument galt fortan als Erfolg. Dies sollte nicht die letzte Konfrontation in seinem Leben gewesen sein – Sax traf häufig auf den Widerstand des musikalischen Establishments und neidischer Musiker.

Die Erfindung des Saxophons
1841 zog Adolphe Sax nach Paris. Sein Ruf als hervorragender Musiker und Instrumentenbauer war beständig gewachsen und es zog ihn mit Macht in die blühende Kunstmetropole. Diese Zeit war außerordentlich fruchtbar für seine Experimente im Instrumentenbau und frühe Prototypen des Saxophons entstanden. Sein Hauptanliegen war dabei die Kombination der Kraft und der Klangstärke eines Blechblasinstruments wie der Trompete oder der Posaune mit der Flexibilität und der Agilität eines Holzblasinstruments wie Flöte oder Klarinette.

Mit dem Serpent und der Ophikleide hatte es zwar schon Versuche in dieser Richtung gegeben – aber obwohl diese Instrumente von führenden zeitgenössischen Komponisten wie Wagner und Berlioz verwendet wurden, haben beide den Test der Zeit nicht bestanden und fristen ihr Dasein vor allem als Kuriositäten in Museen. Nach zahlreichen Versuchen zu Beginn der 1840er fand Sax eine zufriedenstellende Kombination und beantragte 1846 ein Patent für sein neues Instrument: das Saxophon. Wahrscheinlich war das erste Saxophon allerdings größer als die heute vorherrschenden Alt- und Tenorsaxophone und entsprach eher dem heutigen Baritonsaxophon.

Das Saxophon und das Orchester
Besonders begeistert aufgenommen wurde das Saxophon von dem eigenbrötlerischen französischen Komponisten Hector Berlioz, der eine euphorische Kritik über Sax und dessen neues Instrument schrieb. Wie Sax war auch Berlioz ein umstrittener Künstler, der zwar für sein bahnbrechendes Werk gelobt wurde, dessen unkonventionelle Technik aber zugleich das musikalische Establishment gegen den Strich bürstete. Trotz Berlioz‘ Unterstützung wurde das Saxophon niemals eines der Standardinstrumente des Orchesters – die große Menge der vor seiner Erfindung komponierten Werke hatte die Standardbesetzung des Orchesters bereits zu stark geprägt. Und auch wenn es in einigen Orchesterwerken vorkommt (zwei berühmte Beispiele sind Ravels „Bolero“ und M. Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“), ist das Saxophon nie im Orchester heimisch geworden.

Das Saxophon in der Militärkapelle
Der kommerzielle Durchbruch kam für Adolphe Sax, als er den französischen Verteidigungsminister von der Verwendung des Saxophons in Militärkapellen überzeugen konnte. Die dort bisher verwendeten Fagotte und Ophikleiden konnten im Freien nicht mit den Blechbläsern und den lauteren Holzbläsern mithalten; eine Lücke, die das Saxophon perfekt füllte. Nach anfänglicher Zurückhaltung (die Franzosen hielten nicht viel von einem belgischen Erfinder, der ihnen sagte, wie sie ihr Militär führen sollten!) fand das Instrument seinen Platz. Die Verwendung des Saxophons in Militärkapellen wurde schnell auch außerhalb Frankreichs beliebt.

Militärkapellen in ganz Europa nahmen das neue freche Instrument in ihren Reihen auf. Die Verwendung durch das Militär ist wohl das Beste, was dem jungen Instrument passieren konnte, weil es dazu führte, dass es auf der ganzen Welt gespielt wurde und Eingang in den Jazz und andere moderne Musikstile fand. Dieser Erfolg ist ohne Sax’ Überzeugungsarbeit bei dem französischen Minister kaum vorstellbar. Als er 1894 starb, war Adolphe Sax Vorsitzender einer neuen Saxophonklasse an der Pariser Musikhochschule und obwohl er immer noch gegen neidische Rivalen und deren Behauptungen von der Illegimität seiner Erfindung kämpfte, hatte er ein Instrument geschaffen, das die Musik für immer verändern sollte.

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