Schlagzeug-Noten lernen? Selbstverständlich kannst du Schlagzeug „frei Schnauze“ spielen, dir sämtliche Grooves, Fills und Co. auswendig draufschaffen, um sie im passenden Augenblick wieder aus dem musikalischen Gedächtnis abzurufen. Aber warum nicht gleich Schlagzeug-Noten lernen? Immerhin machst du dir damit alles einfacher.
Check it: Schlagzeug-Noten lernen – unbedingt sinnvoll
Schlagzeug-Noten lernen – alles andere als Langeweile
Alles andere als stupides Pauken. Notenschrift ist spannend und bringt reichlich Spaß. Nämlich spätestens dann, wenn dir plötzlich klar wird, dass irgendwie alles schneller und einfacher geht. Schlagzeug-Noten lernen bedeutet, dass du dir Grooves, Fill-ins, Drum-Rudiments, Paradiddle und sonstige Finessen am Drum-Set künftig viel unkomplizierter und schneller draufschaffen kannst. Drum-Noten sind nicht weniger als eine universelle Schlagzeugsprache.


Die Frage, ob ja oder nein, stellt sich nicht
Aufgrund der zahlreichen Vorzüge, stellt sich die Frage, ob du Schlagzeug-Noten lernen solltest, eigentlich nicht. Und kompliziert erscheint uns Humanoiden ja immer nur das, was wir nicht kennen. Also solltest du die Schlagzeugnotation kennenlernen. Dabei bist du deinen Musikerkollegen gegenüber sogar ganz klar im Vorteil; denn Schlagzeug-Noten sind deutlich einfach zu lesen als die für melodiefähige Instrumente; jedenfalls meistens.

Verbindliche Schreibweise nicht vorhanden
Denn zur Wahrheit gehört, dass sich bis heute keine allgemein verbindliche Notation für das Schlagzeug durchgesetzt hat. Zwar existieren häufige Schreibweisen, die sind aber nicht unverrückbar allgemeingültig. Der Grund dafür ist, dass es endlos viele Optionen gibt, die diversen Schlaginstrumente von Kesseln über Cymbals bis zu Perkussion und Drum-Effekten zu kombinieren und zu positionieren. Die Quintessenz aus dieser Tatsache ist, dass jede Schlagzeugnotation am Anfang mit einer sogenannten Legende – einer kurzen Notationsgrafik – definiert werden muss. Dort steht dann, auf welchen Linien welche Instrumente dargestellt werden.

Aber ein allgemeiner Standard hat sich durchgesetzt
Und bei dieser Schreibweise hat sich dann doch ein gewisser Standard durchgesetzt. Grundsätzlich ist man bemüht, die Noten für die jeweiligen Instrumente so darzustellen, wo sie sich gewöhnlich auch physisch beim Schlagzeug befinden. Das funktioniert natürlich nicht bei allen; aber immerhin den meisten. So wird beispielsweise die Bass-Drum sehr weit unten im Liniensystem geschrieben; die Snare wiederum befindet sich im Drum-Set als auch im Notensystem in der Mitte, die Hi-Hat weit oben.


Kessel und Becken gelten als jeweils eigenes System
Wenn du Schlagzeug-Noten lernen möchtest, verstehst du zuerst, dass die Kessel und die Becken in der Notation als zwei separate Systeme gesehen werden. Indes die Kessel üblicherweise mit Notenköpfen – wie bei melodiefähigen Instrumenten – dargestellt werden, tritt bei den Cymbals an die Stelle des Notenkopfes ein Kreuz, ein Dreieck oder auch eine Raute. Nun haben wir also drei lediglich drei Parameter: Die optische Darstellung des Instrumentes, die Lage des Instrumentes auf einer Linie oder zwischen den Linien sowie die Zuordnung über die Notationsgrafik. Schon weißt du welches Instrument mit welcher Note wann und wo gemeint ist. Die Logik ist ungemein hilfreich, wenn du Schlagzeug-Noten lernen und lesen möchtest.

Einfacher lesbar, weil keine Tonhöhen oder Tonarten
Einfacher sind Drum-Noten deshalb, weil du dich nicht mit Vorzeichen für unterschiedliche Tonarten abmühen musst, wie das im Grunde genommen bei allen melodie- und harmoniefähigen Instrumenten der Fall ist. Das Schlagzeug ist in dieser Hinsicht die große Ausnahme, zumal eben nicht die Tonhöhe definiert wird. Vielmehr handelt es sich bei der Schlagzeugnotation um ein System der sogenannten unbestimmten Tonhöhen.


Einmal verinnerlicht, sind Drum-Noten simpel, weil logisch
Wie bei den tonhöhenbestimmenden Notensystemen auch, steht am Anfang ein Notenschlüssel, der Drum-Key. Während beispielsweise der Violinschlüssel auf der zweiten Linie von unten das „g“ einkreist definiert der Schlagzeug-Notenschlüssel wie gesagt keine Tonhöhe. Dargestellt wird er auch lediglich durch zwei senkrechte Balken am Anfang des Notenbildes oder der Partitur. Das macht dir Mut, wenn du die Hürde nehmen und Schlagzeug-Noten lernen möchtest. Einmal verinnerlicht, ist es wirklich nicht schwer, weil vergleichsweise simpel und übersichtlich aufgebaut.

Notenwerte und Notenlängen als Ereigniszeitpunkt
Was bis hierhin beim Schlagzeug-Noten lernen fehlt, ist die Länge der jeweiligen Noten, das Metrum. Die sogenannte Notenpyramide ist tatsächlich noch anschaulicher und logischer aufgebaut, als die Positionierung der Trommeln und Becken im Notenbild. Bei Melodie- und Harmonieinstrumenten würde man von der Dauer der Töne sprechen; zumal das Schlagzeug aber ein perkussives Instrument mit ausschließlich kurzen Tönen ist, wird etwa über die Viertel-, Achtel- und Sechzehntel- als auch punktierte Noten vor allem festgelegt, an welcher Stelle des Taktes sie gespielt werden.
Perkussive Tonlängen sind Pausen
Vielleicht sollten wir uns das nochmal plakativ vor Augen halten; denn irgendwie haben Schlagzeugnoten gewissermaßen einen umgekehrten Ansatz. Spielst du eine ganze Note auf der Bass-Drum, wird die kaum den ganzen Takt lang klingen. Schon aus physikalischen Gründen ist das kaum denkbar. Die Snare macht bähm oder was auch immer und schon ist sie wieder stumm. Fest steht aber, dass über die Länge der Note hinweg keine andere – mit demselben Kessel oder Becken – folgen wird.


Neue Erfahrung: Einfach mal die Klappe halten
Und damit sind wir auch bereits beim so häufig widergekäuten Spruch angelangt: „Auch Pausen sind Musik“. Die Spannung und Dynamik von Musikstücken steht und fällt mit den perfekt gesetzten Pausen. Um es anders auszudrücken: Einfach mal die Klappe halten, schon bekommt der Song seinen speziellen und erwartungsvollen Reiz.
Pausen sind identisch mit denen der Melodieinstrumente
Auch die Pausen entsprechen denen, die in der Notation von melodiefähigen Instrumenten genutzt werden. So wird eine Viertelpause durch ein Blitzsymbol notiert, eine Achtelpause durch ein gespiegeltes „r“, eine Sechzehntel-Pause erhält zwei gespiegelte „r“ übereinander. Eine halbe Pause wird durch einen Balken über der zweiten Linie von oben symbolisiert, für eine ganze Pause wandert der Balken unmittelbar unter die Notenlinie.
Spätestens bei den Becken werden Pausen sinnvoll
Der Umgang mit Pausen mag dir verständlicherweise ein wenig kurios vorkommen, wenn du Schlagzeug-Noten lernen willst. Sei beruhigt, mit dieser Meinung stehst du nicht alleine da. Die Geister streiten sich zuweilen über die Frage, ob das Notenbild mit den Pausen nicht eher überfrachtet und in der Folge schlechter lesbar wird. Immerhin bleibt es Fakt, dass perkussive Instrumente wie das Cajon oder das Schlagzeug nur sehr kurz klingen. Sei’s drum. Denkst du allerdings über die Becken nach, können die selbstverständlich einen sehr langen Nachklang haben. Das ist ja die Aufgabe von Crash, Ride, China & Co. Und schon werden die Pausenwerte wieder sinnvoll. Beim Orchesterschlagwerk ist die Notation von Pausen eine Selbstverständlichkeit.
Als hätten wir’s nicht geahnt: Keine Regel ohne Ausnahme
Tatsächlich entsprechen die Notenwerte der Schlagzeugnoten denen von melodiefähigen Instrumenten. Also jedenfalls zum größten Teil. Immerhin gibt es instrumententypische Besonderheiten. So würde wohl kaum ein Gitarrist oder Pianist einen Wirbel auf seinem Instrument spielen. Trommelwirbel erkennst du an der Darstellung mit drei Balken durch den Notenhals. Es gibt weitere Besonderheiten, aber wir wollen uns hier nicht in verstaubten Details verlaufen. Zunächst geht es um die Basics, wenn du Schlagzeug-Noten lernen willst.
Dynamikangaben als wesentlicher Bestandteil von Drum-Noten
Nun ist also das jeweilige Instrument im Liniensystem sowie die Länge des (manchmal) klingenden Tones definiert. Was noch fehlt ist die Angabe der Lautstärke. Schließlich bringt dich das herzlich wenig weiter, wenn du bis zur Schmerzgrenze reinkesselst, aber eigentlich eine sentimentale Ballade gespielt werden soll. Also findest du auch die Lautstärkeangaben in der Schlagzeugnotation. Die geforderte Lautstärke wird mit Kürzeln unter den Notenlinien angegeben:
- ppp – pianississimo (extrem leise)
- pp – pianissimo (sehr leise)
- p – piano (leise)
- mp – mezzo piano (mittelleise)
- mf – mezzo forte (mittellaut)
- f – forte (laut)
- ff – fortissimo (sehr laut)
- fff – fortississimo (extrem laut).
Weshalb das keine absoluten Werte sein können
Bedenken solltest du, dass es sich dabei keinesfalls um absolute Werte, für die du immer einen Schallpegelmesser zur Hand haben müsstest. Die realistische Lautstärke orientiert sich immer auch an der der anderen Instrumente im Band- oder Orchesterkontext. Demnach ist nicht exakt bestimmt, dass beispielsweise mp soundso viel Dezibel bedeutet. Es geht um Dynamik, gewissermaßen den musikalischen Charakter des Songs und dafür sind eben alle gemeinsam verantwortlich.
Einzelne Betonungen und Änderungen in Passagen
Die eben genannten Kürzel betreffen in der Regel längere Passagen des Stücks. Soll etwa nur eine Note lauter artikuliert werden, wird die mit einem auf die Seite gelegten Pfeil versehen. Zudem gibt es noch die Zeichen „kleiner als“ und „größer als“, die mit langgezogenen Pfeilen dargestellt werden. Die beziehen sich dann auf zumeist kürzere Passagen und stehen für langsam leiser werdend bzw. langsam lauter werdend. Und jetzt kommt’s wieder mal. Was „langsam“ konkret bedeutet, sagt dir – wenn du Glück hast – der Bandleader oder Dirigent.


Effizient üben und Überforderung vermeiden
Grundsätzlich solltest du darauf achten, dass Schlagzeug spielen Freude bringen soll. Zwar konzentriert und auf den Punkt, aber keine erschöpfende Quälerei. Sobald du mental oder körperlich aufgrund zu langen Übens überfordert bist, bleibt ohnehin nichts hängen. Gleiches gilt auch für das Schlagzeugnoten lernen. Effektiv übst du in verdaulichen und zu merkenden Portionen. Wie am Drum-Set selbst, wirst du Schritt für Schritt vorankommen. Das Besondere daran: Portionsweise wirst du die Entlastung spüren und merken, dass schlichtweg alles einfacher wird. Zweifellos wird sich das gleichermaßen positiv auf dein Können am Set auswirken.

Zwischen Merkfähigkeit und Präzision
Falls wir dir noch immer nicht ausreichend Appetit gemacht haben, Schlagzeug-Noten lernen zu wollen, kommen hier noch ein paar weitere Gründe. Stell dir vor, du hast unterwegs oder im Proberaum eine super Idee für einen coolen Groove. Wenn du Drum-Noten beherrscht, kannst du deine Eingebung ganz einfach aufschreiben. Andernfalls hast du sie vermutlich alsbald wieder vergessen. Wäre doch schade. Nicht zu vergessen, dass du Songs mit dem Fundament der Schlagzeug-Noten viel präziser interpretieren kannst. Du weißt damit in jedem Moment, was du tust und was verlangt wird. Und zwar jederzeit abrufbereit.
Schlagzeug-Noten lernen ist das eine. Aber üben musst du trotzdem. Wir haben Tipps für dich in diesem Artikel: „Schlagzeug üben – effizient und mit motivierenden Lernfortschritten“.