Vibrato und Tremolo – die große Verwechslung

Zwei Effekte, die ganze Generationen verwirren

Foto: Shutterstock von SergeyBitos

Die Gebrüder Vibrato und Tremolo sorgen immer wieder für Verständigungs-Chaos. Immerhin gibt es nicht nur eine Definition, sondern gleich mehrere. Und das liegt an der jeweiligen Perspektive. Aus dem Blickwinkel der Musiktheorie sind Vibrato und Tremolo etwas grundlegend anderes als in der Effekttechnik. Aus Gründen.

Check it: Unterschiede zwischen Vibrato und Tremolo

  • Der Unterschied ist physikalisch und musikästhetisch
  • Vibrato – die Frequenzveränderung
  • Tremolo – die Tonwiederholung
  • Beispiel: Stimmführung bei Sängern
  • Beispiel: E-Gitarre
  • Vibrato und Tremolo bei unterschiedlichen Instrumenten

Vibrato und Tremolo – alles nur Unfug?

Die tiefergehende Problematik bei der Definition des Unterschiedes von Tremolo und Vibrato ist, dass wir die Thematik sowohl physikalisch als auch musikästhetisch angehen müssen. Schnell wird der Widerspruch klar. Immerhin sprechen wir bei Musik von ausdrucksvollen Gefühlen, bei der Physik von emotionslosen Fakten. Sinnliches Empfinden der künstlerischen Ästhetik wird in Relation zur physikalisch korrekten Definition gesetzt.

Zwei Sichtweisen, die vehement aufeinanderprallen. Und tatsächlich: Selbst mit überzeugtestem Hang zur Erbsenzählerei muss man zugeben, dass es sich bei den diversen Definitionen um teils unsinnige Spitzfindigkeiten handelt. Tja, so spielt das Leben. Stellt euch schon mal darauf ein, dass euch gleich schwindelig wird. Da müssen wir durch. Widmen wir uns den Unterschieden von Vibrato und Tremolo: musikalisch und physikalisch.

Was ist Vibrato – periodisch wiederkehrende Änderung der Tonhöhe

Leicht verständlich wird das Vibrato in der Musik mit einem Blick auf die Ableitung des Wortes aus dem Italienischen. Die Übersetzung bedeutet ganz simpel soviel wie „Schwingen“ oder „Vibrieren“. Der jeweilige Ton wird mehrfach wiederkehrend in seiner Tonhöhe – der Frequenz – verändert. Dadurch wirkt er lebendig, vermenschlicht und expressiv, wohlklingend eben nicht absolut statisch.

Beim Vibrato handelt es sich um eine Frequenzmodulation | Schaubild: Romina Hirschmann

Wie der Ton beim Vibrato vermenschlicht wird

Es ist eine leicht klingende, aber faktisch schwierig umzusetzende Spielerei, die oftmals beim letzten Ton einer Phrase pointiert eingesetzt wird. Der langsam ausklingende Ton wird durch rasche Wiederholungen mit gewollten Schwankungen der Tonhöhe geformt. Das wichtigste Merkmal von Vibrato – sowohl aus musikalischer wie auch physikalisch-technischer Perspektive – ist die dezente Veränderung der Tonhöhe.

Was ist Tremolo – das große Zittern

Im Gegensatz dazu zeichnet das Tremolo sich durch mindestens ein vollkommen anderes Prinzip aus. Tremolo kommt von „tremolare“ oder „tremulus“ und das wiederum bedeutet „zittern“. Nicht erschrecken, es gibt nichts, wovor man sich fürchten müsste oder ihr müsst auch nicht frierend in der Kälte zittern. Vielmehr geht es beim Tremolo darum, dass ein und derselbe Ton in schneller Abfolge wiederholt wird.

Beim Tremolo kehrt der Ton identisch in Amplituden wieder | Schaubild: Romina Hirschmann

Tremolo ist vergleichbar mit einem schnellen Echo

Der damit deutlich werdende Unterschied zwischen Vibrato und Tremolo: Beim Tremolo wird nicht die Tonhöhe moduliert. Tatsächlich ist das Tremolo aus dem musikalischen Blickwinkel eher vergleichbar mit einem schnellen, mehrfachen Delay. Tremolo etwa bei Streichinstrumenten ist die schnelle Wiederholung eines Tones ohne Rücksicht auf den Takt.

Triller als weiterer Protagonist des Tremolo

Allerdings gibt es musikalisch ein weiteres Verständnis des Tremolo. Die Definition wird dadurch nicht unbedingt einfacher. Die Rede ist vom Tremolo als Triller. Dabei wird beim Spiel mehrfach zwischen einer Basisnote und einer weiteren, der unteren oder oberen Nebennote, gewechselt. Auch diese Spielweise wird als Tremolo bezeichnet. Und ja, bei einem Triller wird ebenso permanent wie rasant die Tonhöhe gewechselt. Aber sie wird eben nicht wie beim Vibrato moduliert.

Auch der Triller ist eine Form des Tremolo | Schaubild: Romina Hirschmann

Stimmführung bei Sängern: Wohlklang durch Vibrato

Widmen wir uns fürs bessere Verständnis der Stimmführung bei Sängerinnen und Sängern. Bei den Gesangsakrobaten haben Vibrato und Tremolo eine durchaus wertende Facette. Das kontrollierte Vibrato ist ästhetisch gewünscht und Kriterium einer ausgebildeten Stimme. Ein Sänger, der einen langen Ton in der Tonhöhe moduliert, verziert ihn mit einem Vibrato. Zumal jede Tonmodulation zulasten der Sprachverständlichkeit geht, wird das Vibrato nur punktuell eingesetzt.

Stimmführung bei Sängern: Tremolo eher negativ konnotiert

Das Tremolo ist bei Sängern eher negativ vorbelastet. Oftmals wird damit eine eigentlich nicht gewollte und somit deplatzierte Schwankungen der Intensität der Gesangsstimme bezeichnet; also eine nicht kontrollierte Stimme, was in der Regel der nicht sauberen Atemtechnik und Stütze zugeschrieben wird. Es ist eben nicht so, dass der Ton geformt und mit leichten Nuancen garniert wird. Stattdessen wird er einfach nur ohne weitere stimmliche Bearbeitung wiederholt, wenigstens solange wir nicht vom Triller reden.

Wir überschreiten eine vieldiskutierte Grenze

Schon merken wir, es wird kompliziert. Erst recht, zumal es bei der schnellen Änderungen der Intensität insbesondere bei Naturinstrumenten – auch die Stimme ist ein Instrument – als Nebenwirkung zu minimalen Tonhöhenschwankungen kommt. Gerade bei der Stimme lassen sich solche subtilen Schwankungen kaum vermeiden. Und damit würde das Tremolo wieder zum erwünschten Vibrato mutieren. Der Vergleich von Vibrato und Tremolo wird nicht einfacher. Wir überschreiten gerade eine vieldiskutierte Grenze.

Italien-Urlaub auf dem Canale Grande versus Wohlklang

Tatsache bleibt: Zuviel Tremolo klingt irgendwie nach dem letzten Italien-Urlaub auf dem Canale Grande. Ein stimmlich kontrolliertes Vibrato hingegen macht den Ton breiter und hüllt ihn in Wohlklang. Nüchtern betrachtet sind die Unterschiede zunächst keine Qualitätskriterien des musikalischen Ausdrucks. Leute, ihr könnt euch kaum vorstellen, welche Debatten sich die singenden Musiker um diese beiden Begrifflichkeiten liefern.

Touristenfreundliches Tremolo | Foto: Shutterstock von Nsit

Zurück auf den musikalischen Boden der Tatsachen

Kommen wir lieber wieder auf den Teppich zurück. Durchaus verständlich ist, dass Halbwissende Vibrato und Tremolo gerne mal in einen Topf werfen, obschon es sich dabei um grundsätzlich unterschiedliche Effekte handelt. Eigentlich gibt es eine musikalisch als auch physikalisch eine eindeutige Abgrenzung, aber gerade die Musiker aus dem klassischen Genre streiten sich über Feinheiten, dass sich die Taktstöcke biegen.

Die Popularmusiker nehmen die Begrifflichkeiten nicht so genau

Bei den Musikern aus Pop, Rock & Co. verhält sich das durchaus anders. Die sehen weniger Anlass für Spitzfindigkeiten, haben eher die praktische Anwendung im Blick und nehmen oftmals auch Verwirrungen zwischen Vibrato und Tremolo gelassen hin. Manche davon ziehen sich sogar durch die Geschichte des Instrumentenbaus, so beispielsweise bei der E-Gitarre. Festgestellt haben wir, dass ein Vibrato die Modulation eines (meistens) langgezogenen Tones in der Tonhöhe ist.

Wimmerhaken der E-Gitarre ist ein Vibrato-Hebel

Das unter anderem ist der Grund dafür, weshalb der „Wimmerhaken“ einer E-Gitarre korrekterweise Vibrato-Hebel und nicht Tremolo-Hebel heißen muss, was allerdings seit Jahrzehnten hinlänglich verwechselt wird. Sobald der Haken betätigt wird, ändert sich die Spannung der Saiten und somit deren Tonhöhe. Es findet also eine Tonhöhenveränderung statt. Und das ist nun mal die eigentliche Domäne des Vibrato.

Ein bisschen Wimmerhaken-Geschichte

Als eigentlicher Erfinder des Tremolo-Hebels für die E-Gitarre gilt ein gewisser Clayton „Doc“ Kaufmann, der seine Version bereits im Jahr 1929 unter dem Namen Vibrola zum Patent anmeldete. Obschon das Kaufmann Vibrola (Es hieß VIBrola und eben nicht TREMOrola!) noch heute auf manchen Gitarren der Marke Rickenbacker verbaut wird, konnte es sich aufgrund einiger Schwachstellen nie wirklich durchsetzen. Die Stimmstabilität mancher mit Vibrola ausgestatteten Archtop-Gitarren war dramatisch.

Optimiert mit Motorradteilen – das Bigsby-Vibrato

Weitaus bekannter und gebräuchlicher ist das Bigsby-Vibrato. Bonmot am Rande: Der namensgebende Entwickler Paul Bigsby war eigentlich Motorradmechaniker. Eigentlich sollte er ein verschlissenes Vibrola reparieren. Stattdessen konstruierte er ein neues Vibrato-System, das Bigsby-Vibrato. Und das hatte u.a. eine Feder einer Harley Davidson mit an Bord. Behaupte noch mal jemand, aus einem Motorrad könne man keine Gitarre bauen.

Entstanden mit Motorradteilen | Foto: Shutterstock von Elnur

Fender-/Vintage-Tremolo als

Die meistverkauften E-Gitarren stammten lange Zeit von der Marke Fender und von deren Modellen insbesondere die Stratocaster. Bestückt ist diese Double-Cut-Gitarre mit einem Vibrato. Kurioserweise hat Fender dieses System allerdings nicht als Vibrato-, sondern als Tremolo-System angemeldet. Die Namensverwechslungen von Vibrato und Tremolo nahmen an Fahrt auf. Das System wurde vielfach kopiert, dann aber aus Patentgründen Vintage Tremolo genannt. Tatsächlich hat es sich weltweit durchgesetzt, zumal die Bedienung weitaus einfacher ist. Allerdings lässt die Stimmstabilität noch viel Luft nach oben.

Floyd Rose sprengt die Grenzen der Vibrato-Möglichkeiten

Die Gitarristen suchten nach einer Lösung, das Vibrato frei von Verstimmungen umsetzen zu können. Und auch ein gewisser Floyd Rose. Er selbst ärgerte sich als gestandener Musiker darüber, dass er nach nahezu jedem Einsatz von herkömmlichen Vibrato-Systemen die Klampfe wieder nachstimmen musst. Er erfand das sogenannte „Locking Tremolo“: Das Floyd Rose war die Erlösung für viele Gitarristen. Zwar war und ist die gesamte Stimmprozedur extrem aufwändig, außerdem wird der Ton negativ beeinflusst. Aber plötzlich ließen sich extreme Vibrato-Tricks umsetzen. Vom simplen Vibrato hatten sich Musiker wie Eddy van Halen oder Jennifer Batten damit komplett verabschiedet.

Ein Whammy-Effekt über Locking-Tremolo ist kein Vibrato mehr

Gerade bei diesen und zahlreichen weiteren E-Gitarristen gibt es auch die radikaleren Anwendungen. Da beschränkt sich die Tonhöhenänderung eben nicht nur auf den Minimalbereich. Stattdessen wird der Ton mit dem Vibrato-System, etwa dem Floyd Rose, zuweilen um Oktaven und mehr bis zum kompletten Erschlaffen der Saiten rauf und runter moduliert. Schön, gut und visionäre; nur ist diese Technik eben kein Vibrato mehr.

Vibrato auf der E-Gitarre mit den Fingern gespielt

Dabei ist der Wimmerhaken selbstverständlich nicht der einzig Protagonist, mit dem auf der Gitarre ein Vibrato erzeugt wird. Der Ton kommt bekanntlich aus den Händen. Und das bedeutet bei der E-Gitarre, dass ein Ton angespielt und gehalten wird, Der betreffende Finger der Greifhand beweget die Saite auf dem Griffbrett kontrolliert leicht nach oben oder unten und wieder zurück. Dadurch wird die Saite zusätzlich gespannt und entspannt und somit um etwa einen Achtel- oder Halbton in der Tonhöhe verändert.

Kleine Erbsenzählerei wichtig fürs Verständnis

Immer wieder wirst du dabei im allwissenden Web auf ein Fehlverständnis treffen. Dort zu lesen ist beispielsweise, dass das „(…) Vibrato durch Hin- und Herbewegungen des Fingers auf einer Saite entsteht.“ Das allerdings ist allerdings nur bei den Streichinstrumenten – bei den bundlosen Instrumenten – korrekt. Etwa bei der Gitarre entsteht das Vibrato nicht durch die Bewegungen auf einer Saite, stattdessen durch die Bewegungen der Saite mit den Fingern, das sogenannte Bending.

Tremolo vergleichbar mit einem mehrfachen Echo

Das Tremolo hingegen bezieht sich auf den innerhalb von Sekundenbruchteilen wiederkehrenden identischen Ton, vergleichbar ist das also mit eher mit einem mehrfachen Echo innerhalb kürzester Zeit. Tremolo in der Popularmusik ist ein typisches Merkmal der Surf-Musik, sehr oft interpretiert beispielsweise von den Beach Boys. Irgendwie hatte man immer das Gefühl von etwas wabernden Tönen. Jedoch war dieser Effekt gewollt und nicht minder angesagt.

Röhrenverstärker mit angeblichem Vibrato

Für den Vibrato-Effekt in Röhrenverstärkern gibt es seit Jahrzehnten zwar Ansätze, aber kaum wirkliche Lösungen. Ein echtes Vibrato gibt es in Röhrenverstärkern nicht. Bei Fender Verstärkern gibt es das sogenannte BIAS-Vibrato, eine Fortentwicklung des optischen Vibrato, das allerding auch einer Namensverwechslung zum Opfer gefallen ist. Tatsächlich ist es ein BIAS-Tremolo.

Inzwischen Kult sind die Amps von Magnatone mit einer besonders interessanten Lösung, nämlich einem Vibrato, das durch auf einem tonhöhenverändernden True Pitch Shifting basiert. In den Effektsektionen von Hybrid-Verstärkern wird ebenfalls damit experimentiert. Bei allen Lösungsversuchen handelt es sich um einen Kompromiss. Noch immer ist der Chorus, bei dem die Tonhöhe je nach Einstellung leicht bis deutlich verschoben wird, der bevorzugte Effekt mit ungefähr demselben Ziel.

Vibrato bei Blechbläsern

Tuba, Posaune und Co. sind zwar imstande, ein Vibrato zu erzeugen. Tatsächlich aber ist das äußerst selten gefordert, allenfalls als Spezialeffekte. Deutlich anders sieht das bei der Trompete aus. Trompeter können das Vibrato auf verschiedenen Wegen erzeugen. So etwa über den Einsatz des Zwerchfells, mit einer Art von Kaugummi-Methode durch leichtes Wackeln des Kiefers, über den kontrollierten Luftstrom oder indem das Instrument einfach ein bisschen geschüttelt wird.

Auch kann das Vibrato über den sensitiven Umgang mit den Ventilen erreicht werden. Es gibt diverse weitere Varianten, bei denen die Musiker sich sehr individuell entscheiden. Im Zusammenhang der sogenannte Bläsermethodik lernen Blechbläser im fortgeschrittenen Stadium den Umgang mit dem Ausdrucksmittel Vibrato.

Selten bei Blechbläsern, häufig bei der Trompete | Foto: Shutterstock von Bogdan Pigulyak

Tremolo bei Blechbläsern

Das Tremolo wiederum ist, wie wir inzwischen ausführlich beleuchtet haben, die schnelle Wiederholung des Tones. Diese Repetitionen werden über die Doppelzunge im Zusammenspiel mit der Atmung erreicht. Auch das ist allerdings nicht einfach. Die Problematik beim Erlernen der Technik ist, dass die Zungenbewegungen bei Spiel nicht sichtbar sind. Nur schwerlich lässt sich das bewusst steuern und körperlich nachvollziehen. So spielt das Bläserleben, da muss man durch.

Vibrato und Tremolo bei Streichinstrumenten

Bei Streichinstrumenten stimmt es dann wirklich. Das Vibrato wird bei Geige, Bratsche und Konsorten nicht dadurch erreicht, dass die Saiten wie bei der Gitarre gezogen werden. Stattdessen handelt es sich um die typisch bundfreien Instrumente. Und somit stimmt für das Vibrato den Streichinstrumenten, dass der Greiffinger auf der Saite hin- und herbewegt wird. Das geschieht gefühlvoll, wobei die Tonverschiebungen keinesfalls übertrieben werden. Vielmehr bewegen die sich im Bereich von etwa einem Achtel- bis Halbton. Alles andere würde vermutlich zu theatralisch klingen.

Bei der Geige werden die Finger auf der Saite bewegt | Foto: Shutterstock von Giulio_Fornasar

Und für das Tremolo haben die Streicher natürlich das optimale Werkzeug direkt in der Hand, nämlich den Bogen. Dabei wird also der Greiffinger nicht verschoben, stattdessen streicht der Bogen in rasanten Hin- und Her-Bewegungen über die Saite. Obschon bei Sängern eher unerwünscht, ist das Vibrato bei Streichinstrumenten ein bewusst und gewollt eingesetztes Stilmittel. Die Notation hängt davon ab, ob es sich um ein schlichtes Tremolo oder einen Triller handelt.

Tremolo bei Schlaginstrumenten

Bleiben wir bei den Überlegungen zu den musikalischen Unterschieden zwischen Vibrato und Tremolo, so wird eines schnell klar. Um die Tonhöhe verändern zu können, müssen auf dem Instrument zunächst verschiedene Töne spielbar sein. Leicht nachvollziehbar ist demnach, dass die allermeisten Schlaginstrument an dieser Stelle an ihre evolutionären Grenzen geraten. Das ist der simple Grund dafür, dass es mit herkömmlichen Schlaginstrumenten kein Vibrato umsetzbar ist. Man konzentriert sich auf das Tremolo; das beispielsweise im Orchester auch notiert wird. Bereits das Fallenlassen eines Drum-Sticks auf das Fell mit automatischem Rebound kann als Tremolo genutzt werden.

Tremolo bei Tasteninstrumenten

Bei Tasteninstrumenten wie dem Klavier ist das Tremolo, das sich auf einen einzigen Ton beschränkt, schwer umzusetzen. Zwar gibt es die Möglichkeit, Wiederholungen auf einer Taste mit zwei oder mehreren Fingern umzusetzen. Die Geschwindigkeit wie bei Streichinstrumenten oder über einen Gitarreneffekt wird man dabei kaum erreichen. Auch vor diesem Hintergrund wird das Tremolo beim Klavier als der konstante Wechsel zwischen zwei verschiedenen Tönen bzw. Intervallen oder Akkorden verstanden. Zugegeben, ein derart rasanter Akkordwechsel ist auch nicht unbedingt einfach. Allerdings hat das Klavier den Vorteil, dass sämtliche Saiten mehrstimmig und somit obertonreich sind.

Bei den elektronischen Instrumenten werden Effektverschiebungen genutzt | Foto: Shutterstock von Jose Luis Carrascosa

Vibrato und Tremolo bei Zupfinstrumenten

Schwieriges Thema. Bei Zupfinstrumenten sind Vibrato als auch Tremolo eigentlich problemlos möglich. Fraglich bleibt allerdings, inwieweit es überhaupt eingesetzt wird. Fakt ist schließlich bei den meisten Zupfinstrumenten, dass es sich um zwar unterschiedliche aber durchaus perkussive Einzeltöne handelt. Wer auf der Harfe ein Arpeggio zupft, wird es kaum hinterher durch ein Vibrato noch versilbern wollen.

Wer auf der Mandoline eine Melodie dahinzaubert, wird die schon aus musikästhetischen Gründen nicht anschließend verbiegen. Das typische schnelle Zupfen mit dem Plektrum beim griechischen Sirtaki hingegen ist letztlich nichts Anderes als ein Tremolo. Die musikalischen Facetten bleiben vielschichtig und unerklärlich. Und vor allem sprechen wir von einer emotionalen Spielweise. Die sollte man lieber gefühlvoll in die Welt schicken als sie zu zerreden. Und die allermeisten Effekte lassen sich auch mit elektronischen Hilfsmitteln erreichen.

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Das Vibrato ist eng verwandt mit dem Chorus. Auch interessant: „Musikereffekt Chorus – mehr Stimmen bitte“.

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