Stratocaster – der Klassiker-Sound, aus dem die Hits sind

Zweifellos eine der Gitarrenlegenden schlechthin

Foto: Pexels von JoaoRafaelBortoluzzi

Die Fender Stratocaster hat Musikgeschichte und Gitarrengeschichte geschrieben und schreibt sie immer noch. Sie gehörte als Nachfolgerin der Tele(caster) zu den Wegbereitern der modernen Musik und ist heutzutage eine der am häufigsten gespielten und kopierten Gitarren der Welt. Dabei hatte sie es nicht immer ganz leicht. Wenn du eine Stratocaster kaufen willst, komm mit uns auf historische Pfade.

Check it: Tipps für den Kauf der Fender Stratocaster

  • Der zweite Genie-Streich von Leo Fender
  • Häufig kopiert von begeisterten Trittbrettfahrern
  • Die meistverkaufte Solidbody schlechthin
  • Endlos viele Gitarrenhelden schwören auf die Strat
  • Riesiges Angebot in unterschiedlichsten Preissegmenten
  • Auch für Einsteiger mit begrenztem Budget möglich

Stratocaster kaufen – Geniestreich inklusive

Die Stratocaster war der zweite geniale Streich von Leo Fender. Er war maßgeblicher Vorreiter der Solidbody-Gitarren, hatte zuvor bereits die Telecaster in Serie produziert und damit für nichts Geringeres als eine Revolution in der Gitarrenwelt gesorgt. Nachdem die Broadcaster 1951 in Telecaster umbenannt und in Serie produziert wurden, folgte im Jahr 1954 die Stratocaster als Gitarre mit zwei Cutaways und Body ohne Resonanzhohlraum.

Immer noch Vorbild für die Gitarren dieser Welt

Noch heute ist die Fender-Strat das Vorbild für viele E-Gitarren-Modelle aus eigenem Hause schlechthin und das am häufigsten modifizierte Modell auch anderer Hersteller, die allerdings zahlreiche Markenrechte von Fender beachten müssen, um sich nicht auf kostspieliges Glatteis zu begeben. Denn die Copyshops unter den Herstellern kamen in den 70er-Jahren gerade in Japan auf; es wurden von diversen Marken diverse Kopien auf den Markt gebracht, die ihren Teil vom erfolgreichen Kuchen abhaben wollten und sich mit ins Fahrwasser begaben.

Fender hat sich die eigenen Markenrechte gesichert und den Copy-Shops einen Riegel vorgeschoben. | Foto: Shutterstock von create jobs 51

Trittbrettfahrer waren ein Dorn im Fender-Auge

Leicht nachvollziehbar, dass die Trittbrettfahrer Fender – ebenso wie Gibson – damals ein Dorn im Auge waren. Bekannt ist diese Zeit unter der Bezeichnung Lawsuit-Era – die „Klage-Ära“. Beigelegt wurden die Streitigkeiten mit einer Entscheidung pro Fender und Gibson; zu den Unterlegenen gehörte beispielsweise Ibanez. Das Resultat des Rechtsstreites: Die Modelle sowohl von Fender als auch Gibson durften und dürfen nicht mehr 1:1 kopiert werden.

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Fender Rory Gallagher Relic Strat
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Stratocaster – Auch der Modellname ist geschützt

Das betrifft übrigens nicht nur die Bauweise, stattdessen auch den Modellnamen. Der Name „Stratocaster ist von der Fender Musical Instruments Corporation als Trademark geschützt. Kein anderer Hersteller darf seine Modelle als Stratocaster bezeichnen, macht er das dennoch, liegt eine Schutzrechtsverletzung vor. Das kann teuer werden. In diesem Sinne sind auch die Händler äußerst vorsichtig geworden. Das Ergebnis ist, dass – Achtung es wird verworren – eine Stratocaster anderer Marken keine Stratocaster ist, weil sie das nicht sein darf. Nur Modelle von Fender und der Tochterfirma Squire sind also echte Stratocaster. Bezeichnet werden Fremdmodelle, auch wenn sie allenfalls in winzigen Details vom Original abweichen, als ST-Style-Modelle.

Stratocaster: Auch den Markennamen wollte man nicht angetastet wissen. | Foto: Pexels von CrossTones

Qualitative Schwierigkeiten nach Firmenverkauf

Für die Erfinder und Entwickler war das logischerweise eine sinnvolle Entscheidung; für die Musiker damaliger Zeit nichts zwangsläufig. Denn nachdem Leo Fender seine Firma bereits 1965 an CBS verkauft hatte, ließ die Qualität spürbar nach. Die asiatischen Hersteller hingegen brachte Gitarren mit durchaus beachtlicher Qualität auf den Markt, die – wenn man sich ausnahmsweise wirklich mal ehrlich macht – den Originalen schlichtweg überlegen waren. Teils betraf das winzige, aber für Musiker bedeutsame Details. So bestand Leo Fender auf einen 3-Wege-Schalter, obschon später legendäre Gitarristen wie Jimi Hendrik ihm mit speziellen Konstruktionen vormachten, welche klanglichen Vorteile eine 5-Wege-Schalter hat. Ibanez verbaute bei seinen Modellen ohne viel Aufhebens einen 5-Way-Switch. Die Vorzüge überwiegten. Auch Fender musste nachziehen – bis heute!

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Fender Dave Murray Strat 2TSB
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Stratocaster ist nach wie vor das meistverkaufte Gitarrenmodell

Tatsache bleibt bei soviel Geschichte, dass die Stratocaster das meistverkaufte E-Gitarren-Modell der Welt ist. Was aber macht die Strat oder die ST-Style Modelle so besonders? Es sollte die Weiterentwicklung der bis dahin recht rudimentären Telecaster sein. Die Konstruktion der Fender Stratocaster war eigentlich simpel, zumindest das Prinzip. Die Zutaten: ein Korpus aus Esche und ein 25,5‘‘-Hals mit 21 Bünden aus Ahorn. Lediglich eine der Besonderheiten war und ist die geradezu geniale Anordnung der Pickups. Insbesondere der Tonabnehmer in der Halsposition und der in der Mitte sind so positioniert, dass sie diverse Obertöne besser abnehmen können als dies mit anderer Positionierung möglich wäre.

Das Tremolo der Strat war eigentlich ein Vibrato

Konzipiert wurde die „Neue“ mit einer weicheren und somit ergonomischeren Kontur. Eie beiden Cutaways sollten es ermöglichen, dass das Instrument sich besser an Körper des Instrumentes anpasst und damit ein komfortableres Spiel ermöglicht. Hinzu kam die Bestückung mit den drei Single-Coil-Tonabnehmern. Eines der wichtigsten Merkmale seiner Stratocaster entwickelte Leo Fender unter höchstem Zeitdruck, nämlich das modelltypische „Synchronized Tremolo“. Zumal er im Wettbewerb mit der Konkurrenz von Don Kaufmann und Paul Bigsby stand, musst er wohl Vollgas geben und meldete ein Tremolo mit damals schmaler Federkammer nach kürzester Entwicklungszeit am 30. August 1954 zum Patent an.

Das Kuriose daran: Eigentlich ist es kein Tremolo; vielmehr handelt sich dabei um ein Vibrato. Leo bestand dennoch auf die Bezeichnung. Der Tremolo-Steg sollte zudem für einen aggressiveren Sound sorgen, außerdem aufgrund der verwendeten Federn für mehr Sustain sorgen. Die Brücke und die Tonabnehmer verliehen der Stratocaster einen runderen, weicheren Ton.

Leo Fender wollte, dass das Vibrato Tremolo heißt. | Foto: Shutterstock von Robert Kirby

Klassiker aus eigenem Hause regelmäßig wieder neu aufgelegt

Obwohl die Grundkonstruktion unverändert blieb, hat die Firma Fender im Laufe der Jahrzehnte immer wieder Detailänderungen an dem Modell vorgenommen. So werden inzwischen neue Modelle auf den Markt gebracht, aber spätestens seit den 80er-Jahren immer auch wieder die Klassiker aus eigenem Haus neu aufgelegt. Tatsache ist: Unter dem Namen Stratocaster existieren mittlerweile weit über 50 Modelle. Das mag auch in gewissem Umfang eine Art Marketingzwang sein. Immerhin unterscheiden sich manche der Varianten – wenn überhaupt – nur in winzigen Details oder dass sie an einer anderen Produktionsstätte gefertigt werden

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Fender Player Plus Strat HSS SVB
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Von der Geschichte in die moderne Musikwelt

Wenn du eine Stratocaster kaufen möchtest, willst du verständlicherweise nicht nur in der Geschichte rühren wollen. Vielmehr interessieren dich die klanglichen Attribute und die Frage, wie sich das „Brett“ spielen lässt. Auf welche Specs du achten solltest. Grundsätzlich gilt: Die Stratocaster und die Les Paul von Gibson unterscheiden sich in Sachen Sound und Spielweise grundsätzlich. Die Strat ist der Allrounder, der je nach Pickup-Bestückung für die unterschiedlichsten Musikstile von Hard und Heavy über Blues bis zu Fund und Pop eingesetzt wird.

Von der Urversion Schritt für Schritt weiterentwickelt

Dabei hat man sich bei den modernen Modellen von der klassischen SSS-Bestückung, also mit drei Single Coils, vielfach verabschiedet. Angeboten wird die Stratocaster mit SSH-Bestückung, mit Mini-Humbuckern und in vielen weiteren Versionen. Wenn du eine Stratocaster kaufen willst, stehen dir von sogenannten Heavy-Strats mit Floyd-Rose-Tremolo-System bis zu klassischen Ausführungen mit Vintage-Tremolo die unterschiedlichsten Modelle zur Auswahl. Und damit wären wir dann auch schon wieder bei der Aussage, dass es wohl keine andere E-Gitarre auf der Welt gibt, die derart häufig modifiziert und verändert wurde.

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Fender Player Plus Strat TQS LH
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Endlos viele Gitarren-Heros sind überzeugte Strat-Spieler

Als Fan dieses Modells stehst du in einer Reihe mit schier unglaublich vielen Gitarristen, die nicht unerheblich zu ihrem Bekanntheitsgrad und ihrer Beliebtheit beigetragen haben. Das beginnt beim Gitarrenhexer Jimi Hendrix, reicht über den Gitarrengott Eric Clapton und endet bei Blues-Größen wie Stevie Ray Vaughn oder Rory Gallagher noch lange nicht. Es gab und gibt so viele überzeugte Player, die mit dieser Bauform identifiziert werden, dass sie einen Artikel wie diesen schlichtweg sprengen würden. Wenn du eine Fender Stratocaster kaufen willst, kannst du zudem auf unterschiedlichste Modelle und Preisklassen dein geneigtes Auge werfen.

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Squier CV 60s Strat CAR
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Von Standard über Custom-Shop bis zu Squire

Die Standard Strats der aktuellen Serien sind bereits absolute Bringer. Wobei dafür allerdings auch nicht unerhebliche Summen aufgerufen werden. Erst recht für die Instrumente aus dem Custom Shop und die zahlreichen Signature-Modelle, die das Portfolio der Marke zieren. Originalinstrumente der frühen Jahre sind bei Sammlern höchst begehrt. Aber erstens bekommt man diese Instrumente allenfalls noch in Versteigerungen und zweitens kann sich die Spitze des Eisbergs kaum jemand leisten.

Günstigere Versionen aus eigenem Hause hat Fender allerdings schon vor etlichen Jahren unter der Marke Squier, bzw. Squier by Fender herausgebracht. Dabei handelt es sich im Modelle, die in Fernost oder in Mexico produziert werden, die aber immer noch eine beachtliche Qualität aufweisen. Wenn du eine Stratocaster kaufen und spielen möchtest, könnten diese Instrumente für deinen vermutlich begrenzten Geldbeutel interessant sein.

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Fender Rory Gallagher Relic Strat
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Fender Dave Murray Strat 2TSB
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Auch interessant: „Top 5 der E-Gitarren für Einsteiger in 2022/2023 – zwischen Geheimtipp und meistverkauft“.

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