Instrument im Alter lernen – es ist nie zu spät

Mit ein paar Jahren auf dem Buckel sogar teilweise im Vorteil

Foto: Shutterstock von Ulza

Nicht jeder hat die Gelegenheit, in jungen Jahren mit der Welt der Musik Bekanntschaft zu machen. Doch die Faszination bleibt, irgendwann wird der Traum in die Realität umgesetzt. Ob man im Alter noch ein Instrument lernen kann? Ja, selbstverständlich. In manchen Belangen haben Erwachsene gegenüber Kindern sogar maßgebliche Vorteile.

Check it: Ein Instrument im Alter lernen funktioniert selbstverständlich

  • Ambitioniert auch mit ein paar Jahren auf dem Buckel
  • Nicht von falschen Signalen entmutigen lassen
  • Es geht um Freude und nicht um Perfektion
  • Oftmals sogar im Vorteil gegenüber Jüngeren
  • Energie aus Motivation schöpfen
  • Positive Wirkung auf die Gesundheit

Instrument im Alter lernen und zum ambitionierten Neueinsteiger werden

Auf unserem Portal stellen wir haufenweise Informationen für ambitionierte Neueinsteiger in der Musik zur Verfügung. Wir zeigen auf, welche Instrument wie gespielt werden, geben dabei viele Tipps zu den unterschiedlichsten Instrumentengruppen, mit entsprechenden, zeigen auf, auf welche Weise die selbstgesteckten Ziele am besten erreicht werden können und vieles mehr.

Und immer wieder fällt uns auf, dass wir dabei in der Regel die Kids und Jugendlichen im Mittelpunkt platzieren. Weshalb eigentlich? Auch wer die wilde Pubertät längst hinter sich gelassen hat, möchte Musik machen und ein Instrument im Alter lernen. Dafür ist es nie zu spät.

Bloß nicht durch falsche Signale vom tollen Hobby abhalten lassen

Immer wieder wird behauptet, mit mehr Jahren auf dem Buckel sei man nicht mehr so aufnahme- und lernfähig. Aus diesem Grund wird nicht selten ein zweifellos unsinniges und entmutigendes Bild an die Wand gemalt. Vielfach wird die Meinung verbreite, es sei kaum noch möglich, die Motorik und Feinmotorik im Alter so zu trainieren, um ein Instrument zu spielen und damit Freude am Musikmachen zu haben.

Das ist – mit Verlaub – blanker Unsinn. Wer ein Instrument im Alter lernen möchte, sollte und darf sich durch solchen Humbug nicht entmutigen lassen. Ganz im Gegenteil! Die Behauptung, man könne ein Instrument nur lernen, wenn man im windelfeuchten Kindesalter beginnt, ist schlichtweg ein Mythos.

Bloß nicht auf falsche Meinungen hören – es geht um deinen Spaß. | Foto: Shutterstock von Vicente Cargues

Nicht immer muss das einzige Ziel die absolute Perfektion sein

Allzu leicht wird immer davon ausgegangen, dass das einzig denkbare Ziel die möglichst große Perfektion auf dem Instrument sein muss. Und schon fällt einem auf, wie grundsätzlich verkehrt diese Perspektive ist. Letztlich geht es doch um den Spaß an der Sache; darum, die zahlreichen Vorzüge des Musizierens zu genießen. Dabei muss keinesfalls die möglichst hohe Professionalität im Mittelpunkt stehen.

Der Ansporn ist ein vollkommen anderer; und wenn man anstelle von Hochgeschwindigkeitssoli auf der E-Gitarre einige Akkorde und Songs spielen kann, ist doch bereits das eine wunderbare Sache. Die Ansprüche dürfen einfach nicht zu hoch geschraubt werden. Dasselbe gilt übrigens, wenn Kids ein Instrument erlernen. Alles kann, nichts muss.

Als Erwachsener endlich den Traum zur gelebten Realität machen

Erwachsene haben zwar oftmals die nahezu gleiche Motivation wie Kids, ein Musikinstrument zu spielen, aber denkbar andere Voraussetzungen und Rahmenbedingungen. Nicht selten hat man schon lange davon geträumt, aber irgendwie ergab sich im hektischen Berufs- und Alltagsleben nie die Gelegenheit, den Traum zur Realität werden zu lassen.

Mag auch sein, dass der Stress ab etwa 30 Jahren einfach zu groß, zugleich die Sehnsucht nach einem entspannten Hobby immer größeren Raum einnimmt. Ein Instrument im Alter lernen, ist geradezu prädestiniert dafür einen Ruhepol zu finden. Beruflich befindet man sich in trockenen Tüchern; die Familie ist versorgt. Aber das soll doch noch nicht alles gewesen sein.

Der musikalische Beweis, noch nicht zum alten Eisen zu gehören

Ebenso ist die grundsätzliche Sichtweise auf die Musik eine andere geworden. Es ist doch einfach cool, als Mitglied der Generation Y und auch weit darüber hinaus in die Saiten zu hauen und mit einer Bluesband zu spielen, sich auf dem Keyboard oder Stage-Piano die Spieltechnik, Melodien und Griffe drauf zu schaffen und sich ganz nach individuellem Musikgeschmack einfach nur über jeden kleinen Schritte zu freuen. Geradezu locker kann man sich beweisen, dass man noch längst nicht zum alten Eisen gehört; zweifellos eine absolut coole Erfahrung.

Dass Instrument ist auch im Alter die „Gehilfe deiner Seele“. | Foto: Shutterstock von Olena Yakobchuk

Erwachsene haben die nötige Selbstdisziplin längst entwickelt

In etlichen Belangen sind Erwachsene auch in höherem Alter den Kids sogar im Vorteil. Um etwa in einer Band oder einem Orchester zu spielen, ist die Selbstdisziplin eine unabdingbare Voraussetzung. Exakt das aber ist eine Fähigkeit, die bei den Jungspornen angesichts der jugendlichen Impulsivität erst noch entwickelt werden muss. Ganz anders bei den Erwachsenen.

Die haben, auch ohne das Kind in sich selbst vergessen zu haben, in ihrem Alltag und Berufsleben längst Selbstdisziplin und Struktur entwickelt, die in dieser Ausprägung von Kindern und Jugendlichen noch gar nicht erwartet werden kann. Wer ein Instrument im Alter lernen will, ist insofern gegenüber der jüngeren Generation sogar im Vorteil. Und der dürfte das Manko des vermutlich langsameren Lernens wieder ausgleichen oder förmlich eliminieren.

Energie wird aus Motivation geschöpft – eigenständige Entscheidung

Nun ist uns allen bewusst, dass die Energie aus der Motivation am Instrument geschöpft wird. Und ebenso leidvoll klar ist, dass Kids nicht selten das Instrument lernen, das die Eltern ausgesucht und ihnen gewissermaßen aufgedrückt haben. Mit dem erhobenen Zeigefinger und zerknirschter Mimik werden sie dann regelmäßig aufgefordert zu üben. Allein, es fehlt die Faszination, es wird zur Pflichtaufgabe. Für diejenigen hingegen, die im Alter ein Instrument lernen wollen, ist die Instrumentenwahl eine weitaus eigenständiger, freiere und persönliche Entscheidung. Die Eigenmotivation ist per se vorhanden, andernfalls würde man dieses Abenteuer gar nicht erst auf sich nehmen. Auch in dieser Hinsicht können die Vorteile die Nachteile deutlich überwiegen.

Wäre doch schade, wenn du solche freudigen Momente nicht erlebst. | Foto: Shutterstock von Krakenimages.com

Auch im Alter trainiert das Musizieren sämtliche Sinne

Was für Kinder und Jugendliche gilt, verhält sich bei Erwachsenen und auch Senioren keinesfalls anders. Sofern die Gesundheit noch mitspielt, wird beim Musizieren die Konzentrationsfähigkeit trainiert, die Motorik und Feinmotorik wird verbessert und die vielleicht schon etwas mürben Sehnen und Gelenke werden wieder in Wallung gebracht. Dabei hat das eigenständige Musizieren insbesondere für Erwachsene noch eine ganz andere Qualität: Tatsächlich werden beim Musikmachen Glückshormone ausgeschüttet. Die können als medikationsfreie Antidepressiva als Problemlöser auch in düsteren Stunden wirken.

Nicht zu vergessen, dass man durch das Adrenalin, das einem beim nächsten Auftritt mit der Band in die Adern schießt, wieder zum agilen Leben erweckt wird. Nicht selten fühlt man sich nach dem Gig völlig ausgelaugt, aber glücklich und wie neu geboren. Und nochmal: Es ist nie zu spät, sofern nicht etwa musikalische Höchstleistungen im Vordergrund stehen oder gar professionelle Ansprüche verfolgt werden.

Welches Instrument man im Alter noch lernen kann

Tatsächlich können nahezu alle Instrumente auch im Erwachsenenalter noch erlernt werden. Zumindest, sofern keine körperlichen Beeinträchtigungen existieren. In solchen Fällen muss man eben genauer abwägen und die Einschränkungen akzeptieren. Wenn du ein Instrument im Alter lernen möchtest, pack die Sache einfach an. Frei nach dem Motto: Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.  Nun bist du ja – sorry – nicht mehr ganz taufrisch und solltest deshalb nicht unbedingt zu den besonders schwierigen Instrumenten wie dem Fagott oder der Oboe greifen.

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Als besonders geeignet für musikalische Einsteiger mit ein paar Jahren auf dem Buckel gelten das Klavier, die Akustik-Gitarre, die Harfe oder die Blockflöte, das Akkordeon oder die Harfe. Wenn’s mit einer Seniorenband noch mal richtig abgehen soll, können das natürlich auch die E-Gitarre, der E-Bass, das Keyboard mit Workstation, die Arranger-Keyboards oder Synthesizer sein. Achte einfach darauf, dich möglichst für die Instrumente zu entscheiden, bei denen du nicht erst jahrelang trainieren musst, um die ersten vernünftigen Töne heraus zu kitzeln. Falls du erst über lange Zeit den Ansatz bei einem Blasinstrument trainieren und entsprechende Muskeln im Lippen-, Mund- und Rachenbereich aufbauen musst, könnte die – und nochmal sorry – ein wenig die Zeit davonlaufen.

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Immer interessant sind auch die angesagten Instrumente wie die Ukulele, die Mundharmonika. Dabei handelt es sich um Kandidaten, die wenigstens hinsichtlich der Basics vergleichsweise einfach erlernt werden können. Die Herausforderungen halten sich in Grenzen und besser werden kannst du im Laufe der Zeit immer noch.

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Grundsätzlich aber solltest du dir ein paar Fragen stellen und auch beantworten. So beispielsweise, ob es ein Instrument gibt, von dem du schon immer fasziniert warst, welcher Klang dir besonders gefällt, wie du dich körperlich einbringst und einbringen kannst oder ob du zu deinem Spiel auf dem Instrument auch singen möchtest. Natürlich steht auch immer wieder die Frage nach deinem Musikgeschmack im Raum. Bist du eher der rockige Typ, magst du Klassik, Blasmusik, den Bigband-Sound, vielleicht die alpenländische Musik oder Seemannslieder. Für alle Genres und Stilrichtungen werden die typischerweise dazugehörenden Musikinstrumente angeboten. Du wirst deinen bevorzugten Kandidaten finden, wir sind uns sicher!

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Vielen etwas Älteren gefällt besonders die Mittelalter-, keltische und Folkmusik. In dieser Hinsicht könnte euch auch dieser Artikel inspirieren: „Mit dem Dulcimer ab in die Mittelalter- und Folkmusik“.

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