Mandoline lernen – machbar, aber mit Fleiß verbunden

Ein Saiteninstrument, das dich mit speziellem Klang belohnt

| Foto: Shutterstock von Master the moment

Die Mandoline ist unverzichtbarer Bestandteil in unterschiedlichen musikalischen Genres. Das schier endlose Feld, auf dem du mit diesem Saiteninstrument brillieren kannst, reicht von der Mittelalter-Musik bis Bluegrass, vom Barock bis zu Folkrock und mehr. Wenn auch du Mandoline lernen möchtest, haben wir hier einige Tipps für dich.

Check it: Mandoline lernen

  • Instrument in zahlreichen Musikstilen vertreten
  • Wie und wo Mandoline lernen
  • Spezielle Herausforderungen der Mandoline
  • Langsam, aber gleichmäßig
  • Techniken am Beispiel des Tremolos

Mandoline lernen und die weite Welt der Musik entdecken

Zu den Vorzügen gehört, dass das Instrument von traditionell bis modern einen Rundgang durch die musikalische Geschichte zwischen vorgestern und übermorgen ermöglicht. Nicht zu vergessen, dass sie in ihren diversen Bauarten in zahlreichen Regionen und Kulturen zum typischen Instrumentarium gehört; oftmals nahezu baugleich, nur eben mit abweichendem Namen. Wenn du Mandoline lernen willst, bedeutet das, dass dir auf deinem Weg eine große musikalische Entdeckungsreise eröffnet wird.

Die Mandoline erlebt eine echte Renaissance | Foto: Shutterstock von Sergio Foto

Mandoline lernen als Autodidakt mit Video-Tutorials

Wie bei den meisten anderen Instrumenten auch kannst du als Autodidakt oder mit Unterstützung eines versierten Musiklehrers Mandoline lernen. Im Netz stehen Tonnen von „How to play“- und „How to learn“-Videos parat, in denen Dir schrittweise die Stimmung, Haltung, Spieltechniken, diverse Songs und mehr erläutert werden. Mit ein wenig musikalischem Talent und ausreichend Geduld kann das durchaus funktionieren. Allerdings ist das autodidaktische Lernen nach Videos erstens zeitaufwändig und birgt zweitens den Nachteil, dass du keine korrigierenden Rückmeldungen bekommst.

Hilfreich: Unterstützt durch Apps Mandoline lernen

Inzwischen gibt es auch Apps, mit denen du Mandoline lernen kannst. Dort werden dir beispielsweise die wichtigsten Akkorde mit entsprechenden Griffbildern, die Anschlagsmuster, Tonleitern und vieles mehr beigebracht. Nun könnte man behaupten, das habe mit dem wahren Leben und der handgemachten Musik nicht mehr allzu viel zu tun. In der Praxis können solche Apps vermutlich keinen Mandolinen-Lehrer ersetzen, sind aber eine unbedingt gute und zeitgemäße Unterstützung. Schließlich sind sie zugleich ein digitales Nachschlagewerk für die zahlreichen Dinge, die man sich anfangs kaum merken kann.

Mandoline lernen mit Online-Schulen

Eine weitere Möglichkeit, gerade in kontaktbeschränkten Pandemiezeiten, sind die Online-Schulen, die es längst für die unterschiedlichsten Instrumente gibt. Bei empfehlenswerten Online-Musikschulen bauen die Lektionen didaktisch durchdacht aufeinander auf, damit du schnellstmögliche und somit motivierende Erfolge erzielst, wenn du Mandoline lernen willst. Außerdem punkten einige Anbieter mit einer Feedback-Funktion, teils über Video-Chat, zuweilen allerdings eingeschränkt. Die Welt wird auch in dieser Disziplin zunehmend digital.

Unmittelbares Feedback im klassischen Musikunterricht

Am direktesten lernst du im Präsenzunterricht bei einem musikalisch und didaktisch versierten Musiklehrer. Die Musiklehrer können sich vor Ort ideal auf deine individuellen Anforderungen einstellen und werden dich behutsam ans Instrument heranführen. Wenn du Mandoline lernen möchtest, ist es hochbedeutend, von Anfang an Haltungs- und spieltechnische Fehler zu vermeiden. Immerhin gibt es nichts, das man sich so konsequent aneignet, wie Fehler. Im klassischen Musikunterricht kann der Lehrer dich optimal anleiten und korrigieren, was die langfristige Basis für dein künftig flüssiges Spiel auf dem Instrument ist. Auge um Auge, Ton um Ton.

Optimale Anleitung und Korrektur beim klassischen Musikunterricht | Foto: Shutterstock von Master the moment

Die speziellen Herausforderungen deines Instrumentes

Die Mandoline ist ein Instrument, das dir beim Lernen und Spielen einiges abverlangt. Aber keine Angst, das ist alles kein Hexenwerk und durchaus machbar. Wenn du Mandoline lernen möchtest, solltest du dir allerdings dessen bewusst sein, dass du eine gute Portion Fleiß und Durchhaltevermögen an den Tag legen musst. Die spezielle Herausforderung ist, dass die Saiten ebenso wie die Bünde sehr nah beieinander liegen. Hier die richtige Balance bei Griff- und Anschlagtechnik zu entwickeln und somit entspannt (!) zeitgleich mit beiden Händen die richtigen Töne und Saiten zu treffen, verlangt nach gutem Gefühl für das Instrument.

Sich mit viel Übungsfleiß den speziellen Spieltechniken widmen

Hinzu kommen die instrumententypischen Spieltechniken, mit denen du deiner Mandoline wohlklingende Akkorde und Einzeltöne entlocken willst. Die locken deine Zuhörer erst dann hinterm Ofen hervor, wenn sie wirklich sitzen. Also nicht die Zuhörer, sondern die Spieltechniken. So beispielsweise das Tremolo, mit dem du sehr an italienische oder russische Klänge erinnerst. Unter dem Tremolo versteht man eine schnelle Abfolge des üblicherweise immer gleichen Tons. Erzielt wird das durch eine schnelle, aber unbedingt gleichmäßige Auf- und Ab-Bewegung des Plektrums. Sicherlich können Ungeübte unkontrolliert hin- und her-fuchteln. Eben das ist aber nicht im Sinne des musikalischen Erfinders.

Die „Locke“ auf den Mandolinensaiten langsam trainieren

Das lösende Zauberwort ist die Gleichmäßigkeit des Anschlags von oben und unten bei einheitlichem Druck und regelmäßig gleichbleibendem zeitlichen Abstand der Anschläge. Noch ein wenig anspruchsvoller wird deine Aufgabe, zumal die meisten Standard-Mandolinen mit vier sogenannten doppelchörigen Saiten bestückt sind. Ganz simpel bedeutet das, dass immer zwei tonal gleichhohe Saiten unmittelbar nebeneinander liegen. So also beispielsweise im Standard-Tuning: g/g – d`/d` – a`/a` – e`/e`. Nun ja, beim Tremolo wirst du also nicht nur eine, stattdessen zwei Saiten gleichzeitig bedienen müssen, ohne dass Unterschiede zu hören sein sollen. Okay, du bist keine Maschine; menschlich abweichende Nuancen sind gewollt und gewünscht. Wenn du Mandoline lernen möchtest, heißt das: So perfekt wie möglich; so menschlich wie nötig.

Standardstimmung wie bei der Geige, aber mit doppelchörigen Saiten | Foto: Shutterstock von Sarah Cates

Übungstempo bis zur Slow Motion reduzieren

Üben wirst du das möglichst langsam, dabei auf einheitliche Lautstärke und – wie ein Drummer beim Trommelwirbel auf der Snare – auf regelmäßige zeitliche Abstände achten. Und exakt dies ist das Problem beim Tremolo: Zeit, um den Ton zu entwickeln, wirst du irgendwann nicht mehr haben. Das ist lediglich einer der Gründe, weshalb die Basics und Grundtechniken sitzen müssen. Die lernst du allerdings im Umkehrschluss nur, wenn du dir sehr viel Zeit nimmst. Musik ist und bleibt kurios.

Sinnvollerweise zum Metronom üben

Wenn du fundiert Mandoline lernen möchtest, ein Instrument, das sich durch häufig wiederkehrende Anschlagsmuster auszeichnet, solltest du die Techniken zu einem Metronom üben. Also nicht hinter dem gleichnamigen Zug der Bundesbahn hinterherrennen, sondern zu einem möglichst digitalen Taktgeber. Auf diese Weise optimierst du dein Timing und die Präzision. Vorteilhaft sind solche Geräte, die neben der Metronom-Funktion zugleich ein Stimmgerät mit an Bord haben – oder umgekehrt.

Übungspassagen immer wieder aufnehmen und ohne Instrument kontrollieren

Nun ist die Mandoline nun mal kein Instrument, bei dem die Töne aufgrund des Resonanzkörpers wie bei einer Gitarre lange ausklingen. Die Muschel – der Bauch – etwa bei einer italienischen Mandoline ist kein Resonanzkorpus; der Ton wird über die Decke und das Schallloch gebildet und verebbt sehr schnell. Da bleibt dir kaum eine andere Möglichkeit, als wirklich genau hinzuhören. Hört sich das alles rundum gut an, oder wollen deine Ohren sich gerade selbst belügen? Eine sehr gute Unterstützung kann es sein, wenn du dein Spiel bereits im Übungsstadium immer wieder mit einem Audiorecorder aufnimmst und die Ergebnisse anschließend – ohne Instrument – abhörst.

Sei gut zu dir und überfordere dich nicht

Es gibt diverse weitere Spieltechniken, die du auf der Mandoline lernen wirst. Bei allen solltest du nach demselben Strickmuster verfahren. Versuche gar nicht erst, irgendwelche Töne schlampig zu spielen, damit überhaupt irgendwas klingt. Nimmt dir die gebotene Zeit für das Greifen der Töne, für das Akkordspiel, für das Strumming und mehr. Je korrekter und penibel genauer du beginnst, umso besser werden deine mittel- und langfristigen Ergebnisse sein. Wir wünschen Dir jedenfalls viel Spaß und sagen: Herzlich willkommen in der Mandolinenwelt.

Und hier noch ein paar Tipps für einsteigergeeignete Mandolinen:

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Wie das Tremolo das typische Klang-Statement bei der Mandoline ist, ist es bei der Geige das Vibrato. Wichtig, weil es auch hier um den schönen und eigenständigen Klang geht. Möchtest du zum Verständnis einen Blick in die Instrumentengruppe der Streicher werfen, schau doch mal auf unseren Ratgeber für das Erlenen von Vibrato auf der Violine.

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