Fehler beim Bratsche-Spielen vermeiden: Tipps für schöne Töne

Wie dein Bratschisten-Leben komfortabler wird

Foto: Shutterstock von Peter Voronov

Die Bandbreite der angenehmen Klänge ist bei der Bratsche ebenso groß wie die Anzahl der grundsätzlich möglichen Fehler, die sich einschleichen können. Und dabei geht es nicht um den einen oder anderen falschen Ton, sondern um die Basics, um die Fehler beim Bratsche-Spielen, die dich dauerhaft ausbremsen und sich wie unüberwindbare Hindernissen einschleichen. Die müssen weg!

Check it: Fehler beim Bratsche-Spielen vermeiden

  • Basic-Fehler erkennen und ausmerzen
  • Falsche Instrumenten- und Körperhaltung
  • Spielen mit abgeknicktem Handgelenk
  • Finger zu weit von den Saiten entfernen
  • Verkehrte Bogenhalten
  • Frust aufgrund von Übermotivation

Fehler beim Bratsche-Spielen möglichst von Anfang an ausmerzen

Der üblicherweise unangepasst und so gar nicht Obrigkeitshörige Musiker kriegt ja schon Pickel, wenn man ihm eine vernünftige Haltung vorschreiben will. Dabei geht es eigentlich nicht um Vorschriften, sondern vielmehr um Hilfestellungen; eben jene Aspekte, die aus langjähriger Erfahrung helfen und als Anfänger noch gar nicht beurteilt werden können. Tatsache bleibt: Es gibt nichts, das man sich so konsequent antrainiert wie grundlegende Fehler und dass man auch entsprechend schwer wieder ablegen wird.

Umso wichtiger ist es, diese Stolpersteine von Anfang an zu identifizieren und auszumerzen. Und wenn jemand sagt „Setze dich aufrecht hin“, wird das seinen Grund haben. Wenn du ernsthaft Bratsche lernen möchtest, verstehe die Ratschläge nicht als Zurechtweisung, sondern als sinnvolle Wegweiser. Beispielsweise Haltungsfehler müssen weg, andernfalls bremsen sie dich aus, ohne dass du wüsstest warum.

Bratsche nach unten und vor dem Körper halten

Und schon sind wir bei den Tipps zu Haltung anbelangt. Dabei nehmen wir uns zunächst einmal die Bratsche selbst vor und versuchen dadurch Fehler beim Bratsche-Spielen zu vermeiden. Umso wichtiger scheint das, als das Instrument etwas größer und schwerer als die Violine ist und auch nach etwas mehr Druck auf die Saiten verlangt. Da sollte die Haltung stimmen, damit das Spiel auf dem Instrument nicht zum Kampf mit dem Instrument wird.

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Gerade bei Einsteigern ist oftmals ein typischer Kardinalfehler zu beobachten: Sie richten ihre Bratsche nach vorne und nach unten, versuchen dadurch instinktiv den Hals, die Saiten und somit die eigenen Finger besser im Blick behalten zu können. Das Resultat ist allerdings, dass du dir erstens eine falsche Haltung angewöhnst und dich zweitens verkrampfst. Du willst nicht zum Blue-Grass-Fidler werden, sondern vernünftig Bratsche spielen. Und deshalb lautet der zweite Tipp, die Bratsche hoch und seitlich zu halten.

Die Bratsche zeigt nach oben | Foto: Shutterstock von Stokkete

Handgelenk abknicken und sich selbst ausbremsen

Zur Armhaltung gehört die Handhaltung; zur Haltung der Hand gehört insbesondere die Haltung des Handgelenkes. Die Bedeutung ist für das entspannte Spiel auf der Bratsche gar nicht zu unterschätzen. Ein typischer Fehler beim Bratsche-Spielen ist das abgeknickte Handgelenk. Peinlichkeit allerorten, mit einer derartigen Haltung des Handgelenks wirst du nicht weit kommen. Spätestens beim kontrollierten Vibrato kommst du an deine Grenzen, die du dir allerdings selbst verschlossen hast. Dein Handgelenk ist nun mal die bewegliche Verbindung zwischen Arm und Hand. Achte darauf, dass das Gelenk und somit die Hand leicht gerundet weit nach vorne schiebst. Gib deiner Hand den benötigten Bewegungsspielraum.

Finger zu weit von den Saiten entfernen

Gerade bei den Fingern der Greifhand ist es hochbedeutend, dass die locker und entspannt agieren können, außerdem nicht unnötig überfordert werden. Immerhin haben die Griffel bei schnelleren Passagen oder weit auseinanderliegenden Tonabständen eine Menge zu tun. Aus diesem Grund hältst du die Finger sinnvollerweise ganz nahe über den Saiten, auch dann, wenn sie gerade nichts zu tun haben. Verfalle dabei nicht in die Unsitte, die Finger zu weit von den Saiten zu entfernen.

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Dieser Fehler beim Bratsche-Spielen schafft dir keinesfalls den möglicherweise angestrebten Freiraum; ganz im Gegenteil. Der Effekt ist vielmehr, dass du dich selbst in Zeitbedrängnis bringst. Je weiter die Finger von den Saiten entfernt sind, umso mehr Zeit benötigst du, die nächsten Töne zu greifen. Selbstredend, die Strecke ist zu lang für den schnellen Einsatz. Du wirst mit den gegriffenen Tönen nicht nur zu spät kommen, sondern sie mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit auch unsauber greifen. Bleibe mit den Fingern ganz nahe an deinem Instrument.

Die Finger ruhen sinnvollerweise eng über den Saiten | Foto: Shutterstock von Billion Photos

Den Bogen verkehrt halten

Der Bogen ist bekanntlich die Verlängerung der Seele und deiner musikalischen Ausdruckskraft. Tatsächlich ist er ebenso elementar wir das Instrument selbst. Wollen wir Fehler beim Bratsche-Spielen vermeiden, kommen wir an dieser Stelle wiederum zur korrekten Haltung. Es gibt Streichinstrumente, bei denen der Daumen gerade gehalten wird; nicht so bei der Violine oder eben der Bratsche. Bei diesen beiden Kameraden wird der Daumen rund gehalten; nur auf diese Weise kannst du die filigrane Bogentechnik erlernen und dauerhaft umsetzen. Alles andere würde dich und das Instrument beschränken und deine Bogentechnik allzu flach ausfallen lassen.

Zu viel zu schnell auf einmal wollen

Vorbildlich ist es, dass du hochgradig motiviert bist. Diese Motivation ist vermutlich am Anfang dein größtes Kapital. Allerdings kann sie auch schädlich sein, falls du es übertreiben solltest. Motivation ist gleichbedeutend mit Hoffnung; in unserem Fall der Hoffnung darauf, möglichst schnell voranzukommen und innerhalb von drei Tagen zum Virtuosen aufgestiegen zu sein. Das kann selbstverständlich nicht funktionieren. Du solltest dir dessen bewusst sein, dass es in der Regel Jahre dauert, bis du das Instrument einigermaßen beherrscht.

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Dann folgen weitere Jahre, in denen du deine Fähigkeiten perfektionierst. Erwarte also gerade zu Beginn nicht allzu viel, freue dich über jeden wohlklingenden Ton und jeden winzigen Lernfortschritt. Mit überzogenen Hoffnungen würdest du allenfalls für Frust sorgen. Gehe behutsam mit deinen Eigenansprüchen um. Überzogene Hoffnungen, die man nicht hat, können auch nicht enttäuscht werden. Ein Streichinstrument zu erlernen ist ein Thema der kleinen, aber kontinuierlichen Schritte. Weitaus wichtiger als Illusionen ist das Üben mit Struktur, alles andere wären grundlegende Fehler beim Bratsche-Spielen.

Zu viel Motivation kann dich ins Stolpern bringen | Foto: Shutterstock von GoodStudio

Ungezielt und im falschen Tempo üben

Musiker belügen sich beim Üben tatsächlich gerne mal selbst. Die Folge ist, dass es spätestens beim nächsten Vorspiel vor dem Bratschen-Lehrer ein wenig peinlich werden dürfte. Das Stück läuft schon ganz gut, eigentlich könnte man es nahezu fehlerfrei von Anfang bis Ende durchspielen. Wenn das nicht diese dämliche Passage wäre, die einen immer wieder gnadenlos aus der Kurve hat. Also wird das Stück immer wieder gespielt und wie die Unvollendete niemals wirklich fehlerfrei zu Ende gebracht.

Die Lösung gegen diesen Fehler beim Bratsche-Spielen ist es, dir exakt die Problemstelle herauszusuchen und anschließend immer und immer wieder zu üben. Dabei wichtig ist es, die Passage im richtigen Tempo zu üben, wobei dieses „richtig“ bedeutet, so langsam wie möglich, beispielsweise in der halben Geschwindigkeit. Das macht du bis deine Finger gewissermaßen von alleine spielen und beginnst erst im Anschluss daran, das Tempo zu steigern. Hast du das vorgegebenen Tempo erreicht, ist das wieder dein neues Richtig.

Nicht ausreichend und zu unregelmäßig üben

Schon klar, selbst als ambitioniertester Einsteiger hat man nicht jeden Tag Lust oder Zeit zu üben. Dabei solltest du allerdings dringend deinen inneren Schweinehund überwinden und am besten täglich den Kontakt zu deinem Instrument halten. Einer der Fehler beim Bratsche-Spielen schlechthin ist es, an einem Tag ganz viel zu übern und sich dabei vermutlich auch noch zu überlasten, um an den Folgetagen das Instrument unbeachtet in der Ecke stehen zu lassen. Ein Instrument zu spielen ist zu einem großen Teil Gefühlssache, wobei es nicht um Romantik geht.

Stattdessen musst du das Instrument fühlen. Und das kann eben nur funktionieren, wenn du dauerhaft am Ball bleibst und dich um die Bratsche kümmerst wie deinen besten Freund oder wie ein Haustier. Dem Hund würdest du auch nicht an einem Tag jede Menge Futter geben, um ihn in den nächsten Tagen ungern zu lassen. Der Hund kann sich darüber beklagen, die Bratsche nicht. Spiele wenigsten fünf Minuten täglich, am besten 20 oder 30 Minuten. Jede weitere Zeit wird dich weiterbringen.

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