Elektrische Violine kaufen: Worauf du achten solltest

Wenn ein klassisches Instrument elektrisch laufen lernt

| Foto: Shutterstock von David Glen Larson

Die elektrische Violine ist für viele eine interessante Alternative zum reinen Naturinstrument. Logisch, dass die Geister sich scheiden. Dass ist nichts Neues bei elektrifizierten und natürlichen Instrumenten. Tatsache aber bleibt, dass die E-Geige einige entscheidende Vorteile zu bieten hat. Gönnen wir ihr den verdienten Blick. Tasten wir uns vorurteilsfrei und unbelastet an die Thematik. Hier unserer Tipps, wenn du eine elektrische Violine kaufen möchtest:

Check it: Elektrische Violine kaufen – Informatives und Wissenswertes

  • Individuelle Optik und spezifisches Design
  • Ausstattung und zu beachtende Features
  • Tonabnehmersystem checken
  • Ein paar Beispiele

Elektrische Violine kaufen – traditioneller als vermutet

Leicht könntest du glauben, die elektrische Violine sei eine absolut neue Erfindung. Interessanter Gedanke, aber  ganz so ist es nicht. Wenig bekannt ist, dass der Pionier der E-Gitarre, Leo Fender, bereits vor Jahrzehnten auch mit ersten E-Geigen experimentierte. Die haben es nur nicht zur ähnlichen Popularität wie die Gitarren geschafft. Stehst du vor der Entscheidung eine elektrische Geige kaufen zu wollen, profitierst du auch hier von dem jahrzehntelangen Know-how der Instrumentenbauer.

Individuelle Optik aufgrund der elektrischen Tonabnahme

Etliche E-Geigen haben ein spezielles, individualisiertes Aussehen. Das Design unterscheidet sich markant und eigenständig von dem einer klassischen Geige. Leicht nachvollziehbar aufgrund der Tonerzeugung bzw. Tonübertragung. Ähnlich einer E-Gitarre werden die Töne über Tonabnehmer abgenommen, was bedeutet hat, dass ein Resonanzkörper – der Korpus – nicht mehr benötigt wird.

In Designfragen auf dem Vollen geschöpft

Resultat ist, dass die Hersteller in ihren Designvorstellungen vollkommen frei sind und sich letztlich bei vollkommen neuer Designvorstellungen bedienen können, die gleichsam zur Markenaussage werden. Gestaltet sind einige E-Geigen mit „Korpus“ in Form eines Dollarzeichens oder eine „S“.

Andere wiederum adaptieren das Aussehen der klassischen Kolleginnen mit seitlichen Aussparungen. Grundsätzlich darf man gespannt sein, welche Ideen im Laufe der Zeit noch den Markt betreten werden. Tatsache ist bereits jetzt: Möchtest du eine elektrische Violine kaufen, profitierst du von einer großen Artenvielfalt.

Unterschiedlichste Bauformen und Ausstattungen

Die Domäne der E-Geige bleibt die experimentelle Musik. Und allein dadurch bekommst du bereits einen Eindruck, weshalb es unterschiedlichste Bauformen gibt. Begibst man sich musikalisch in unbekannte Welten, sind folgerichtig auch den Instrumentenbauern keine kreativen Grenzen gesetzt.

Wenn du eine elektrische Violine kaufen möchtest, wirst du etwa auf „normale“ Instrumente, E-Geigen mit oder ohne Bünde, E-Violinen mit mehr Saiten, Stimmmechaniken und viele weitere Varianten treffen. Versuchen wir, uns den zumindest die gebräuchlichsten Modelle zu überblicken.

Der andere Weg des Geige-Spielens | Foto: Shutterstock von Vereshchagin Dmitry

Ausstattung und zu beachtende Features

Und gerade angesichts dieser Modell- und Feature-Vielfalt ist es für dich ratsam, auf ein paar grundlegende Aspekte zu beachten. Im Gegensatz zur rein akustischen Geige, steht hier die effiziente und klanggetreue Tonabnahme bzw. Tonübertragung im Mittelpunkt. Macht wenig Sinn, wenn das Tonabnehmersystem und die interne Elektronik eher Spielzeug-Charakter aufweisen.

Doch die meisten handelsüblichen Instrumente sind da vorzüglich bestückt. Meistens mit Piezo-Tonabnehmern, die eben auch imstande sind, den Ton der Nylonbesaitung zu übertragen. Es gibt weitere bodenständige Argumente, wenn Du eine elektrische Violine kaufen möchtest:

Schulterstütze als dringend sinnvolles Feature

Willst du eine elektrische Violine kaufen, gibt es ein paar Ausstattungsmerkmale, auf die du Wert legen solltest. Vorteilhaft ist zunächst, wenn du die Geige vernünftig halten kannst. Das ist nicht bei allen der Fall. Achten solltest du auf eine Schulterstütze und einen Kinnhalte bzw. auf die Option, die eventuell nachträglich montieren zu können. Allein schon aus dem Grunde, weil die Spielweise bei üblicher Bauweise nahezu identisch ist. Weshalb solltest du also auf diese hilfreiche Ausstattung verzichten?

Das Gewicht des Instrumentes beachten

Als eine bisweilen unterschätze Problematik sich das Gewicht erweisen. Zuweilen sind die elektrifizierten Schwestern wesentlich schwerer als die akustischen Verwandten. Ein höheres Instrumentengewicht bedeutet für dich, schlichtweg einen ebenso höheren Kraftaufwand mit entsprechenden Anforderungen für die korrekt und entspannte Körperhaltung. Stehst du noch am Anfang und möchtest eine elektrische Violine kaufen, macht es Sinn, auf ein Gewicht unter 500 Gramm zu achten.

Qualität der Konstruktion beurteilen

Eine Basisanforderung bleibt die vernünftige Verarbeitung. Wenn du eine elektrische Violine kaufen möchtest, machst du anfangs den üblichen Sichttest. Sind sämtlich Komponenten kantenfrei und ohne Materialmängel verarbeitet? Sind die eventuell vorhandenen Bünde präzise und ohne überstehende Enden eingesetzt?

Ebenso bedeutend ist die Stimmstabilität. Erstens muss das Instrument sich gut stimmen lassen, die Mechaniken dürfen nur einen geringen Widerstand bieten, ohne dabei vollkommen widerstandsfrei zu sein. Du stimmst die Geige durch und spielst eine Zeit lang, ziehst auch mal an den Saiten. Anschließend kontrollierst du mit dem Stimmgerät, ob und inwieweit die Saiten sich verzogen haben.

Sonderanforderung Tonabnehmersystem beurteilen

Eine Sonderanforderung ist es, die Qualität des Tonabnehmersystems zu beurteilen. Üblicherweise haben die E-Geigen einen Kopfhörerausgang. Der ist für den Hörtest nicht geeignet. Vielmehr sollte dir ein Verstärker zur Verfügung stehen, um den Klang des Instrumentes beurteilen zu können. Die Ergebnisse über die verschiedenen Ausgänge unterscheiden sich.

Budgetfreundlicher Einstieg: Harley Benton HBV 990AMB 4/4 Electric Violin

Den preisgünstigen Einstieg in die Welt der E-Geigen ermöglicht dir beispielsweise die HBV 990AMB 4/4 Electric Violin von Harley Benton. Ausgestattet ist das Instrument mit einem aktiven Tonabnehmersystem, außerdem Kopfhörer- sowie Klinken-Ausgang. Der Rahmen wird aus stabilem Kunststoff gefertigt. Hals, Griffbrett und Korpus aus Ahorn bzw. Birke. Weitere Details findest du auf dieser Produktseite auf thomann.de.

Der preiswerte Einstieg mit Harley Benton | Foto: von Thomann

Yamaha YSV-104RD Silent Violin – mit umfangreicher Elektronik

In eine preislich und qualitativ höhere Klasse greifst du mit der YSV-104RD Silent Violin von Yamaha. Möchtest du eine elektrische Violine kaufen, überzeugt dieses Instrument mit durchdachten Features. So ist die E-Geige mit dem sogenannten Studio Response Technology Powered System ausgestattet, dass die natürliche Ansprache und das ebenso natürliche Klangverhalten unterstützen soll.

Mit an Bord ist ein Control Box Vorverstärker. Nicht zu vergessen, der AUX-Eingang, über den du externe Klangquellen zuspielen kannst.  Einen Blick auf das Modell von Yamaha gibt’s auf dieser Produktseite auf thomann.de.

Variante mit umfangreicher Elektronik | Foto: von Thomann

NS Design NXT5a-VN-BK-F Violin Fretted – bundiert mit Raumschiff-Nimbus

Optisch erinnert die NXT5a-VN-BK-F Violin Fretted der Marke NS Design ein wenig an ein futuristisches Raumschiff. In ihrer Ausstattung unterscheidet sie sich grundlegend von den bisher genannten Modellen. Zunächst ist die E-Geige mit Bünden ausgestattet, zudem hat sie gleich 5 Saiten mit an Bord. Integriert sind ein Polar-Tonabnehmersystem und ein Pizzicato-/Arco-Umschalter. Der Korpus besteht aus einem schlanken Stuck mit angesetztem Hals. Wirbel gibt es nicht. Allemal interessant, allerdings auch nicht ganz preiswert. Die musikalische Zeitreise kann beginnen. Hier die Produktseite auf thomann.de.

Spacige E-Geige mit 5 Saiten | Foto: von Thomann

Check it: Elektrische Violine spielen – Besonderheiten und Beachtenswertes

  • Eine Frage des Musikgeschmacks
  • Spezielle Vorzüge
  • Nicht zu früh beginnen
  • Spezialanforderung Sounddesign
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Elektrische Geige spielen – eine Frage des Musikgeschmacks

In der Klassik kommt die E-Geige eher selten zum Einsatz. Aufgrund ihrer spezifischen Vorteile, insbesondere was die Tonabnahme und -Verstärkung anbelangt, punktet sie allerdings beispielsweise in Fusion, Jazz, Rock, Metal und diversen Popproduktionen. Gerade on Stage ist es für die Musiker ein immenser Vorteil, wenn sie  elektrische Geige spielen und das Instrument nicht per Mikrofon abnehmen müssen.

Warum  zu einer elektrischen Violine greifen?

Vielmehr entscheidend für deine Wahl, wenn du elektrische Violine spielen möchtest, ist die bevorzugte Musik. Puristisch filigrane Klassik wirst du selten auf der E-Geige spielen wollen. Pop-Songs, Rock-Songs, auch etwa Irish-Folk wiederum werden gerne auf elektrischen Instrumenten interpretiert. Vergleichbar ist der musikalische Unterschied mit der akustischen oder elektrischen Gitarre. Vieles kann, nichts muss.

Wenn die Geige die U-Musik kapert | Foto: Shutterstock von Burdun Iliya

Populäre Virtuosen als Vorreiter der elektrischen Variante

Etliche Geigenvirtuosen haben die E-Geige für sich entdeckt, unter ihnen beispielweise der Geigenprinz David Garrett, der darauf seine epochalen Rocksounds kreiert. Eingespielt hat er mit dem Instrument „Purple Rain“ als Huldigung des verstorbenen Prince. Weitere prominente Vertreter der elektrischen Violine, denen du gerne nacheifern kannst, sind zum Beispiel Lindsey Sterling, David Oistrach oder Maxim Vengerov.

Trugschluss: E-Geige einfacher zu lernen als akustische Geige

Schon hören wir die Traditionalisten aufschreien, doch von dieser Aussage sind wir ziemlich überzeugt: Wenn du E-Geige spielen möchtest, ist das Erlernen keinesfalls einfacher als das einer akustischen Geige. Die Voraussetzungen und Anforderungen sind nahezu identisch. Spieltechnisch und  musikalische stellt das elektrifizierte Instrument an dich dieselben Voraussetzung wie ihre Naturschwester.

Möglichkeit des absolut leisen und nicht störenden Übens

Gerade für Einsteiger bietet die elektrische Violine einen äußerst pragmatischen Vorteil. Nämlich den, dass du für fremde Ohren nahezu unhörbar elektrische Violine spielen kannst, was so mit einer klassischen Geige nicht möglich ist. Schließt du die E-Geige nicht an einen Verstärker an, bleibt sie nahezu unhörbar. Schließt du sie an, drehst den Verstärker jedoch nur moderat auf, wird das auch keinen stören. Weder die Familie, die Mitbewohner oder die Nachbarn. Der unhöfliche Besuch vom ruheschützenden Hausmeister bleibt dir erspart.

Leiser geht’s nicht mehr | Foto: Shutterstock von farinasfoto

Unerschöpfliche Soundvariabilität der E-Geige

In Soundfragen ist die elektrische Violine unerschöpflich und somit dem Variantenreichtum der E-Gitarre längst nicht mehr unterlegen. Aufgrund der Tonübertragung über das Pickup-System können unkompliziert die unterschiedlichsten Effektgeräte zwischengeschaltet werden. Grundsätzlich könnte das auch mit klassischen Violinen funktionieren, allerdings aus technischen Gründen nur äußerst eingeschränkt. Wenn du elektrische Violine spielen möchtest, könnte es spannend sein, etwa mit Gitarreneffekten zu experimentieren.

Kaum E-Geigen speziell für Kids am Markt vorhanden

Verbleibt die Frage, ab welchem Alter man elektrische Geige spielen kann. Wissen solltest du, dass es kaum elektrische Violinen speziell für Kinder gibt. Dadurch beantwortet sich die Frage, ab welchem Alter Kids mit der E-Geige anfangen können von selbst. Eigentlich erst als Jugendliche wenn Finger, Hände und Körper ausreichend gewachsen sind. In die oberen Semester hinein gibt es keine Grenzen. Fortgeschrittene als auch Senioren können sich jederzeit an diesem Instrument probieren und ihre Freude haben.

Mögliche Schwierigkeit einen Lehrer zu finden

Manche Schüler, die gerne elektrische Geige spielen möchten, haben Schwierigkeiten, dafür einen Lehrer bzw. eine Lehrerin zu finden. Die Antworte auf die Frage, ob sie dir das beibringen können, lautet manchmal schlicht und ergreifen „Nein“. Das ist keinesfalls böse gemeint. Vermutlich gibt es keinen Lehrer, der sich aus traditionellem Verständnis der Geige dagegen sträuben würde, dir etwas beizubringen.

Das Problem ist einfach, dass dafür – mindestens – ein Verstärker vorhanden sein muss. Und den besitzen die akustischen Violinisten oftmals nicht. In ihrer täglichen musikalischen Praxis benötigen sie den Verstärker nur dann, wenn sie sich selbst dem Thema der elektrischen Geige gewidmet haben. Das haben nun mal nicht alle

Nun könntest du denken: Macht doch nichts; die E-Geige hat ja einen Kopfhörerausgang. Nee, vergiss das. Lehren und Lernen eines Instrumentes per Kopfhörer kann nicht wirklich funktionieren. Alternativ gäbe es natürlich die Möglichkeit, dass du den Verstärker zum Unterricht mitbringst. Verbleibt die Frage, ob du wirklich derart viel schleppen möchtest.

Spezialanforderung Sound einstellen – Pflichtprogramm Wohlgefühl

Nicht zu unterschätzen für deine Lernerfolge ist, so kurios es klingen mag, der Sound, den du an deinem Equipment einstellst. Mag auch sein, dass du dir anfangs bei den Einstellungen helfen lassen solltest. E-Gitarristen kennen das zur Genüge. Sound kann pushen; Sound kann bremsen.

Das beginnt bereits beim Equalizer. An Höhen, Mitten und Bässen solltest du solange schrauben, bis du dich wirklich wohlfühlst. Das Gleich gilt beispielsweise für die – sofern vorhanden – Raumeffekte. Zu kurze Hallräume können dich gefühlt einzwängen, zu weite Räume können das Klangbild verwischen. Resultat wäre, dass du beim Üben und Spielen schlampig wirst.

Und genau das war ja nicht das Ziel. Nur wenn du dich mit dem Klang rundum gutfühlst, wirst du auch die gewünschten Ergebnisse erzielen können. Das mag der authentische oder der dezent effektbeladene Sound sein, deine Geschmacksfrage. Alles andere aber wäre der Garaus deiner Bemühungen.

Experimentieren kannst du auch mit Effekten | Foto: Shutterstock von tkyszk

Kein wirklicher Lernunterschied zwischen akustisch und elektrisch

Zusammenfassend kann man nur noch mal betonen, dass der Unterschied von Spielweise und somit Lernanforderungen zwischen akustischer Geige und elektrischer Violine kaum bis gar nicht vorhanden ist. Wenigstens solange nicht, solange die Instrumente über die gleiche Anzahl von Saiten verfügen und dieselbe Mensur haben.

Unterschiedlich ist sicherlich das Spielgefühl aufgrund der möglicherweise anderen Saiten. An den Griffpositionen, der Aufteilung des Griffbretts, dem Strich mit dem Bogen, den Spezialtechniken wie dem Pizzicato etc. ändert sich dadurch nichts.

Das will sagen: Egal für welches Instrument du dich entscheidest; du wirst gleichermaßen konsequent üben und spielen müssen. Wenn du elektrische Violine spielen möchtest, unterscheidet sich die Herangehensweise kaum. Du hast allerdings die Zusatzanforderung, dich ebenfalls mit dem Sound und Zusatzequipment auseinandersetzen zu müssen. Aber gerade darin liegt ja auch der spezielle Reiz. Also: Rock on mit deiner elektrischen Geige!

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Und hier noch ein mögliches Beispiel für deine erste elektrische Violine, mit der du preisgünstig einsteigen könntest. Sieht nicht nur cool aus; klingt auch cool. Schau mal auf diese Produktseite auf thomann.de.

Preisgünstig ausprobieren, ob’s gefällt | Foto: von Thomann

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Die Spieltechnik ist auf elektrischer und akustischer Violine weitestgehend identisch. Vielleicht interessiert dich unser Artikel zum Thema „Bogentechniken auf der Geige – ein Ausflug in Streich- und Zupftechniken“.

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