Mini-Keyboards mit Mini-Tasten – Spielzeug oder ernstzunehmende Instrumente?

Ultrakompakte Keyboards für Spiel- und Musikfreude

| Foto: Shutterstock von giuseppelombardo

Immer wieder stellt sich die Frage, wie sinnvoll Minikeyboards für den ambitionierten Nachwuchs sind. Besonders kurios ist, dass der Begriff „Tischhupe“ gleich auf zwei Arten besetzt ist: Aus dem Munde von Profis bisweilen verächtlich; aus der Sicht von Eltern und spielfreudigen Kids geradezu liebevoll. Mini-Keyboards schlagen auf eindrucksvolle Art die Brücke zwischen Spielzeug und professionellen Instrumenten.

Check it: Mini-Keyboards für Kids – der spielerische Musikeinstieg

  • Der musikalische Anspruch heißt Spielfreude
  • Ein Publikumsliebling bei Einsteigern
  • Die Band in the box erlaubt viele Musikstile
  • Features am Beispiel der neuen Yamaha PSS-Serie

Mini-Keyboards haben seit Jahrzehnten eine immense Nachfrage

Die „Minis“ belegen eine Nische, die größer und gefragter nicht sein könnte. Nämlich den Markt der Haus- und Familienmusik, speziell den von musikfreudigen Kindern, die noch ein wenig Anlauf für den nächsten Schritt benötigen. Und vergessen wir nicht den Preisunterschied: Ausgewachsene Keyboards nach professionellen Maßgaben kosten locker mal das 20- bis 100-fache dieser musikalischen Appetizer.

Übliche Basis-Ausstattung von Mini-Keyboards

Diese Tischinstrumente sind von Modell zu Modell unterschiedlich ausgestattet. Übliche Grundfunktionen sind die diversen Klänge, die per Knopfdruck angewählt werden können, und die integrierte Begleitautomatik. Dabei handelt es sich – je nach Modell – um verschiedene Rhythmen in regulierbaren Tempi und meistens auch die Bass- und Akkordbegleitung. Nicht zu vergessen, der Kopfhörer-Anschluss, damit jederzeit gespielt und geübt werden kann.

Stimmen werden einfach per Knopfdruck angewählt | Foto: Shutterstock von A and J King

Simpel spielbar und gleichzeitig spaßbringend

Die Kids können also beispielsweise mit einer Hand die Akkorde greifen, woraufhin die Begleitung automatisch loslegt, sofern sie denn eingestellt ist. Mit der anderen Hand wird die Melodie gespielt. Besonders kindgerecht ist die sogenannte One-Finger-ad-lib, die Einfinger-Begleitautomatik. Dabei wird lediglich ein Ton im Bass gedrückt, das Minikeyboard addiert automatisch die restliche Akkordtöne hinzu.

Freude am Spiel ist die beste Motivation beim Musikmachen

Sind solche Keyboards mit Minitasten eine sinnvolle Lösung, um in die Welt der Musik einzusteigen? Ja, selbstverständlich. Und müssen sie zwingend in Sachen Handhaltung, Sound, gewichteter Tastatur und einem Tonumfang von fünfeinhalb Oktaven auf den Gang in die Musikschule vorbereiten? Vermutlich eher nicht. Besinnen wir uns doch einfach auf den eigentlichen Sinn von Musik: Sie soll schlichtweg Freude machen. Und das machen die Klein-Keyboards definitiv.

Musik muss nicht immer professionell sein oder werden

Denken wir an diese unendlich vielen Kinder und auch Erwachsene, die darauf gerne mal einfache Melodien spielen, ihren Spaß an den zahlreichen unterschiedlichen Sounds und Klangfarben haben und von der Begleitautomatik mit abwechslungsreichen Rhythmen profitieren. Seien wir froh über jeden, der auf irgendeine Weise mit der Musik in Berührung kommt.

Denn entgegen zahlreicher Unkenrufe aus der Welt der Profis ist mal eines klar: Irgendwie hat jeder mal angefangen. Und über den sinnvollen Beginn gibt es allenfalls Meinungen, keinesfalls aber bürokratisch festgezurrte Regeln. Erst recht keine unumstößlichen.

Natürlich klingen die Sounds der Kinderkeyboards nicht derart bombastisch oder gar authentisch wie die von professionellen Arranger-Keyboards, Workstations oder Synthesizer-Modulen. Hochprofessionellen Hörgewohnheiten zu entsprechen, ist schlichtweg nicht ihre Baustelle. Darum können sich gerne andere kümmern, was ja auch definitiv der Fall ist.

Die Domäne der Klein-Keyboards sind Wohnzimmer, Jugend- und Kinderzimmer

In die Charts haben die Miniatur-Kameraden es höchst selten und dann allenfalls als Gimmick geschafft. Denken wir beispielsweise an Stephan Remmler der in den 80er-Jahren mit der Gruppe Trio und seinem winzigen Keyboard diverse Hits während der Neuen Deutschen Welle landete. Durchaus werden Minikeyboards zuweilen verwendet, um auf der Bühne Flächensounds zu legen. Wenngleich das nicht besonders häufig vorkommt. Für spezielle Zwecke sind sie funktional, sehr preiswert und beanspruchen geringsten Platz.

Und genau an diesem Punkt setzen die Klein-Keyboards mit Minitasten an. Warum die Tasten so klein sind? Nun erstens sind Kinderhände nun mal klein. Außerdem spart das Gewicht und prädestiniert diese Instrumente dafür, sie einfach mal mitzunehmen und nicht auf dem heimischen Tisch versauern zu lassen. Ein musikalisches Alltagsgepäck sozusagen.

Die Klassiker dieser höchst kompakten Einsteiger-Keyboards kommen von Marken wie Yamaha, Thomann, Startone oder Casio, wobei sich darunter auch diverse Modelle mit größeren, beinahe Piano-ähnlichen Tasten befinden. Eine neue Serie mit Minitastaturen hat Yamaha erst kürzlich vorgestellt. Und weil diese Instrumente so vorbildlich zeigen, was bereits damit machbar ist und wie sie sich mit ihrer Ausstattung am Zeitgeist orientieren, wollen wir die Serie hier mal kurz beleuchten:

PSS-A50 aus der aktuellen Serie von Yamaha | Foto: von Thomann

Yamaha PSS-A50 – beachtliche Ausstattung und Polyphonie

Das PSS-A50 von Yamaha liefert 42 verschiedene Instrumentalstimmen und Drum-Sounds. Integriert ist ein Arpeggiator mit 138 unterschiedlichen Typen, außerdem ein Motion Effekt. Mit dem integrierten Phrase-Rekorder können Loops aufgenommen werden. Das Instrument besitzt lediglich 37 Tasten, wodurch zwangsläufig der Tonumfang eingeschränkt ist. Klar, dass auch ein Lautsprecher mit an Bord ist.

Mehr als beachtlich aber für ein Keyboard dieses Formats und erst recht dieser Preisklasse: Erstens sind die Mini-Tasten anschlagsdynamisch; zweitens ist das Instrument 32-stimmig polyphon. Damit nicht genug: Zur Ausstattung gehört ebenso ein USB to Host Anschluss für die Ansteuerung via MIDI.

Damit es an jedem beliebigen Ort zum Spießspaß einlädt, kann es per Batterie betrieben oder über den USB-Anschluss mit Strom versorgt werden. Du findest das neue Yamaha PSS-A50 auf dieser Produktseite auf thomann.de.

PSS-F30 mit Smart-Chord-Funktion | Foto: von Thomann

Yamaha PSS-F30 – inklusive digitalem Songbook für schnelle Erfolgserlebnisse

Ebenso mit 37 Minitasten konfektioniert ist das Yamaha PSS-F30. Auch farblich ist es besonders kindgerecht designt. Die Bedienfelder heben sich mit präsenten Farben deutlich vom eigentlichen Korpus ab. Die Tastatur ist nicht anschlagsdynamisch. Dafür bietet das Mini-Keyboard satte 120 unterschiedliche Instrumentalstimmen sowie 114 Style und eine Smart-Chord-Funktion.

Damit die ersten Erfolgserlebnisse beim Musizieren sich schnell zu Wort melden können, wird ein digitales Songbook als kostenloser Benefit mitgeliefert. Das PSS-F30 ist noch etwas günstiger als der zuvor beschriebene Kamerad. Hier geht’s zur Produktseite auf thomann.de.

Remis PSS-E30 mit Tier- und Autogeräuschen auf Kids ausgerichtet | Foto: von Thomann

Yamaha Remis PSS-E30 – Spießspaß für Kids mit Tiergeräuschen und mehr

Direkt an die Kinder richtet sich der preisgünstigste Vertreter der Minikeyboard-Familie. Das Remis PSS-E30 hat nämlich neben den beschriebenen Features wie der 32-stimmigen Polyphonie und den 37 Mini-Tasten ganz spezielle Stimmen mit dabei: Integriert sind außer den 46 Instrumentalstimmen, dem Drum-Kit-Sound und den beiden SFX-Kits insgesamt 74 Soundeffekte wie beispielsweise Fahrzeug- und Tiergeräusche.

Eine weitere kindgerechte Besonderheit ist der Quiz-Modus, bei dem Fragen nach Klängen oder Notennamen gestellt und beantwortet werden. Für die ersten musikalischen Abenteuerreisen eine sicherlich gute Ausstattung. Um der Vollständigkeit willen auch hier die Produktseite auf thomann.de.

Haltungsfehler sind später nicht mehr zu leicht auszubügeln. Damit du es auch bei spielerischem Lernen von Beginn an vernünftig machst, wirf am besten auch einen Blick auf diesen Artikel und vermeide die 5 größten Fehler.

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