Ein Statement, das ihn an jedem Geburtstag einholt

Pete Townsend – 75 Jahre und kein bisschen müde: „Ich sterbe hoffentlich, bevor ich alt werde“

| Foto: extrahiert aus YouTube-Video

Ein Satz, mit humorvoller Aussagekraft: „I hope I die before I get old – Ich sterbe hoffentlich, bevor ich alt werde“. Das Statement stammt von Pete Townshend höchstpersönlich. Kopf, Gitarrist und Songschreiber der Hardrock-Pioniere von The Who und längst selbst eine lebende Legende. Pete Townsend hat nichts Geringeres als Musikgeschichte geschrieben und ist noch immer höchst aktiv. Kommen wir zu seinem Statement zurück: Vor wenigen Tagen hat er seinen 75. Geburtstag gefeiert.

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Für die glattgebügelte Generation verwirrend von Anfang an

Mit The Who gehörte Pete zu den Geburtshelfern des Hard Rock. In den 60er- und 70er-Jahren sorgten sie mit ihren Eskapaden für einen Aufschrei der etablierten Gesellschaft. Ihre Musik war wild und für die damalige Zeit unglaublich laut und ungeschliffen.

Pioniere des aggressiven Hardrock: Alles andere als angepasst

Sie wurden zu Leitbildern derjenigen, die nicht alles wortlos hinnehmen wollten. Eine neue Zeit war angebrochen. Es war die Zeit von Sex, Drugs & Rock’n‘ Roll und noch viel mehr: Nämlich dem Aufstand gegen das Establishment. The Who wurden zu Ikonen ihrer Generation. In ihren Texten hielten der Gesellschaft den respektlosen Spiegel vors Gesicht. Nur logisch, dass einer ihrer berühmtesten Songs den Titel „My Generation“ trug.

Die Musiker von The Who waren wie Led Zeppelin, The Faces oder die Stones dafür bekannt, dass öfter nicht nur Instrumente, sondern komplette Hotelzimmer demoliert wurden. Es kam auch vor, dass Fernseher durch die Hotelfenster katapultiert wurden. Für Townshend war die Zerstörung im künstlerischen Raum ein politisches Statement, bei dem er sicher ist, dass die Fans das verstanden haben.

Mitte der 60er: Pete als erster Gitarren-Smashing Rock-Künstler

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Unzähligen Gitarren wurde von Pete Townsend der Garaus gemacht

Und so hat Townshend hat im Laufe der Jahrzehnte zahlreichen Gitarren den Garaus gemacht. 1964 schob Pete Frust, weil ihm der Hals seiner Rickenbacker abgebrochen war. Also zerschmetterte er das gute Stück und machte sie auf der Bühne endgültig zu Kleinholz. Klar, das war zunächst Ausdruck seiner Wut; letztlich allerdings auch ein Statement der damaligen Generation.

Die jeweilige Gitarre, die er am Ende des Konzerts demolierte, wurde irgendwann zum vom Publikum geforderten Markenzeichen. Für Pete war sie ein aussagekräftiger Stellvertreter, er verstand das als Aktionskunst: Er legte immer wieder den Finger in die Wunde zu Themen wie nuklearen Massenvernichtungswaffen, dem Kalten Krieg, die Verbitterung der Kriegskinder oder dem britischen Klassensystem.

Ein begnadeter Musiker, der mit Sänger Roger Daltrey aus der „The Who“-Originalbesetzung noch immer unermüdlich unterwegs ist. Die anderen Gründungsmitglieder der Band weilen leider schon nicht mehr unter uns. Pete Townsend durchaus. Der zeigt mit 75 Jahren noch immer keine Ermüdungserscheinungen im harten Tour-Alltag. Was ihn so belastbar gehalten hat, können wir nur vermuten. Wirklich erklärlich ist das wohl nur mit dem Umkehrschluss seines Statements: Glücklicherweise lebst du noch; also bist du auch noch nicht alt.

Wenngleich nachträglich, wir sagen auf alle Fälle herzlichen Glückwunsch, Pete!

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Ihr wollt noch mehr über die Bands der 60er- und 70er-Jahre erfahren? Dann schaut doch mal auf unseren Artikel zur Trennung der Beatles vor einem halben Jahrhundert.

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