Sind wir bald alle arbeitslos?

Künstliche Intelligenz in der Musik – ein zweifellos heißes Eisen

Foto: YouTube-Video extrahiert

Künstliche Intelligenz will uns angeblich unsere eigenen Grenzen aufzeigen. Mittlerweile sorgt die Thematik auch in Musiker- und Künstlerkreisen für hitzige Debatten. Zahlreiche Musiker befürchten, dass die Büchse der Pandora endgültig geöffnet wird. Immerhin sind nicht nur erste Anzeichen am digital-kreativen Horizont zu erkennen. Vielmehr schleicht die KI sich rücksichtslos und möglicherweise unaufhaltbar in die unterschiedlichsten Bereiche. Müssen wir uns fürchten?

Ansprechpartner werden entmenschlicht

Die Musikbranche bleibt nicht unverschont. Und gerade in diesem Bereich scheint KI einen besonders perfiden Status einzunehmen. Im normalen Alltag als auch der Berufswelt akzeptieren wir Künstliche Intelligenz in der Regel, sofern sie als Arbeitserleichterung eingesetzt wird. Na ja, von „akzeptieren“ kann ehrlich gesagt in vielen alltäglichen Segmenten nicht wirklich die Regel sein. Wer hat nicht schon mal wutentbrannt in den Teppich gebissen, wenn er sich in einer Telefonschlange wartend mit den dämlichen Fragen und Antworten eines ChatBots rumärgern musste. Die einstigen Ansprechpartner werden entmenschlicht und dadurch keinesfalls praxistauglicher.

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Wenn künstliche Intelligenzen Musik generieren

Wenn die Bits und Bytes gekrochen kommen

In der Musik allerdings geht es um Kreativität, auch um Persönlichkeit, lange eingeübte Fähigkeiten und in vorderster Linie um Emotionen. Musiker erzählen gefühlsgeladene Geschichten. Mal sentimental und nachdenklich, dann wieder fröhlich oder auch kryptisch; wie auch immer. Nun kommen die Bits und Bytes daher gekrochen, nennen sich selbstlernende Algorithmen und meinen, sie können unser tiefstes Inneres nicht nur kopieren und adaptieren, sondern noch weitaus besser ans Tageslicht bringen, als wir selbst dazu imstande wären.

Was fehlt, ist und bleibt der Mensch

Tatsächlich sind KI-basierte Tools wie Amper Music und AIVA (Artificial Intelligence Virtual Artist) dazu imstande, Musik auf Knopfdruck zu erstellen. Und dann behaupten sie, die auf Datenbanken basierend entstehenden Stücke seien „überraschend gut“. Also ganz ehrlich: Wenn ich eine KI wäre, würde ich auch nicht zugeben, dass das Resultat schlichter Mist ist. Zugegeben, es wird vielfach damit experimentiert, doch was unter dem Strich fehlt, ist eben der Faktor Mensch – so zumindest unsere Hoffnung.

Kaum denkbar: Gefühle digital zu komponieren

Auch wurden bereits von Künstlicher Intelligenz generierte Stücke wie etwa „Iamus“ des spanischen Komponisten Francisco Vico von kompletten Orchestern vor Publikum gespielt. Das Perfide daran: Die KI komponiert und der Handlanger der digitalen Töne nennt sich weiterhin Komponist. Tatsache bleibt – jedenfalls bislang – dass die emotional basierte Kreativität digital nicht komponiert werden kann und allenfalls die Herzen der Nerds trifft. Auch wenn sich hier zugegebenermaßen die Geister scheiden. Denn schließlich hat ja auch niemand wirklich das Recht, mit absolutem Anspruch zu werten, was Musik ist und was nicht.

Trotzdem sollten wir nicht auf dem Baum schlafen

Allerdings wären wir auch zweifellos im Gestern verhaftet, falls wir nicht erkennen würden, dass die KI in der Musikindustrie längst an Fahrt aufgenommen hat. Seit Jahren sind diverse Entwicklungen in der Öffentlichkeit präsent, mit denen Musik nicht nur verwaltet, vermarktet oder analysiert, sondern auch komponiert bzw. generiert wird. Der Verband der britischen Musikindustrie hat bereits 2021 in einer Studie belegt, dass KI die Popkultur der Zukunft maßgeblich verändern wird. A.I. Music als ein Ableger von ChatGPT, Riffision, Amper Music, AIVA und, und, und – all das existiert längst. So wird etwa aus Text per Sprach- oder Tastatureingabe Musik generiert, bis der KI-Arzt kommt. Ein Instrument spielen zu können, wird vor diesem Hintergrund künftig bedeutungslos.

Größtmöglich vorstellbare Urheberrechtsverletzung

Zweifellos wird die KI Auswirkungen auf Producer, Engineer, Artists und Kreative haben. Und wenn es lediglich die Auswirkung ist, dass zahlreiche Live-Musiker sich dagegen wehren werden oder schlichtweg keinen Bock mehr auf etwas haben, was sich einfach nicht gut anfühlt. Nur bleibt der Punkt eben der: Es gibt eben auch etwas, was KI definitiv nicht kann. Sie ist zu eigenständiger Kreativität nicht fähig. KI hat keine Wahrnehmung, sie kann immer nur kopieren, was bereits existiert. Deshalb brauchen wir Musiker uns auch nicht wirklich vor KI zu fürchten. KI-generierte Musik ist und bleibt eine „GVU“, die „größtmöglich vorstellbare Urheberrechtsverletzung“ schlechthin. Allerdings: Wer weiß, was noch kommen wird.

Wie ist deine Meinung? Stehst du der KI in der Musik, kritisch und skeptisch oder eher positiv gegenüber? Der Shitstorm kann beginnen – wir sind gespannt.

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Allerdings verbleibt die Frage, ob KI-basierte Musik nicht schlichtweg die Nachfolge der EDM-Music und der Synthies antritt. Der Umgang damit musste ja auch erstmal erlernt werden: „Workshop: Wie funktioniert ein Synthesizer?

Keine Kommentare zu “Künstliche Intelligenz in der Musik – ein zweifellos heißes Eisen”
  1. Kharlk

    Ich werde KI maximal nutzen. Bin leidenschaftlicher (Cover) Musiker und freue mich darauf nicht mehr von Menschen gemachte Musik zu covern sonder KI generierte Songs für mich zu erobern…

    Antworten
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