Hollowbody-Gitarre kaufen – besondere Ästhetik von Klang und Design

Der Meilenstein in der E-Gitarren-Evolution

Foto: Shutterstock von J.M. Image Factory

Noch immer haben die Hollowbody-Gitarren ihren ganz speziellen Reiz. Kein Wunder, obschon das oftmals verkannt wird, handelt es sich dabei um die Urform der E-Gitarre schlechthin. Die Semi-Akustikgitarren läuteten damals nächste Evolutionsstufe ein, als aus rein akustischen Gitarren plötzlich die elektrifizierten Kandidatinnen wurden. Und sie haben ihren Einfluss auf die Musikwelt bis heute keinesfalls verloren. Hier ein paar Tipps, wenn du eine Hollowbody-Gitarre kaufen möchtest.

Check it: Guide für den Kauf von Hollowbody-Gitarren

  • Auf den Spuren der Vergangenheit
  • Als die Gitarristen lauter wurden
  • Die bekannte Feedbackproblematik
  • Spezieller Sound und besonderes Spielgefühl
  • Unschlagbare Optik
  • Ein paar coole Beispiele

Hollowbody-Gitarre kaufen – auf den Spuren der aktuellen Vergangenheit

Tatsächlich gibt es mittlerweile etliche Gitarrenformen und Modelle, die als Klassiker bezeichnet werden. Und allesamt haben logischerweise auch die rühmliche Berechtigung, sich die Ehre als bedeutender Meilenstein in der Entwicklung der E-Gitarre an die Backe heften zu dürfen. Nur mussten sämtliche Modelle erstmal entwickelt werden und da folgte ein evolutionärer Schritt auf den nächsten.

Von der Akustik über die Hollow-Body zur E-Gitarre

Zunächst gab es herkömmliche Akustik-Gitarren; aber die Gitarristen wollten lauter werden. Dann wurden die Vollresonanzgitarren mit den ersten Tonabnehmer-Systemen ausgestattet, was aufgrund des entstehenden Feedbacks über die mitschwingende Decke allerdings auch nicht die zielführenden Lösung war. Der Korpus wurde verkleinert, also nicht kürzer, sondern schmaler. Außerdem wurde mit Sustain-Blöcken das Feedback zusätzlich reduziert, wodurch wieder höhere Lautstärken am Verstärker ermöglicht wurden. Und genau bei diesem Schritt setzt du an, wenn du eine Hollowbody-Gitarre kaufen möchtest.

Die Hollowbody behauptet sich in diversen Musikrichtungen | Foto: Shutterstock von Lukas Gojda

Oftmals mit Sustain-Block gegen Feedback

Die semiakustischen Gitarren besaßen – und besitzen – in der Regel zwei F-Löcher in der üblicherweise gewölbten Decke und der Korpus der Gitarre ist hohl. Bestückt sind sie zumeist mit zwei Humbuckern und das Schwingungsverhalten wird von einem sogenannten Sustain-Block beeinflusst. Damit versuchte man, die hohe Feedbackanfälligkeit der „Semis“ in den Griff zu bekommen. Das gelang und gelingt durchaus, zwar nicht so optimal wie bei Solid-Body-Gitarren, aber immerhin passabel.

Die Mittler zwischen den musikalischen Welten

Sie wurden sozusagen zum Mittler zwischen den musikalischen Welten. Dabei gab und gibt es diverse Musik-Genres, in denen sie sich behaupten und durchsetzen konnten. Das Interessante dabei: Die Geschichte der Solidbody-Gitarren begann in den 50er- und 60er Jahren, die der semiakustischen Instrumente bereits um 1935. Wenn du eine Hollowbody-Gitarre kaufen möchtest, bewegst du dich auf den Spuren von Jazz, Rock’n’Roll, Blues und den damals aufkeimenden Orchestern. Chuck Berry beispielsweise ist berühmt für seine rote Gibson ES und ohne diese Gitarre hätte es auch den Streifen „Zurück in die Zukunft“ in dieser Form vielleicht nicht gegeben.

Stilprägendes Detail: F-Löcher wie bei Streichinstrumenten | Foto: Shutterstock von Robby Fontanes

Spezieller Sound und besonderes Spielgefühl

Tatsache ist, dass die semiakustischen Gitarren nicht nur ihren eigenen charakteristischen Sound abliefern, sondern sich auch durch das spezielle Spielgefühl auszeichnen. Das fängt schon mal damit an, dass der Korpus zwar größer als beispielsweise bei der Tele, der Strat oder der Paula ist, allerdings auch deutlich leichter. Der Body wirkt sich erheblich auf den Klang aus. Im Gegensatz zu den Solidbodys schwingt mehr vom eigentlichen Body (der ja keiner ist) mit in das Klangbild ein. Resultat ist, dass die Semis hörbar weicher, zugleich aber perkussiver klingen.  Wenn du eine Hollowbody-Gitarre kaufen willst, profitierst du auch davon, dass noch immer eine gewisse Feedbackanfälligkeit vorhanden ist. Viele Gitarristen haben das für kontrolliert übersteuerte Sounds ausgenutzt.

Unschlagbare Optik – Hollowbodys sehen einfach cool aus

Die Hollowbody-Gitarren werden von manchen Gitarristen als ein Relikt vergangener Zeiten verstanden. Andere sehen darin der perfekten Sound schlechthin. Beides stimmt, aber das ist längst nicht alles. Nicht vergessen dürfen wir, dass diese Modelle einfach bombastisch cool aussehen. Irgendwie hat man das Gefühl, sich damit vom Einheitsbrei des Mainstreams zu verabschieden. Etwa eine Gibson Super 400 oder eine Gretsch White Falcon lassen Erinnerungen an die Zeit der Straßenkreuzer aus dem 50er-Jahren aufkommen, als Design noch nicht im Windkanal geboren wurde.

Optik einfach unschlagbar | Foto: Shutterstock von Timof

Das klingt, als wären Hollowbody-Gitarren Außenseiter

Nur sind die Liebhaber dieser Gitarrenform eben auch keine Rarität. Vielmehr gibt es sogar außerordentlich viele, wie Chuck Berry, B.B. King, Brian Setzer oder Larry Carlton, die auf exakt dieses Design und diesen direkten, nicht verschwommenen Sound stehen. Klar gibt es bekanntlich Gitarrentypen, die als Original oder in einer Kopie auf nahezu jeder Bühne zu sehen sind. Und dennoch hat die Halbresonanzgitarre bis heute nichts an ihrem speziellen Reiz verloren. Der Hauptgrund dafür ist schlichtweg, dass sie sehr eigenständig klingt, eben nicht vergleichbar mit den Strats und Paulas dieser Welt. Schauen wir uns ein paar Beispiele an:

Harley Benton Hb35 Ch Vintage Series

Die Semi-Hollow Hb35 Ch aus der Vintage-Serie von Harley Benton erinnert an bekannte Gitarrenklassiker, ist dabei aber deutlich günstiger. Gefertigt ist der Korpus aus Ahorn mit gewölbter Decke, selbstverständlich mit den modelltypischen F-Löchern, die bei der nostalgischen Hommage nicht fehlen dürfen. Optisch orientiert sich die Gitarre komplett an ihrem Vorbild, so etwa mit dem roten Finish, den hellen Dot-Einlagen als auch der Einfassung von Hals und Korpus mit einem Creme-Binding. Klanglichen Retro-Charme versprüht die HB-35 mit zwei Humbuckern im Retro-Style, dem Sustainblock und dem Tune-o-matic-Steg. Ein Modell, das du dir unbedingt ansehen solltest, wenn du eine Hollowbody-Gitarre kaufen möchtest.

Harley Benton HB-35 CH Vintage Series
Harley Benton HB-35 CH Vintage Series
Kundenbewertung:
(237)

Harley Benton HB-35Plus Lemon

Ebenfalls aus der Vintage-Serie der Marke stammt die HB-35Plus, hier in ihrer Ausführung im Lemon-Drop-Finish. Die Gitarre ist technisch noch besser bestückt, nämlich unter anderem mit 2 x Roswell LAF Alnico-5 Vintage Style Humbuckern sowie zwei Volumenreglern mit Push-/Pull-Funktion, wodurch die beiden Spulen der Pickups au gesplittet werden können. Und dabei bewegt das Instrument sich noch im erstaunlichen Preisbereich. Dass du eine solche Gitarre zum derart günstigen Kurs bekommen könntest, wenn du eine Hollowbody-Gitarre kaufen möchtest, war noch vor wenigen Jahren schlichtweg undenkbar. Achtung! Die gewölbte Decke besteht aus AAAA-Riegelahorn. Unfassbar.

Harley Benton HB-35Plus Lemon
Harley Benton HB-35Plus Lemon
Kundenbewertung:
(358)

Gretsch G5422TG Electromatic OS

Wenn es um Hollowbody-Gitarren geht, darf der Name Gretsch nicht fehlen. Immerhin gehört diese Marke zu den Vorreitern und Legenden von Halbakustikgitarren schlecht hin. Über lange Zeit waren die Gitarren dieser Marke vergleichsweise teuer. Nicht jeder konnte sich ein solches Modell leisten. Zwar machen wir mit der G5422TG Electromatic OS von Gretsch einen Preissprung, aber das Modell ist immer noch günstiger als einige ihrer Vorgänger. Wenn du eine solche Hollowbody-Gitarre kaufen willst, triffst du auf die typische Ausstattung mit Bigsby-Tremolo und laminierten Ahorn-Korpus mit Trestle Block. Die goldfarbene Hardware tut ihr Übriges für den edlen Look. Gretsch-Gitarren sahen schon immer mächtig, geradezu majestätisch aus. Und genauso klingt dieses Instrument.

Gretsch G5422TG Electromatic OS
Gretsch G5422TG Electromatic OS
Kundenbewertung:
(3)

Gibson 1959 ES-355 Reissue WR LA

Und ja, das geht sowohl bei Gretsch als auch bei Gibson und weiteren Marken noch in ganz andere Preiskategorien. Nicht erschrecken, aber man wird ja mal träumen dürfen. Für die Gibson 1959 ES-355 Reissue WR LA musst du locker mal etwas weniger als 7.500 Euro auf den Tisch legen, wenn du eine solche Hollowbody-Gitarre kaufen willst. (Damit ist die Luft nach oben übrigens noch immer nicht ausgeschöpft.) Bei diesem Instrument handelt es sich um ein Murphy Lab Modell mit einteiligem Mahagoni-Hals, Kluson-Waffleback Mechaniken und vergoldeter Hardware. Wunderschön und qualitativ sehr hochwertig. Einfach mal ansehen, es lohnt sich. Nur ist es irgendwie schwer vorstellbar, dass jemand ein solches Instrument wirklich mit auf die Bühne nimmt.

Gibson 1959 ES-355 Reissue WR LA
Gibson 1959 ES-355 Reissue WR LA Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Duesenberg Starplayer TV CHG

Einen sehr anerkannten Namen hat sich die Marke Duesenberg insbesondere mit ihren semiakustischen Gitarren gemacht. Duesenberg verfolgt ein sehr eigenständiges Konzept, hat bei vielen Modellen beispielsweise auf das zweite F-Loch verzichtet und stattdessen der Elektronik und den Wahlreglern mehr Raum und Bedeutung gegeben. Insofern wird die Starplayer TV CHG von Duesenberg auch als Semi-Hollow bezeichnet. Ebenso weicht die Pick-Up-Bestückungen von den meistens zwei Humbucker-Tonabnehmern ab. Stattdessen hat das Instrument je einen Grand Vintage Humbucker und Duesenberg P90 Single Coil, wodurch sich noch mehr Klang- und Soundvielfalt realisieren lassen. Wenn du eine solche Hollowbody-Gitarre kaufen willst, können wir hier nur eines sagen: Wow-Faktor inklusive.

Duesenberg Starplayer TV CHG
Duesenberg Starplayer TV CHG Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Auf das Instrument einlassen – es wird dich belohnen!

Wenn du von dieser Gitarrenbauform fasziniert bist, können wir das nur zu gut verstehen. Sicherlich wirst du deine Spielweise ein wenig umstellen oder dich auf das Instrument einstellen müssen. Selbstverständlich sind keine Dive-Bombs mit dem Whammy-Bar und Floyd Rose möglich. Die sind nun mal weder vorgesehen noch vorhanden. Für solche Spieltechniken fühlt die Hollowbody sich einfach nicht verantwortlich. Mag auch sein, sie ist ein wenig aristokratisch hochnäsig. Schlichtweg, weil sie es berechtigterweise sein darf. Der Klang ist die Synergie der akustischen Schwingungen und der elektrifizierten Hollow-Body-Bauweise. Die Geschichte der E-Gitarre wird weiterhin eindrucksvoll interpretiert.

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