Zu Hause auf der kleinen Trommel

Marschtrommel lernen bei optimaler Nachwuchsförderung

| Foto: Shutterstock von Nach-Noth

Sehr beeindruckend, wenn die großen Marching-Bands oder Spielmannszüge in ihren musikalischen Formationen marschieren. Dafür haben die lange trainiert. Viele Vereine bieten ihren Mitgliedern die besondere Atmosphäre von Zusammenhalt und vorbildlicher Nachwuchsförderung. Hier unsere Tipps, wenn du Marschtrommel lernen möchtest:

Check it: Marschtrommel lernen – Informationen und Tipps

  • Vereinswesen und Nachwuchsförderung
  • Vorteil der meistens geraden Rhythmen
  • Vom simplen Einstieg bis zu komplexen Techniken
  • Kindgerecht oder passend für Erwachsene

Marschtrommel lernen: Profitieren von der Nachwuchsförderung

Die Geister scheiden sich an der Frage, ob es sinnvoll ist, zunächst mit der Marschtrommel anzufangen und anschließend aufs komplette Drumset umzusteigen oder umgekehrt. Vermutlich hängt das zusammen mit den etwas speziellen Veranstaltungen, auf denen Spielmannszüge & Co. ihre Künste zum Besten geben.

Häufig sind das eben Schützen- und Erntefeste und ähnlich geartete Veranstaltungen; Feierlichkeiten, an denen viele Menschen ihre unbedarfte und bodenständige Freude haben. Andere sind von der traditionell uniformierten Atmosphäre eher abgeschreckt. Geschmackssache eben. Das kann aber noch keine Antwort auf die Frage sein, wo und auf welchem Weg du idealerweise Marschtrommel lernen solltest.

Tatsache bleibt: In den meisten Musikvereinen wirst du als Einsteiger und auch Fortgeschrittener vorbildlich gefördert. Nahezu immer ist jemand zur Stelle, um dir die jeweiligen Spieltechniken, rhythmischen Phrasierungen, Wirbel usw. zeigt. Die Nachwuchsförderung ist schließlich einer der wichtigsten Aspekte, mit denen diese Vereine ihren Fortbestand sichern können. Bekanntlich gibt es nichts Gutes, außer, man tut es.

Durch regelmäßiges Üben vorankommen | Foto: Shutterstock von Monkey Business Images

Ob separat oder als Teil deines Drum-Sets: Die Snare ist das Herz deines Instrumentes

Als Schlagzeuger ist die Snare bekanntlich das Herz deines Sets. Auf ihr brillierst du und setzt Akzente wie auf vermutlich keiner anderen Trommel. Vor diesem Hintergrund kann es nur sinnvoll sein, sich speziell mit dieser Trommel ganz besonders und vor allem separat zu beschäftigen.

Wenn du Marschtrommel lernen möchtest, solltest du das demnach nicht ausschließlich oder gar ausschließend verstehen. Stattdessen als einen Teil deines Schlagzeugspiels, allerdings einen besonders wichtigen. Etwas plakativer ausgedrückt: Weshalb sprechen wir von „entweder / oder“? Letztlich hilfreich beim Erlernen eines Instrumentes ist doch der größtmögliche Input.

Das ausgeprägte Rhythmusgefühl besitzen oder entwickeln?

Wenn du Marschtrommel lernen möchtest, solltest du ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl mitbringen. So zumindest eine Formulierung, die von vielen Vereinen und Spielmannszügen immer wieder zu hören und zu lesen ist. Allerdings auch eine, die leicht irreführend verstanden werden könnte. Versuchen wir, sie sinnstiftend aufzulösen:

Selbstverständlich ist allen Beteiligten bewusst, dass kaum ein Mensch kein Rhythmusgefühl besitzt. Stattdessen ist diese Fähigkeit angeboren, nur eben mehr oder minder ausgeprägt. Die Techniken müssen kontinuierlich und konsequent geübt werden.

Genau das ist letztlich Aufgabe der Musikvereine, die in den allermeisten Fällen vorbildlich umgesetzt wird. Die Tücke steckt demnach lediglich im Detail der Formulierung. Einigen wir uns doch eher darauf, dass du „(…) im Laufe der Zeit ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl entwickeln wirst.

Beginnen wirst du üblicherweise mit simplen Grundschlägen und Grundrhythmen, bei denen dir zunächst das Gefühl für die Marching Snare, die Haltung und den Umgang mit den Sticks vermittelt wird. Du wirst die lockere Handhaltung und das Spiel aus dem Handgelenk entwickeln, den Rebound erleben und Schritt für Schritt weitere rhythmische Aufteilungen, Phrasierung, Rolls etc. erlernen. Und die typische Locke darf natürlich auf gar keinen Fall fehlen. Der Wirbel besitzt nahezu die Bedeutung einer Visitenkarte der Marching Drum.

Meistens sind gerade Rhythmen gefordert

Dabei profitierst du wenigstens anfangs von der Tatsache, dass die gespielte Musik einem bestimmten Zweck dient, nämlich den Takt beim Marschieren vorzugeben. Automatisch bedeutet das für dich, wenn du Marschtrommel lernen willst, dass die benötigten Rhythmen nicht übertrieben komplex sind. Im 7/4- oder 7/8-Takt kann kein Mensch marschieren. Da bricht man sich locker die Beine.

Vermutlich werdet ihr im Laufe der Zeit komplexere Titel einstudieren, beispielsweise aus der lateinamerikanischen Abteilung, irgendwelche Pop-Nummern, vielfach sind werden auch Rockklassiker oder Jazz-Evergreens umgesetzt. In all solchen Songs befinden sich Bewegungsabläufe, die du in deinem gesamten Drummer-Leben benötigen wirst. Marschtrommel lernen ist somit auch ein Fundament für deine weiteren Schritte.

Bei Marching-Bands wird es durchaus komplexer | Foto: Shutterstock von LOGVINYUK YULIIA

40 international Drum Rudiments – Achtung, kein Werk für Anfänger

Sinnvoll, wenn du Marschtrommel lernen willst: Widme dich schrittweise den sogenannten „40 PAS Rudiments“. Dabei handelt es sich um elementare Grundübungen für das Spielen auf der kleinen Trommel, auch für das Spielen auf Membranofonen. Die Bezeichnung „PAS“ ist die Abkürzung für die „Percussive Arts Society International“, von der die ehemals 26 Rudiments der Militärmusik auf insgesamt 40 Basics als einheitliche Anleitung für Trommler erweitert worden sind.

Aber Achtung, das ist keinesfalls eine Schule für Anfänger. Ganz im Gegenteil. Du solltest dir allenfalls wenige Übungen heraussuchen oder – besser noch – von deinem musikalischem Ausbilder die passenden Übungen empfehlen lassen. Wenn du diese rhythmischen Muster draufhast; kannst du nämlich vermutlich mehr, als dir bei herkömmlichen Märschen abverlangt wird.

Diese Übungen werden auch in Lehrbüchern und anderen Formaten angeboten. Besonders interessant – weil außergewöhnlich – ist ein Kartenspiel zum Thema „Drum Rudiments“. Herausgegeben werden die Playing Cards von Alfred Music. Zu finden auf dieser Produktseite auf thomann.de.

Drum Rudiments als Kartenspiel | Foto: von Alfred Music Publishing

Marschmusik bedeutet: Rhythmus und Timing auf den Punkt

Oftmals kursiert die Meinung, bei den typisch deutschen Offbeat-Märschen genüge ein bisschen Wirbel und dazwischen eine leicht unmotivierte Improvisation. Einerseits ist das unbedingt falsch verstanden; andererseits macht sich auch schnell gähnende Monotonie breit. Tatsache ist: Der Gesamtgroove des Spielmannszuges klingt durch zu viel improvisierte Passagen eher schwammig als zackig.

Richtig auf den Punkt kommt da nix, wenn die Trommler frei Schnauze spielen. Die deutsche Marschorchestrierung ist schließlich dazu gedacht, exakte Rhythmen abzuliefern. Ab besten klingt es nun mal, wenn mehrere Trommler exakt zusammenspielen; nicht jeder, was er will.

Anspruchsvoll komplex kann es immer noch werden

Anspruchsvollere Märsche als die aus deutschen Landen findest du übrigens mit einem Blick über den hiesigen Tellerrand hinaus. Beispielsweise die Drum-Corps in den USA oder in den Niederlanden sind bekannt für das durchkomponierte und verzahnte Zusammenspiel der Trommler. Und musikalisch komplexe Märsche für Trommeln schreibt eben nicht Ernst Mosch. Stattdessen wirst du auf Namen wie John Cavac, Wim Laseroms oder Philip Sousa treffen.

Haltungs- und rückenfreundliches Set für Kids

Widmen wir uns doch mal dem Instrument selbst: Wie bei anderen Instrumenten stehen Kids und Heranwachsende vor der Anforderung der Größe des Instrumentes. Umso mehr natürlich, wenn sie beim Spielen auch noch laufen bzw. marschieren müssen. Vor diesem Hintergrund werden Trommeln mit kindgerechten Maßen und entsprechendem Zubehör angeboten.

So das Marching Snare Set SD1204W von Thomann. Die Snare hat eine Tiefe von 4 Zoll bei einem Durchmesser von 12 Zoll. Und inklusive Tragegestell wiegt die Marching Snare gerademal 3,5 kg. Das rückenfreundliche Set findest du auf dieser Produktseite auf thomann.de.

Marching Snare Set kindgerecht in Größe und Gewicht | Foto: von Thomann

Marching Snare für professionelle Anforderungen

Eine Marching Snare für professionellere und bereits ausgewachsene Ansprüche kommt von der renommierten Schlagzeugmarke Sonor. Und du siehst, dass du dich damit auch preislich in einer anderen Dimension bewegst. Die MP456 Marching Snare Drum aus der Professional Line besitzt Kessel und Reifen aus Stahl, außerdem eine Trageplatte, den Kniebügel und einen abnehmbaren Dämpfungsring. Hier geht’s zur Produktseite auf thomann.de.

Für Profis oder irgendwann mal | Foto: von Thomann

Es gibt eine immens große Auswahl unterschiedlichster Snares, auf denen du Marschtrommel lernen kannst. Abweichend nicht nur in Qualität, Ausstattung und Preis, sondern vor allem in der Kesseltiefe. Gerade dann, wenn wie meistens mehrere Trommler zusammenspielen, solltest du dich vor einer Kaufentscheidung informieren, welche Kesselgröße die passende ist. Falls du in einem Spielmannszug bzw. Musikverein beitreten möchtest, besteht dort zuweilen die Möglichkeit sich anfangs ein Instrument auszuleihen.

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Alfred Music Publishing International Drum Rudiments
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Kundenbewertung:
(6)
Thomann SD1204W Marching Snare Set
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Sonor MP456 Marching Snare Drum
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Sonor MB455M Marching Snare Drum
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Lefima MS-STA-1404-2MM Snare Drum
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Du möchtest mehr über die kleine Trommel und über die benötigten Schlagzeugfelle erfahren? Dann könnte unser Artikel zum Thema „Schlagzeug-Felle – worauf man achten sollte“ für dich interessant sein.

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