Musikinstrumente und soziale Medien: Gewinner ohne Verlierer

Die besondere Symbiose zwischen Instrumenten und Online-Welt

Foto: Shutterstock von san4ezz

Die Beliebtheit von Musikinstrumenten wurde und wird immer wieder durch aktuelle Entwicklungen beeinflusst. Früher dauerte das Jahrzehnte bis Jahrhunderte. Heutzutage können Instrumente in viralen Sekunden an die Spitze springen. Hier ein paar Gedanken über Musikinstrumente und soziale Medien und deren außerordentliche Synergie.

Check it: Musikinstrumente und soziale Medien

  • Ein außergewöhnliches Zusammenspiel
  • Exoten im viralen Mittelpunkt
  • Social-Media-Einfluss auf Popularität von Instrumenten
  • Einfluss auf sich ändernde Spieltechniken
  • Chancen für Autodidakten
  • Endlose Vorzüge, aber auch Risiken

Musikinstrumente und soziale Medien – ein außergewöhnliches Zusammenspiel

In den letzten Jahren und mittlerweile sogar Jahrzehnten haben soziale Medien wie YouTube, Instagram, TikTok und Co. immens an Bedeutung zugelegt. Die vermeintlich sozialen Medien haben nicht nur die Art und Weise verändert, wie Musik verbreitet und konsumiert wird. Insbesondere für Musiker und Musikliebhaber haben diese Plattformen neue Möglichkeiten eröffnet, ihre Talente zu präsentieren, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und eine breite Zuhörerschaft zu erreichen.

Was uns hier besonders interessiert. Welche Auswirkungen haben soziale Medien auf die Popularität und Verbreitung bestimmter Musikinstrumente und auf welche Weise wurden die Spieltechniken als auch Musikstile beeinflusst? Welche positiven oder negativen Entwicklungen haben sich beim Thema Musikinstrumente und soziale Medien ergeben?

Mit Social Media potenziell zu einem Millionenpublikum

Mit dem Aufstieg der sozialen Medien sahen Musiker sich in die Lage versetzt, ihre Musik einem globalen Publikum vorzustellen, ohne auf herkömmliche Vertriebskanäle angewiesen zu sein. Für diejenigen, die mit diesen Medien und in dieser Zeit aufgewachsen sind, ist das gefühlt eine Selbstverständlichkeit. Für alle anderen hingegen war das nicht weniger als eine Revolution.

Indes YouTube als auch die relevanten Streaming-Portale es geradezu simpel machen, Videos hochzuladen, in denen die Musiker ihre Fähigkeiten auf ihren jeweiligen Instrumenten zeigen oder eigenen Songs präsentieren, können mit gezieltem Marketing potenziell Tausende oder sogar Millionen von Zuschauern erreicht werden. Noch nie war es so einfach, eine derart große Zielgruppe anzusprechen.

Selten war es so einfach, eigenständig ein Instrument zu lernen | Foto aus YouTube-Video extrahiert: https://www.youtube.com/watch?v=1-2ip2BAas4

Plötzlich erscheinen Exoten im viralen Mittelpunkt

In diesem Zuge hat Social Media auch dazu beigetragen, bestimmten Musikinstrumenten zu einem neuen Grad der Bekanntheit zu verhelfen. Früher weniger bekannte oder eher seltene Instrumenten haben dank der viralen Welt deutlich an Popularität zugelegt. Vielen Instrumenten wurde damit eine Sichtbarkeit geboten, die bis dato schlicht unverstellbar war. Aus einstigen Nischeninstrumenten wurden auch gestützt durch die How-to-Play-Videos beinahe Kultinstrumente, an denen sich eine komplette Community abarbeitete. Musikinstrumente und soziale Medien sind offensichtlich eine gute Verbindung. Lediglich eines der zahlreichen Vorzeigebeispiele ist die Ukulele.

Die Ukulele hat mit Social Media einen Run erlebt | Foto: aus YouTube-Video extrahiert: https://www.youtube.com/watch?v=YkV8Ya8YsEw

Welchen Einfluss soziale Meiden auf die Popularität von Instrumenten haben

Die Uke war immer ein Spaßinstrument mit dem Potenzial zu mehr. Zugleich aber hatte sie auch einen leicht exotischen Charakter. Wer sich auf der Ukulele austobt, spielt kein Mainstream-Instrument und dennoch ist damit unglaublich viel mit reichlich musikalischem Charme möglich. Gerade bei der Entwicklung Musikinstrumente und soziale Medien konnte die Ukulele noch eine gehörige Portion zulegen. Los ging’s als auf den einschlägigen Plattformen Ukulele-Coverversionen bekannter Songs verbreitet wurden und sich daraus ein regelrechter Hype entwickelte. Tatsächlich wurde es in den letzten Jahren zu einem regelrechten Boom. Musiker und musikalische Influencer nutzten die Poratle um die Vielseitigkeit und den speziellen Charme des Ukulele-Spiels zu demonstrieren. Die Nachfrage nach diesem Instrument stieg rasant.

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Einfluss von Social Media auf veränderte Spieltechniken

Nicht minder groß ist der Einfluss der sozialen Medien auf die Verbreitung neuer Spieltechniken als auch Musikstile, die mit den jeweiligen Musikinstrumenten assoziiert werden. Auch in dieser Hinsicht ist im Web geradezu ein Wettstreit entbrannt. Immerhin ist es geradezu unvorstellbar, mit welchen immer wieder neuen Techniken manche Kreative ihren Instrumenten immer wieder neues und geradezu unbekanntes Leben einhauchen. Was beispielsweise Akustik-Gitarristen an Fingerstyle-Techniken abliefern, ist längst zu purer Artistik geworden. Und anhand der Videos kann schlussendlich jeder nachvollziehen, was da wie funktioniert.

Weitaus größere Chancen für Autodidakten

Das Besondere in der riesigen Community: Früher gab es ausschließlich den Musikunterricht vor Ort oder eben die Tipps von Bekannten und Mitmusikern; zwar konnte man auch versuchen, Techniken aus Aufnahmen rauszuhören. Das war aber ohne die entsprechenden Vorkenntnisse auch nicht gerade leicht. Eine Veranschaulichung gab’s vielleicht noch in Lehr-Videos, die man sich kaufen konnte. Das wiederum war kostspielig. Das Resultat: Autodidakten oder aufstrebende Musiker, die sich keinen Instrumentalunterricht leisten konnten, hatten es nicht einfach. Bei der Thematik „Musikinstrumente und soziale Medien“ sah und sieht das plötzlich vollkommen anders aus. Mehr als eine stabile Internetverbindung und eine Portion Motivation ist eigentlich nicht mehr nötig, um ein Instrument über Social Media zu lernen.

Endlos viele Vorzüge, aber auch Risiken

Wenn du ein Musikinstrument lernen willst, bieten die sozialen Medien dir endlos viele Vorteile. Dabei dürfen wir allerdings auch nicht vergessen, einen Blick auf die Nachteile zu schmeißen. Auch hier solltest du die Sache aus mindestens zwei verschiedenen Perspektiven betrachten. Zunächst der Blickwinkel derjenigen, die ein Instrument als neues Hobby entdecken möchten: Der Vorteil ist, dass die unsagbar viel Material zur Verfügung steht. Demgegenüber steht der Nachteil, dass du beim Üben in der Regel keinerlei Rückmeldung bekommst und insofern nicht beurteilen kannst, ob du alles richtig machst oder sich Fehler einschleichen. Leider übt man sich nichts konsequenter ein als Fehler. Die irgendwann wieder abzulegen, ist unglaublich schwer.

Eigenständigkeit bleibt leicht mal auf der Strecke

Und dann wäre da die Perspektive derer, die ihre Musik im Web verbreiten wollen. Tatsache ist, dass der Hauptfokus auf eben dieser Verbreitung, also der Viralität liegt. In aller Konsequenz ist man auf der Jagd nach möglichst vielen Followern. Zumal wir hier aber über Videos als das immer noch aufmerksamkeitsstärkste Medium sprechen, ist es vielfach auch so, dass die Musik gegenüber den visuellen Effekten in den Hintergrund tritt. Du wirst mehr zum Schauspieler und Performer als zum Musiker. Das war’s doch eigentlich nicht, was du wolltest.

Lieber authentisch bleiben und sich nicht nach dem Wind drehen | Foto: Shutterstock von Gatot Adri

Die Abhängigkeit von den Klickzahlen macht Musiker oftmals auch zu Konkurrenten. Allerdings nicht zu musikalischen. Allzu leicht verfällt man der Verlockung, sich angesagten Trends anzupassen, wird zum Einheitsmusiker wie aus dem Windkanal, statt konsequent den eigenen Stil zu entwickeln. Die publikumswirksame Eigenständigkeit und Identifizierbarkeit kann leicht mal auf der Strecke bleiben. Wenn du mit deiner Musik aber etwas bewegen und der breiten Masse im Gedächtnis bleiben willst, benötigst du Eigenständigkeit. Lass dich nicht von deinem Weg abbringen!

Ohne Social Media geht heutzutage gar nichts mehr

Tatsache ist heutzutage: Für Einsteiger bietet Social Media beim Thema Musikinstrumente und soziale Medien reichlich Vorteile. Allerdings solltest du dich keinesfalls ausschließlich darauf verlassen. Die Lehrvideos können und dürfen immer nur ein Add-on zu einer soliden Ausbildung am Instrument sein. Sobald du deine eigene Musik in der Öffentlichkeit verbreiten willst, kommst du an Social Media nicht mehr vorbei. Im Vergleich zur Vergangenheit mit oftmals ausschließlich physischen Tonträgern von der Vinyl-Schallplatte bis zu CDs und DVDs findet die Verbreitung inzwischen über Downloads und Klicks statt. Virale Downloads sind das aktuelle Gold in der Online-Community. Musikinstrumente und soziale Medien befinden sich in der perfekten Synergie.

Gewinner unter den Instrumenten auf Social Media

Zu den Gewinnern der Instrumente in den sozialen Medien gehört zweifellos die Ukulele. Auf den Plattformen wie YouTube hat das kompakte Saiteninstrument mit dem speziellen Charme eine regelrechte Renaissance erlebt. Zahlreiche Musiker als auch Influencer haben dazu beigetragen, die neue Popularität des kleinen Instrumentes massiv zu steigern.

Außergewöhnliche Spieltechniken und Basics auf der Gitarre

Ebenso sichert die Gitarre sich weiterhin einen der vorderen Plätze im Social-Media-Bereich. Die Gitarre ist zeitlos, eigentlich kaum den Schwankungen von Trends unterworfen, und hat von daher auch einen anderen Status als Exoten wie die Ukulele. Viele Gitarristen nutzen Instagram, YouTube und TikTok etc. um ihre Spieltechniken, How-to-Play-Videos, Originalsongs und Coverversionen zu präsentieren. Einige Musiker haben dadurch eine enorme Reichweiter erlangt, die andernfalls kaum vorstellbar wäre.

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Die kleine Schlagzeugkiste mit dem besonderen Potenzial

Ein weitere Exot mit speziellem Potenzial ist das Cajon, die vielseitig bedienbare und einsetzbare Schlagzeugkiste. Das Cajon wurde in der Vergangenheit in etlichen Videos immer wieder neu inszeniert. Es entstand geradezu eine Community im Bereich von Musikinstrumente und soziale Medien. Das Ergebnis war, dass auch im Handel die Nachfrage nach diesem vielseitigen Percussion-Instrument extrem gestiegen ist.

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Elektronische Instrumente geradezu prädestiniert

Synthesizer, Drum Machines und weitere elektronische Musikinstrumente sind für die Produktion von musikalischem Online-Content geradezu prädestiniert. Immerhin bietet sie die optimalen Voraussetzungen, um eigene Grooves, Hooks und mehr vorzuproduzieren und liefern damit das Fundament für angesagte Musikstile wie Rap, Hip-Hop, Reggae und diverse weitere Musikgenres.

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Aktueller Renner auf der Überholspur: Die Handpan

Ein aktueller Renner ist die Handpan, ebenfalls eine definitive Gewinnerin der Online-Welt. Bekannt auch als Hang, handelt es sich dabei um ein relativ neues Instrument, das faszinierende Klänge liefert und innerhalb kürzester Zeit zu beachtlicher Popularität aufgestiegen ist. YouTube und Instagram bieten dem musikalischen Newbie die ideale Bühne. Musikinstrumente und soziale Medien zeigen wie’s geht. Es gibt etliche weitere, die sich auf der Überholspur befinden, aber auch konkrete Verlierer.

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Instrumente und soziale Medien: Konkrete Verlierer

Okay, der Begriff „Verlierer“ ist vermutlich deutlich überzogen oder zumindest zu hoch ins Regal gegriffen. Doch tatsächlich gibt es Kandidaten unter den Musikinstrumenten, die weniger Aufmerksamkeit und Verbreitung in den sozialen Medien erhalten und infolgedessen wenige von den Vorzügen der Online-Community profitieren. Dazu zählen insbesondere die klassischen Orchesterinstrumente. Instrumente wie Geige, Cello, Kontrabass oder Fagott hinken in der Social-Media-Wahrnehmung deutlich hinterher. Zu den hauptsächlichen Gründen zählt, die klassischen Genres doch eher traditionell orientiert sind. In der Klassik muss man zudem eine Sprache in einem Duktus sprechen, die auf YouTube & Co. schlichtweg nicht gesprochen wird.

Eine echte Win-/Win-Situation für Musikinstrument und soziale Medien

Instrumente und soziale Medien gehen mittlerweile eine Verbindung ein, die für beide eine echte Win-/Win-Situation darstellt. Jedes Musikinstrument, dass auf Social Media gehypt wird, befindet sich im Vorteil. Auf der anderen Seite wären die sozialen Medien ohne die jeweils besonderen Instrumente ganz sicher eine Portion weniger spannend. Wir sind gespannt, wie sich dieses Zusammenspiel in Zukunft entwickeln wird.

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Auch interessant: „Welche Instrumentengruppen es gibt – ein lückenbewusster Überblick“.

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