Kleinmixer Teil 1 – unverzichtbare Teile des Bandequipments

Worauf ihr achten müsst

Kleinmixer: unverzichtbare Teile des Bandequipments | Foto: Shutterstock von Quality Stock Arts

Auf der Bühne und selbst im Proberaum, im professionellen Tonstudio oder Home-Studio gehören Kleinmixer längst zum unverzichtbaren Equipment. Ein Tonmischpult benötigt ihr für den Frontsound, für den Monitormix, teilweise auch als Sub-Mixer für die Instrumente mit vielen einzelnen Signalquellen. Hier unsere Tipps, was ihr beim Thema Kleinmixer beachten solltet:

Check it: Kleinmixer für euer Equipment

  • Kleinmischer sind heutzutage nicht teuer
  • Wichtiges Kriterium: Anzahl der Kanäle
  • Aufteilung auf Sub-Mixer
  • Kanalsektion, Mastersektion und Effekte

Kleinmixer – keine Angst vor hohen Ausgaben

Die gute Nachricht gleich vorweg: Bühnen- und Home-Studio-taugliche Kleinmixer sind heutzutage für wirklich verkraftbares Geld zu haben. Die Zeiten, in denen Einsteiger nur aus dem Grund nicht wirklich loslegen konnten, weil die Reibung zwischen Daumen und Zeigefinger für ein Mischpult nicht ausreichte, sind Schnee vergangener Jahrzehnte.

Features, die vor wenigen Jahren undenkbar waren

Auch bieten selbst aktuelle Kleinmixer zahlreiche Features, mit denen sie die einst klobigen Kisten von damals zuverlässig in den Schatten stellen. Selberverständlich sind die Mischpulte, die bei gigantischen Events oder in den professionellen Tonstudios zum Einsatz kommen ebenso komplex wie teuer. Das allerdings ist nicht die Richtung, in die ihr blicken müsst.

Kanalanzahl vor dem Kauf mit Luft nach oben ermitteln

Ihr braucht – mindestens – einen Kleinmixer, der speziell eure Anforderungen als Band abdeckt. Zunächst müsst ihr überlegen, wie viele und welche Kanäle ihr benötigt. Die Rechnung ist zwar simpel, birgt aber trotzdem einen Faktor der Vermutung.

Dürfen wir davon ausgehen, dass ihr wisst, wer alles zu eurer Band gehört? Die Bemerkung mag sich humoristisch angehaucht anhören; so ist sie keinesfalls gemeint. Immerhin gibt es Bands mit immer wieder wechselnden Besetzungen, beispielsweise das Schulorchester oder der Chor. Lasst uns beim typischen Bandszenario bleiben, um uns nicht in endlosen Variablen zu verstricken.

Tonmischpult speziell auf eure Anforderungen abgestimmt

Wichtig, wenn ihr die Anzahl der benötigten Kanäle für den Kleinmixer ermittelt, ist zugleich die Art der Kanäle. Das will sagen: Manche Instrumente – auch die Gesangsmikros – verlangen lediglich nach einem Mono-Eingang, andere – beispielsweise das Keyboard – brauchen eine Stereo-Eingang. Sind nicht ausreichend Stereo-Eingänge vorhanden, müsste das Instrument mono gefahren werden, was nicht Sinn der Sache ist. Also würde man zwei Kanäle belegen.

Bei individuellem Kanal-Overload mit Sub-Mixern arbeiten

Instrumente mit vielen Signalquellen wie das Schlagzeug oder die Keyboard-Burg brauchen ebenso viele Einzeleingänge. Im Hauptmischpult eurer Band, haben die nichts zu suchen, zumal sie für eure preisgünstig umgesetzte Situation zu viele Kanäle fressen würden. Die Lösung ist simpel, nämlich wiederum ein Kleinmixer, und zwar verwendet als Sub-Mixer.

Ein sehr kompaktes Beispiel für einen Sub-Mixer bietet der Hersteller Mackie. Den 4-Kanal-Mixer findest du auf dieser Produktseite auf thomann.de.

Überaus kompakt reduziert auf 4 Kanäle | Foto: von Thomann

Unter dem Strich bedeutet das die nächste positive Nachricht: Für euch als Einsteigerband, Hobbymusiker oder auch semiprofessionelle Band sind die Einsatzmöglichkeiten und vor allem auch Kombinationsmöglichkeiten der Kleinmixer geradezu unbegrenzt. Die Kleinmischer lassen sich nach individuellen Anforderungen miteinander verbinden.

Kleinmixer: Flexibel und dauerhaft einsetzbar

Und damit wären wir wieder beim oben erwähnten „Vermutungsfaktor“. Selbst wenn ihr anfangs nicht wirklich sicher seid, wie viele Kanäle ihr im weiteren Verlauf eurer musikalischen Reise benötigt, bedeutet das nicht, dass ihr einen einmal gekauften Kleinmixer nach kurzer Zeit wieder in die Tonne treten müsst. Im Gegenteil. Ihr könnt die Geräte als Submischer, für das kleinere Setup im Proberaum oder auch im Studio verwenden.

Wer den umfassenden Komfort und die volle Kontrolle der sämtlicher Bedienelemente für den vernünftigen Mix auf einem Gerät braucht, wird irgendwann auf ein großes Mischpult setzen. Aber soweit sind wir noch nicht. Immer schön einen Schritt nach dem anderen machen.

Unterschiedliche Bauformen und Features

Für die Einsteigerband kann ein 8-Kanal- oder 12-Kanal-Mischer durchaus genügen. Beachtet habt ihr dabei die Mono-Kanäle, die häufig auch als Mikrofon-Eingänge bezeichnet werden, außerdem die Stereokanäle mit zwei Eingängen, meisten rechts und links.

Es gibt diverse unterschiedliche Kleinmixer, auch in unterschiedlichen Bauarten in klassischer Ausführung als (Klein)-Pult, als 19‘‘-Zoll-Einschub fürs Rack und auch in sehr kleinen Bauweisen. Entsprechend verschieden ist auch sind auch die vorhandenen Features.

Kanal-Sektion

Ein Kleinmixer besteht aus mehreren „Zonen“, die verglichen mit großen Pulten allerdings leicht überschaubar sind.  Einerseits sind das die Kanäle – üblicherweise mit jeweils einem Fader pro Kanal und kanalbezogenem Regler als Equalizer. Vorhanden sein sollten auch eine Peak-Anzeige, mit der ihr Übersteuerungen auf den Einzelkanälen identifizieren könnt, und eine Mute- bzw. Solo-Taste. Damit schaltet ihr Einzelkanäle stumm oder beurteilt sie separat.

Master-Sektion

All diese Kanäle werden letztlich in der Mastersektion wieder zusammengeführt. Hier nun stellt ihr den Gesamt-Output ein und idealerweise verfügt der Kleinmixer in der Mastersektion über einen leistungsfähigeren Equalizer, mit dem sich der Gesamtsound bzw. die Summe korrigieren lässt. Dadurch reagiert ihr bei Live-Gigs auf die akustischen Besonderheiten der Location.

Vorhanden sein sollte auch ein vernünftig ablesbares Display, auch das gehört eigentlich zum Standard, ist aber nicht auf allen Modellen verbaut. Kurioserweise kann man im Live-Betrieb akustisch nur beurteilen, was man auch optisch sieht.

Über dem Gain-Regler platziert sein sollte die Pegelanzeige, mit der ihr Übersteuerungen oder zu geringen Input erkennen könnt. Merke: Sobald etwas vom grünen Bereich in den roten Signalbereich wandert, stimmt was nicht. Sofort hören kann man nicht immer; also müsst ihr das sehen können. Schaut mal auf diese Produktseite auf thomann.de.

12-Kanal Kleinmixer mit integriertem Kompressor | Foto: von Thomann

Anschlüsse, Ein- und Ausgänge

Über die grundlegenden symmetrischen und asymmetrischen Eingänge haben wir im Zusammenhang mit den Kanälen bereits gesprochen. Hinzu kommen unterschiedliche Haupteingänge und selbstverständliche die Ausgänge.

Eigentlich zur Standardausstattung gehörend ist ein Kopfhörerausgang. Hauptsächlicher Sinn ist, dass ihr euren Mix abhören könnt, ohne ihn gleich hörbar auf die Boxen geben zu müssen. Verwendet ihr den Kleinmixer als Submischer für euer Instrument, gilt dasselbe Prinzip: Abhören, bevor ihr das Signal weitergebt.

Die Summe muss irgendwie an die Endstufen weitergeschickt werden. Vernünftig gelöst wird das mit XLR-Ausgängen. Werden kleinere Mischer als Sub-Mixer verwendet, erfolgt die Weitergabe an das Hauptpult oftmals auch mit 6,3mm-Klinkenkabel, Audio- oder Chinch-Kabeln

Nebenbei erwähnt werden Kleinmixer auch häufig von DJs genutzt. Auch bei denen geht’s beim Kopfhörerausgang um die Abhöre. Und um etwas abzuhören, muss erst etwas hineingegeben werden. Für solche Anwendungen sind Kleinmixer normalerweise mit einem AUX-In ausgestattet, also für den Anschluss von externen Quellen wie CD-Player, PC, Tablet, Smartphone, was auch immer.

Effekte im zeitgemäßen Kleinmixer bereits integriert

Unser Ziel lautet, den Einstieg in den Bühnenmix leistbar zu halten, damit man euch möglichst schnell auf den Bühnen dieser Welt begrüßen darf. Und bereits jetzt haben wir gelernt, wie man benötigte Kanäle zusammenfassen oder auslagern kann. Wir müssen mit den vorhandenen Ressourcen sinnvoll umgehen. Das bezieht sich auch auf die Effekte.

Selbstverständlich könntet ihr die Effekte – hauptsächlich werden das Raumeffekte wie Hall oder Delay sein – verkabeln und extern hinzufügen. Dafür müsstet ihr sie allerdings erstmal kaufen und anschließend anschluss- oder kanalfressend verkabeln.

Viele Kleinmixer haben diese Effekte bereits mit an Bord. Und zwar in durchaus vernünftiger Qualität. Eine Tatsache, die vor einigen Jahren noch undenkbar schien. Die Digitalisierung un der technische Fortschritt machen’s möglich. Eine solche Ausstattung spart Geld, Platz, Kabel und Nerven zugleich. Ein solches Beispiel gibt’s auf dieser Produktseite auf thomann.de.

12 Kanal-Mischer mit Effektgenerator sagenhaft günstig | Foto: von Thomann

Beim nächsten Mal gerne mehr

Weitere Details, mit denen ihr euch auf die Suche nach dem passenden Kleinmixer machen könnt, liefern wir euch in der nächsten Folge.

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Wisst ihr übrigens, welches wichtige Tool auch unbedingt mit auf die Bühne gehört? Gaffer-Tape! Warum erfahrt ihr in diesem Artikel zum Thema „Pflichtausstattung für die Bühne“.

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