Es gibt die Songs, bei denen einfach die Worte zum falschverstandenen Running Gag werden, dann wiederum diejenigen, bei denen der eigentlich Sinn vollkommen verdreht wird. Und da geht’s manchmal ganz schön heftig in die verkehrte Richtung. So war das doch eigentlich gar nicht gemeint. Hier kommen 10 Songs, die immer falsch verstanden werden – Beispiele von Bonmots der musikalischen Art.
1. Born In The USA (Bruce Springsteen)
Nicht nur in den Vereinigten Staaten wird der Song von Bruce Springsteen als große Hymne des Patriotismus verstanden, als Ausdruck des Stolzes, US-Bürger zu sein. Ronald Reagan verwendete „Born In The USA“ 1984 sogar für seinen Präsidentschaftswahlkampf. Dabei übersahen er und sein Team aber, dass hinter dem Titel nur sehr wenig Nationalstolz steckt. In Wirklichkeit singt Springsteen über einen Veteran, der aus dem Vietnam-Krieg zurückkehrt und von seinem Heimatland enttäuscht ist. Reagan wurde trotzdem wiedergewählt.
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Bruce Springsteen – Born in the U.S.A. (Official Video)
2. The One I Love – (R.E.M.)
Als R.E.M. ihre erste Top-10-Single während eines Konzerts spielten, war der R.E.M.-Gitarrist Peter Buck von den romantischen Reaktionen des Publikums verblüfft. Buck sagte: „Ich schaute in das Publikum und dort küssten sich Paare. Doch die Strophe ist total gegen die Liebe. Die Leute sagten mir, das sei „ihr Lied“. Das ist dein Lied? Sänger Michael Stipe wiederholte Bucks‘ Eindrücke in einem Interview mit dem Q-Magazin von 1992 und gab zu, dass er den Song fast gar nicht erst aufgenommen hatte. Zudem nannte er ihn „zu brutal“ und „wirklich gewalttätig und schrecklich“. Nach fünf Jahren, in denen „The One I Love“ als Widmung über die Radiowellen an unzählige Angebetete erklang, nahm Stipe eine wohlgefällige Haltung gegenüber dem missverstandenen Schicksal seines Songs ein: „An diesem Punkt ist es wahrscheinlich besser, dass sie denken, dass es ein Liebeslied ist.“
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Für Bob Geldof und seine Band The Boomtown Rats war der Song 1979 ein Riesenerfolg. Heute ist der Titel eine Art geflügeltes Wort, wenn wieder der Start in die Arbeitswoche ansteht. Im Text aber geht es um etwas deutlich Dramatischeres als einen unmotivierten Morgen im Büro. Inspiration für Geldof war der Amoklauf einer 16-jährigen Schülerin, die zwei Menschen tötete und neun verletzte. Zur Begründung sagte sie bei ihrer Verhaftung lapidar: „I don’t like Mondays.“ Der Song erzählt ihre Geschichte: „And school’s out early and soon we’ll be learning / And the lesson today is how to die“.
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The Boomtown Rats – I Don’t Like Mondays (Official Video)
4. Every Breath You Take (The Police)
„Every breath you take / Every move you make / Every bond you break / Every stop you take / I’ll be watching you“: Eigentlich gehört nicht viel dazu, um schon im Refrain zu erkennen, dass dieser Song ziemlich unheimlich ist. Geschrieben ist er aus der Perspektive eines Stalkers. Als er den Song geschrieben habe, habe er „an Big Brother, Überwachung und Kontrolle“ gedacht, hat Police-Frontmann Sting mal erzählt. Trotzdem wird der Song gern auf Hochzeiten gespielt.
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The Police – Every Breath You Take (Official Music Video)
5. Hallelujah (Leonard Cohen)
Noch so ein – zugebenermaßen zum Heulen schönes – Hochzeitslied, bei dem aber anscheinend auch noch niemand wirklich hingehört hat. Denn schließlich geht es in dem Song unter anderem um den biblischen Ehebruch des König Davids mit Bathseba, der Frau eines seiner Freunde, welchen er der Überlieferung nach sogar töten lässt, nachdem Bathseba ein Kind von ihm bekommt. Oder um Delilah, die den Helden Simson mit ihrer Liebe einwickelt, um ihn dann hinterlistig seiner Kräfte zu berauben. Und überhaupt: Will man eine Zeile wie „But all I ever learned from love / Was how to shoot at someone who outdrew you“ an seinem Hochzeitstag hören?
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Leonard Cohen – Hallelujah (Official Live in London 2008)
6. No Woman No Cry (Bob Marley)
Wie einfach wäre die Welt doch ohne Frauen – oder? Das singt hier ein zerschmettertes Herz, welches sich vornimmt, sich nie wieder von einer Frau so verletzen zu lassen. Für ungeübte Ohren mag das jedenfalls so klingen. Am eigentlichen Inhalt des Songs von Bob Marley geht diese Übersetzung aber weit vorbei. Der Titel des Reggae-Welthits lautet auf Deutsch nämlich weder „Keine Frau, keine Tränen“ noch „Keine Frau, kein Geschrei“, wie viele meinen, sondern, wenn man ihn aus dem Kreolischen übersetzt: „Nein, Frau, weine nicht“. Marley möchte Frauen trösten und nicht verbannen.
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Bob Marley & The Wailers – No Woman, No Cry (Live At The Rainbow 4th June 1977)
7. Last Resort (Papa Roach)
Den Song kann jeder im Club mitbrüllen, der seine Jugend in den Nuller Jahren verbracht hat: „Cut my life into pieces / This is my last resort“. Aber wie wäre es, dann zu jemandem hinzugehen und zu sagen: Cool, magst du auch Lieder über Suizid? Darum geht es nämlich in diesem Rockklassiker. „Ursprünglich ging es in dem Song um einen Freund von uns, mit dem wir aufgewachsen sind, der eine schwere Zeit in seinem Leben hatte. Und da war dieses Selbstmordelement, das während des Heranwachsens und den Kämpfen des Lebens aufkam, mit der Frage, ob du weitermachen willst oder nicht“, sagte Papa-Roach-Mitglied Tobin Esperance dem Portal „Songfacts“.
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Papa Roach – Last Resort (Squeaky Clean Version) (Official Music Video)
8. 99 Luftballons (Nena)
Auf den ersten Blick verbreitet Nenas Popsong aus dem Jahr 1983 eigentlich Idylle pur: „99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont“. Doch der Klassiker ist hochpolitisch, er nimmt die angespannte Stimmung zwischen den Supermächten im Kalten Krieg auf, in der schon 99 harmlose Luftballons zu einer Katastrophe führen können. Im Text von Carlo Karges tauchen Düsenjäger, Benzinkanister und Kriegsminister auf. Und am Ende liegt die ganze Welt in Trümmern.
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NENA | 99 Luftballons [1983] [Offizielles HD Musikvideo]
9. I Will Always Love You (Whitney Houston)
Auch dieser Song, gesungen von Whitney Houston, geschrieben von Dolly Parton, kommt immer wieder zum Einsatz, wenn es darum geht, die große, ewige Liebe zu beschwören. Die große, ewige Liebe spielt in dem Hit auch eine große Rolle – sie ist nur leider sehr einseitig. Denn eigentlich handelt es sich um einen tränenreichen Abschied: „So, goodbye / Please, don’t cry / We both know I’m not what you, you nee
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Whitney Houston – I Will Always Love You (Official 4K Video)
10. Summer Of ’69 – (Bryan Adams)
Bryan Adams, der im Herbst 1959 geboren wurde, wäre im Sommer 1969 logischerweise erst 9 Jahre alt gewesen. Der Song mit dem Namen jener Periode, der zum größten seiner Hits wurde, ist allerdings keine Reminiszenz auf genau diese vergangenen Tage, denen Adams in Nostalgie schwelgend nachtrauert. Im Jahr 2008 erzählte Adams CBS News, „dass viele Leute denken, dass es um das Jahr geht, aber eigentlich geht es mehr darum, im Sommer Liebe zu machen. Es benutzt 69 als sexuelle Referenz.“ Teile des Songs sind jedoch immer noch von Spuren der Wahrheit durchdrungen. Bryan Adams gab zu Protokoll, dass er seine zweite E-Gitarre in einem Pfandleihhaus fand hat und dass seine Finger tatsächlich bluteten, während er „völlig in das Üben vertieft“ war.
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Bryan Adams – Summer Of ’69 (Official Music Video)
R.E.M. – die multiinstrumentale Band
Gerade bei R.E.M. ist es übrigens interessant, einen Blick auf die Instrumente zu werfen. Gründungsmitglieder waren Michael Stipe am Gesang, Peter Buck an der Gitarre, Mike Mills am Bass sowie Bill Berry am Schlagzeug. Insbesondere Buck und Mills spielten eine Vielzahl von Instrumenten, Buck eben auch Mandoline und Banjo, Keyboards und Bouzouki, Mills unter anderem Klavier, Akkordeon und Akkordeon. Da kommt schon einiges zusammen, womit man langlebige Musik zaubern kann.
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