
Für gestandene Gitarristen stellt sich die Frage alsbald nicht mehr, für ambitionierte Einsteiger durchaus: Was haben die Tonabnehmer, Schalter und Regler der E-Gitarre zu bedeuten; welche Kombinationen gibt es und was sind deren angestammten Aufgaben? Und nein, das ist nicht banal, jeder hat mal angefangen.
Check it: Schalter und Regler der E-Gitarre
Schalter und Regler der E-Gitarre und die große Klangvielfalt
Tatsächlich bieten elektrische Gitarren bereits ohne die heutzutage zur Verfügung stehende Armada von Effekten eine immens große klangliche Bandbreite. Die Pioniere der E-Gitarre haben gewissermaßen zwangsläufig vorgemacht, was allein mit dem Instrument und Verstärker möglich ist. Den Dschungel von Effekten gab es zu Zeiten von Jimi Hendrix und Co. schlichtweg noch nicht, allenfalls erste „Pflanzen“, die sich als aufkeimende Bodeneffekte langsam unter den Füßen der Gitarristen ausbreiteten.
Aus der reduzierten Zeit – der Klang kommt aus den Fingern
Um die beeindruckende Klang- und Soundvielfalt aus den Instrumenten zu kitzeln, nutzten sie stattdessen Möglichkeiten der Einstellung, die eine E-Gitarre bauseitig bereits mit an Bord hat. Und was für Sounds sie damit ans musikalische Tageslicht katapultierten, ist hinlänglich bekannt.
Hendrix schaffte es sogar, die E-Gitarre Geschichten erzählen zu lassen, nicht selten mit politischen Statements. Obschon Jahrzehnte alt, ist seine Interpretation der US-amerikanischen Nationalhymne mit klanglichen Anspielungen auf den Vietnamkrieg durch Feedbacks und diverse weitere Spieltechniken bis heute legendär. Der grundlegende Sound kam aus den Fingern. Und daran hat sich nicht geändert.

Bloß nicht in den falschen Gitarrenhals kriegen
Damit nicht sogleich wieder die Erbsenzähler kreischend an die Decke springen, müssen wir natürlich darauf hinweisen, dass der Ton der Gitarre selbstverständlich das Resultat der kompletten Signalkette ist und sich dabei aus zahlreichen Einzelkomponenten zusammensetzt. Das beginnt bei den Fingern und der Spieltechnik, reicht über die Bauweise, das Material und die Bestückung und Hardware der Gitarre – also auch Schalter und Regler der E-Gitarre.
Darüber hinaus entscheidet sich der Klang an Nuancen wie der Qualität des Kabels und endet nicht zuletzt bei den zwischengeschalteten Effekten und schlussendlich beim Verstärker. Schalter und Regler der E-Gitarre bilden allenfalls einen winzigen Auszug dieser Signalkette, aber einen entscheidenden. Und offensichtlich gibt es eben noch einige unter euch, die gerne erfahren möchten, was die bewirken und wie man effizient damit umgeht.
Beeinflusst werden müssen insbesondere die Tonabnehmer
Die E-Gitarre trägt ihren Namen, weil sie mit elektromagnetischen Tonabnehmern bestückt ist. Von denen werden die Schwingungen der Saiten in elektrische Signale umgewandelt, die dann wiederum über den Gitarrenverstärker hörbar gemacht werden. Schon verstehst du, weshalb wir uns mit dem Begriff „elektrische Gitarre“ so schwer tun.
Sie hat ja keinen Stromstecker wie ein Toaster oder so ähnlich. Eine E-Gitarre ist im Grunde genommen keine elektrische Gitarre, sondern eine Gitarre mit elektromagnetischen Tonabnehmern. Wenn wir uns über Tonabnehmer, Schalter und Regler der E-Gitarre ein Bild machen wollen, ist – sorry – diese Erbsenzählerei für das Verständnis unumgänglich.

Pickups als Sound-Lieferanten der E-Gitarre
Grundsätzlich ist die elektrische Gitarre mit Tonabnehmern bestückt, über die die Schwingungen der Saiten abgenommen und übertragen werden. Dabei gibt es unterschiedliche Tonabnehmer – Pickups – mit jeweils eigenem Klangresultat wie Humbucker und Single Coils in endlos vielen verschiedenen Ausführungen.
Auch unterscheidet sich die Anzahl der verbauten Tonabnehmer. So besitzt beispielsweise eine Les Paul typischerweise zwei Tonabnehmer. Man spricht dabei vom Hals- und Steg-Pickup. Demgegenüber verfügt die klassische Stratocaster über drei Single-Coil-Tonabnehmer. Bitte nicht auf die beiden Modelle festnageln, sie seien lediglich beispielhaft für endlos viele benannt.
Pickup-Select-Schalter zur Wahl der Tonabnehmer
Und schon wird uns bewusst, dass die – meistens zwei oder drei Pickups unterschiedlich klingen und wir sie folgerichtig auch irgendwie anwählen können müssen. Das erfolgt über den Mehrwege-Schalter. Haben wir zwei Tonabnehmer auf der Gitarre wie beispielsweise einer Les Paul, kommt dabei ein 3-Wege-Schalter zum Einsatz. Über die drei zur Verfügung stehenden Positionen wählst du dann entweder den Hals- oder den Bridge-Pickup oder in der mittigen Stellung beide zugleich an.
Verfügt deine Gitarre hingegen – was durchaus üblich ist – über drei Tonabnehmer, hat sie in der Regel auch einen 5-Wege-Schalter. Auf Stellung 1, 3 und 5 kannst du jeweils einen Tonabnehmer direkt anwählen; auf Stellung 2 und 4 aktivierst du jeweils zwei nebeneinanderliegende Pickups zusammen. Was nicht funktioniert, ist alle drei Tonabnehmer gleichzeitig anzuwählen.

Schalter und Regler der E-Gitarre: Volume-Potis
Außerdem gibt es noch die Potis, die Drehknöpfe auf deiner Gitarre. Wie viele das sind, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Zuständig sind die Potis einerseits für die Lautstärke, was meistens als Volume bezeichnet wird, auf der anderen Seite dienen sie als rudimentäre Equalizer, also zur Einstellung der Höhen, Mitten oder Tiefen. Auch hier ist die Bestückung der Modelle nicht einheitlich. So wirst du beispielsweise auf E-Gitarren treffen, die lediglich ein Tone-Poti haben, aber auch solche mit zweien oder dreien, mit denen sich die Frequenzen dann differenzierter einstellen lassen.

Volume-Regler wirken sich auf Lautstärke und Output aus
Mit dem Volume-Drehregler beeinflusst du natürlich die Lautstärke, den Output der Gitarre. Je weiter du den Regler aufdrehst, desto lauter und somit klarer ist der Ton. Je niedriger, umso weniger bissig, eher etwas crunchig ist der Klang. Unterschiede gibt es bei den Übergängen bzw. Verläufen der Steigerung. Bei manchen ist der Übergang linear gleichmäßig, bei anderen wiederum entweder sehr langsam oder auch abrupt.
Die veränderten Einstellungen wirken sich hauptsächlich auf die hohen Frequenzen aus, allerdings auch auf die gesamte Signalkette und somit massiv auf den Sound. Denn geregelt wird zugleich der Output. Und wenn weniger beim Verstärker ankommt, muss dort wiederum nachgeregelt werden, um bei einem einigermaßen einheitlichen Lautstärke-Niveau zu bleiben.
Ton-Drehregler funktionieren wie rudimentäre EQs
Auch für die Tone-Potis gilt, dass sie nichts hinzumischen können, was nicht per se vorhanden ist. Es handelt sich um Dreh-Regler, mit denen die Höhen, Mitten oder Tiefen abgesenkt werden können. Wie viele davon auf dem Instrument verbaut sind, ist unterschiedlich. Allerdings darf man hier bis auf manche Ausnahmen wie bei dem einstigen Signature-Modell von Music Man für Steve Morse keine Wunder erwarten. Oftmals gibt es pro Pickup ein Tone-Poti, manchmal ist eins für alle Pickups zuständig. Auch gibt es Modelle, bei denen zwei Tone-Potis für den oder die jeweils aktivierten Pickups zuständig sind.

Zusammenspiel von Pickups, Saiten und Magnetfeld
Die Saiten bestehen in der Regel aus Metall bzw. verfügen über eine Wicklung aus einer Metalllegierung. Zupfst du die Saiten an schwingt sie; aber ohne abnehmende und übertragende Tonabnehmer wirst du allenfalls ein Schnarren hören. Damit die Schwingungen vernünftig an die Pickups – die Tonabnehmer – übergeben werden können, darf die Distanz zwischen den Saiten und den Magnetpolen der Pickups weder zu groß noch zu gering sein. Die Saiten benötigen Platz zum Schwingen; damit aber das Magnetfeld aufgebaut werden kann, dürfen sie auch nicht zu weit entfernt liegen.
Distanz zwischen Saiten und Pickups einstellen
Wie man die Abstände ausgleicht, solltest du an dieser Stelle allerdings richtig verstehen. Die Saitenlage wird üblicherweise nicht an den Tonabnehmern ausgerichtet, stattdessen an den Bünden, der Brücke und dem Steg, mit dem Ziel, dass die gegriffenen Töne sauber und schnarrfrei klingen können. Man spricht dabei von der „Bundreinheit“.
Um die Distanz zu den Pickups einzustellen, werden nicht die Saiten tiefergelegt, stattdessen die Tonabnehmer oder deren Magnetpole höher oder tiefer eingestellt. Andernfalls würden sich zwar die Magnetfelder nähern, doch es könnte kein vernünftiger und gut klingender Ton gespielt werden, weil die Saiten zu nah am Griffbrett sind.
Je geringer der Abstand, umso dominanter die Obertöne
Ebenso wirkt sich die Distanz auf den Klangcharakter aus. Je näher die Pickups an den Saiten positioniert sind, umso dominanter werden die Obertöne, was sehr schnell schrill bis nervig werden kann. Auch ist die Position des Tonabnehmers klangentscheidend. Eine E-Gitarre ist in der Regel (mindestens) mit einem Bridge-Pickup (am Steg) und einem Neck-Pickup (nahe des Halses) bestückt. Der Bridge-Pickup klingt schärfer und härter, der Hals-Pickup weicher und wärmer. Tonabnehmer, Schalter und Regler sind offensichtlich ein filigranes Geheimnis für sich.
Einstellungen der Schalter und Regler der E-Gitarre
Welches die idealen Einstellungen der Schalter und Regler der E-Gitarre sind, lässt sich pauschalisiert kaum sagen, zumal der Klang am Ende der Signalkette grundsätzlich ein Zusammenspiel sämtlicher Komponenten ist. Abhängig ist das immer auch von der Art der Musik und deinen persönlichen Klangvorstellungen. Unbesehen dessen gibt es aber eine Faustregel beim Thema der Schalter und Regler der E-Gitarre, an die sich heutzutage die meisten Gitarristen halten.
Früher war das anders, weil es die Möglichkeiten nicht gab. Inzwischen ist es zum Standard geworden, dass die eigentliche Klangbearbeitung – abgesehen von den Fingern – erst nach der Gitarre etwa über Equalizer, Raumeffekte, Kompressoren und schlussendlich am Verstärker selbst stattfindet. Und die können eben allesamt nur das verarbeiten, was ihnen zugereicht wird.
Meistens wird der volle Output an die Effekte übergeben
Abgesehen von den absoluten Freaks werden sowohl Volume- als auch Tone-Potis voll aufgedreht sein. Nicht zuletzt deshalb, weil ein Effektsetup bei unterschiedlichen Stellungen an der Gitarre vollkommen anders klingen wird.
Zumindest theoretisch müsstest du demnach jeder Veränderung an den Potis auch eine vollständig darauf abgeglichene Einstellung deiner gesamten Anlage zuordnen. Die Mühe wird man sich in den seltensten Fällen machen. Das heißt aber keinesfalls, dass du dich davon abhalten solltest zu experimentieren. Probier’s bei deiner Suche nach dem optimalen Sound einfach aus.
Okay, Schalter und Regler der E-Gitarre haben wir uns nun angeschaut. Werfen wir doch mal einen Blick hierauf: „Tonabnehmer für E-Gitarre – Wo liegen die Unterschiede?“





