Was Thunderbolt und USB-C unterscheidet

Mit oder ohne Blitzgeschwindigkeit

Foto: von muma.de

Sowohl bei Thunderbolt als auch bei USB-C handelt es sich um Schnittstellenprotokolle für die Übertragung von Strom, Daten, Bild- und Audiodaten. Grundsätzlich ist Thunderbolt eine multifunktionale Hochleistungsschnittstelle. Der Name ist Programm: Schließlich bedeutet Thunderbolt übersetzt soviel wie Blitz oder Donnerkeil.

Check it: Unterschied zwischen Thunderbolt und USB-C

  • Wie sich das Format von Stecker und Buchse ändert
  • Welche Vorgaben damit umgesetzt werden
  • Was der Grund für die Entwicklungen war
  • Weshalb die Technologien doch nicht einheitlich sind
  • Was für Thunderbolt oder USB4 spricht

Thunderbolt: Format wird zu USB-C

Während Geräte von Apple in der Regel mit Thunderbolt-Technologie ausgestattet waren (und sind), gibt es diverse weitere Produkte anderer Marken, die mit USB-Schnittstellen arbeiten. Die Anschlüsse und Kabelstecker waren in der Vergangenheit unterschiedlich. Nach EU-Vorgabe hat auch das Bundeskabinett beschlossen, dass USB-C-Stecker ab Ende 2024 zum einheitlichen Standard bei technischen Geräten wie etwa Smartphones, Tablets oder Digitalkameras wurden.

Lediglich der Anschlusstyp wird vereinheitlicht

Allerdings geht es dabei nur um das Format von der Stecker der Kabel bzw. Buchsen am jeweiligen Gerät, wodurch das Chaos der unterschiedlichen Lade- und Übertragungskabel aus Gründen der Nachhaltigkeit, der Schonung der Ressourcen und letztlich der Verbraucherfreundlichkeit entfallen soll. Bestimmt hab nicht nur ich Kisten zu Hause, die prall voll mit reichlich Kabeln sind und trotzdem bekam man früher mit jedem neuen Handy automatisch auch ein neues Ladegerät und ein neues Kabel. Die Zeiten sind inzwischen vorbei.

Das Wirrwarr soll es künftig nicht mehr geben | Foto: Shutterstock von Veja

Ein USB-C-Kabel ist kein Thunderbolt-Kabel

Wichtig zu verstehen: Auch wenn künftig bei beiden Systemen USB-C-Stecker zum Einsatz kommen, ist ein USB-C-Kabel kein Thunderbolt-Kabel. Und im Umkehrschluss haben Thunderbolt-Kabel seit Version 3 lediglich das Format von USB-C! Die dahinter stehende Technologie wird sich weiterhin unterscheiden. Thunderbolt 4 nutzt den ovalen USB-C-Anschlusstyp, ist mit einem Blitz-Symbol versehen und mit USB 4 kompatibel.

PCIe – Expressverbindung externer Geräte

Doch exakt diese Unterschiede sind nicht jedem klar. Also versuchen wir hier mal ein wenig, das Kabel- und Steckerchaos von Thunderbolt und USB-C zu entwirren. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um einen PCI-Express (Peripheral Component Interconnect), was so viel bedeutet wie Expressverbindung von peripheren Komponenten. Oder um es verständlicher auszurücken: Externe, voneinander unabhängige Geräte können damit verbunden werden und in der Folge Daten austauschen.

Bei Thunderbolt ist der Name Programm | Foto: Shutterstock von John D Sirlin

Für weiteraus mehr als nur die Stromübertragung

Ermöglicht wird mit Thunderbolt und USB-C die Übertragung von Spannung, Daten, Bild und Audio an beispielsweise den Rechner, Monitore, mobile Devices und eben auch an Audio-Interfaces, die in den neuen Gerätegenerationen vermehrt auf die Thunderbolt-Schnittstelle zugreifen. Die Kennzeichnung der Buchse ist übrigens mit der am Kabelstecker identisch. Thunderbolt ist erkennbar durch das Blitz-Symbol.

Wann Thunderbolt eingeführt wurde

Gemeinsam von Intel und Apple unter dem Namen Light Peak entwickelt, wurde Thunderbolt erstmals 2011 eingeführt. Die Zielsetzung lautete, eine Schnittstelle zu entwickeln, bei der mit lediglich einem Kabel und einem Hub unterschiedlichste Endgeräte angesteuert werden können. Inzwischen gibt es nach vier Updates fünf  verschiedene Thunderbolt-Versionen:

Version Release-Jahr Datenbreite  
Thunderbolt 1 2011 2 x 10 Gbps Thunderbold-Schnittstelle Standard bei MacBooks von Apple
Thunderbolt 2 2013 20 Gbps Unterstützung von hochauslösenden 4K-Videosignalen
Thunderbolt 3 2015 40 Gbps Einführung der heutigen Steckerform, symmetrisch, umkehrbar
Thunderbolt 4 2020 40 Gbps Geschwindigkeit für PCIe von 16 Gbit/s auf 32 Gbit/s erhöht
Thunderbolt 5 2024 80 Gbps (asymmetrisch sogar bis zu 120 Gbps) Datenrate steigt auf das Dreifache; erste Geräte sind inzwischen im Handel

 

Wann USB-C eingeführt wurde

USB-C entwickelte sich 2014 zu einem Meilenstein im Technologiebereich und setzte neue Maßstäbe für Verbindungsschnittstellen. Die damals innovative Technologie feierte ihr Debüt unter der Leitung des USB Implementers Forum und war nichts Geringeres als die Antwort auf die wachsende Nachfrage nach schnelleren Datenübertragungen und universellen Lademöglichkeiten. Die Entwicklergruppe gehörte aber eben nicht zum Apple-Konzern.

Lange Zeit war das nicht umkehrbare Design ein Ärgernis

USB – Universal Serial Bus – war ja schon länger auf dem Markt in endlos vielen Geräten verbaut. Zur Wahrheit gehört, dass man sich lange Zeit selbst im Weg stand, vielleicht sogar auf den Füßen der zahllosen Nutzer. So waren die Stecker auf den beiden Seiten nicht einheitlich, was sogar versucht wurde, als Vorteil der Übersichtlichkeit zu verkaufen. Sie hatten kein – wie es in der Fachsprache heißt – umkehrbares Design.

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Nutzerfreundliche Änderung kam mit USB-C

Das änderte sich erst mit USB-C, der aktuellen Generation von USB-Anschlüssen. Physisch zeichnet die sich nunmehr durch ein kleines, umkehrbares Design aus, das ein problemloses Einführen von Kabel ermöglicht. Verstehen muss man dabei, dass auch USB-C eben nicht lediglich ein Anschluss ist, denn tatsächlich unterstützt das Protokoll keinesfalls nur das Laden von Akkus in Smartphones & Co, sondere verschiedene Technologien und Protokolle, die schnelleres Laden, höhere Stromversorgung und Vielseitigkeit in der Funktionalität gewährleisten.

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Beide Technologien arbeiteten an der gleichen Zielsetzung

Die vordringliche Zielsetzung war es auch bei dieser einen einzigen universellen Stecker zu schaffen, der den Anforderungen in einer sich schnell entwickelnden Welt der Technologie gerecht wird. Zugleich sollte der nervige, aber letztlich auch unsinnig umweltschädliche Kabelsalat reduziert werden. Die Herausforderung bestand also darin einen umkehrbaren Stecker und entsprechende Kabel zu entwickeln, die den Signalfluss – umkehrbar – in beide Richtungen unterstützen.

Geschwindigkeit und Datendurchsatz bei Thunderbolt und USB-C

Bei den Vorgängerversionen lag der Hauptunterschied in der Übertragungsgeschwindigkeit, die bei Thunderbolt deutlich höher war als bei USB-C. Bereits seit Thunderbolt 4 und USB 4 Gen 3×2 stellen beide Standards inzwischen eine Übertragungsgeschwindigkeit von 40 Gbps zur Verfügung. Allerdings ist der Datendurchsatz bei Thunderbolt mit Übertragungen in möglichen bis zu 8K – eine viermal so hohe Auflösung wie 4K – deutlich höher. Und somit bleibt Thunderbolt auch weiterhin auf der qualitativen Überholspur.

Kompatibilität der Schnittstellen mit externen Geräten

Man muss sich die zeitliche Entwicklung der Geräte vor Augen halten. Neue Kabel und insbesondere Stecker herauszubringen, während die Endgeräte noch mit alten Buchsen ausgestattet sind, ist herzlich sinnlos. Das wurde erst mit entsprechender Zeitverzögerung umgesetzt. Auf Seiten der Hersteller verständlich, zumal sie mit solch kleinen Tricks wahrscheinlich versuchen wollten, die Anwender von einem Systemwechsel abzuhalten und an die hauseigenen Produkte zu binden. Und so ganz hat sich diese restriktive Markenpolitik auch durch die Vereinheitlichung der Stecker nicht auflösen lassen.

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Weiterhin maßgebliche Unterschiede der Funktionalität

Denn weiterhin gibt es maßgebliche Unterschiede bei Thunderbolt und USB-C hinsichtlich der Funktionalität und Kompatibilität. Ein auf USB-Technologie basierendes Gerät wie etwa ein USB-Audio-Interface oder ein MIDI-Controller kann sowohl mit einem Rechner mit USB-Schnittstelle als auch mit einem mit Thunderbolt-Schnittstelle verbunden werden. Im Umkehrschluss funktioniert das allerdings nicht. Auf Thunderbolt beruhende Geräte können nur mit einem Thunderbolt-Kabel mit einem Rechner mit Thunderbolt-Schnittstelle verbunden werden.

Die Vielfalt der Kabelvarianten gibt es bei Thunderbolt nicht

Während es bei USB-C für jede USB-C-Version unterschiedliche Kabel in verschiedenen Längen mit eben auch abweichenden Übertragungsgeschwindigkeiten gibt, werden bei Thunderbolt-5-Kabel genutzt, mit denen per se die volle Leistung abgerufen werden kann. Auch das ist ein Grund für die grundsätzlich höheren Preise, insbesondere für die benötigten Kabel.

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch im Preis

Schlussendlich unterscheiden sich die Kabel nicht nur in der Durchsatzgeschwindigkeit oder Länge; darin, ob es sich um aktive oder passive Kabel handelt. Vielmehr sind Thunderbolt-Kabel auch maßgeblich teurer als USB-Kabel. Und das ist letztlich der Hauptgrund dafür, weshalb die – dauerhafte – Anwendung für deine Entscheidung zwischen Thunderbolt und USB-C in der künftigen Version USB 4 2.0 sorgen wird.

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Die Frage: Benötigst du die High-Class-Version wirklich?

Wenn du beispielsweise Video-Producer bist, werden für dich hochauflösende Daten in 8K-Qualität wichtig sein. Bist du Musikproduzent im Heimstudio und arbeitest dabei mit vielen Spuren kann die Übertragungsbreite sehr vorteilhaft sein. In solchen Fällen dürfte sich die Investition in Geräte mit Thunderbolt-Schnittstelle und entsprechender Kabel lohnen. Solltest du solche Geschwindigkeiten und hohe Auflösungen nicht benötigen, bleibt dir mit USB 4 2.0 auf USB-C spürbar mehr Budget in der Tasche.

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