Stompbox kaufen – worauf du achten solltest

Wenn der Beat dir zu Füßen liegt

| Grafik: von Ina Germer

Du möchtest als Gitarrist oder sonstiger ambitionierter Musiker deinem Spiel den rhythmischen Groove hinzufügen. Die Hände sind belegt und haben ihre eigenen Aufgaben. Aber die Füße sind noch frei, die sollen auch nicht faul in der Gegend rumstehen. Schon steht die Entscheidung: Du willst dir eine Stompbox kaufen. Hier ein paar Tipps, worauf du achten solltest.

Check it: Stompbox kaufen – Potenzial und Anforderungen

  • Überlege erst, was du damit vorhast
  • Auf Klangqualität und Lautstärke achten
  • Drummer für die Hosentasche
  • Herausforderung nicht unterschätzen
  • Und die Verwandten der Drum-Computer

Stompbox kaufen – die eigenen Anforderungen definieren

Zunächst sollte dir klar sein, wie, wo und für welche Musik du die Stompbox nutzen möchtest. Nur einer der Gründe dafür ist, dass es Modelle gibt, die du einfach vor deine Füße packen und damit ohne großartige Verkabelung loslegen kannst, dann wiederum solche, die komplexer in dein Equipment eingebunden werden müssen.

Ein weiteres, damit einhergehendes Kriterium ist die Frage, ob du wirklich wie ein Schlagzeuger mit dem Fuß den Takt spielen oder lediglich Loops, Samples und integrierte Patterns ablaufen lassen willst. Die absolute Reduktion aufs Wesentliche ist möglich, wenn du eine Stompbox kaufen möchtest. Und für die Puristen stellt sich diese Frage eigentlich nicht. Doch die zusätzlichen Features sind aufgrund des gebotenen Abwechslungsreichtums nicht zu unterschätzen.

Auf Soundqualität und einheitliche Lautstärke achten

Aus pragmatischen Gründen solltest du erstens die Soundqualität der integrierten Perkussion-Instrumente checken, außerdem sollte die Lautstärke einheitlich sein. Wenn du von zwischen zwei Songs den Sound wechselst, wäre es ziemlich umständlich bis fatal, die Lautstärke immer wieder angleichen zu müssen. Auch wenn etliche Modelle anschlagsdynamisch sind und damit die Stärke abbilden, mit der du auf die Stompbox trittst, wirst du die Lautstärkeunterschiede realistisch betrachtet mit dem Fuß kaum in den Griff bekommen.

Piezo-Element oder Mikrofonkapsel

Die eigentliche Problematik, wenn man das überhaupt so nennen darf, ist die Tonabnahme bzw. Übertragung. Die meisten analogen Stompboxen sind mit einem Piezo-Element ausgestattet. Dabei handelt es sich um kleine keramische Tonabnehmer, die auf Druck reagieren. Bekannt sind diese Pickup-Systeme beispielsweise halbakustischen Gitarren. Die funktionieren durchaus und in den meisten Fällen auch sehr gut. Inzwischen gibt es  andere Ansätze, bei denen statt der Piezo-Elemente eine Mikrofonkapsel verbaut ist, wodurch der Sound besser zu bearbeiten, außerdem die Dynamik erhöht ist. Selbstverständlich sind diese Modelle auch sensibler: Du musst kontrollierter spielen.

Piezo-Elemente sind bekannt von Halbakustischen Gitarren | Grafik: von Ina Germer

Naturbelassenes Design meistens gitarrenähnlich schön

Wenn du eine Stompbox kaufen willst, wirst du auf diverse analoge Modelle treffen, die in ansprechend natürlichem Design gefertigt sind. Der Korpus besteht aus Holz und das  zeichnet sich meistens durch schöne Maserung und Struktur aus. In dieser Hinsicht kannst du schon mal wenig verkehrt machen. Wundere dich aber nicht, wenn dein Modell leichter als auf den ersten Blick angenommen ist. Das ist ziemlich normal, nicht unüblich und hat allenfalls beiläufig mit der Verarbeitungsqualität zu tun.

Wertige Verarbeitungsqualität dringend wichtig

Tatsache bleibt aber, dass du die Stompbox ausgiebig mit den Füßen bearbeiten wirst. Du trampelst dem unschuldigen Ding immer auf die Birne; mal vorsichtiger, mal kräftiger, mal behutsam und dann wieder brachialer. Das muss die Box dauerhaft aushalten können. Funktionieren kann das nur, wenn Bauteile und Verarbeitung rundum stimmen. Ob dem so ist, kannst du bereits mit einer Sichtprüfung kontrollieren. Ist die Lackierung gleichmäßig ausgeführt oder sind irgendwo Lacktropfen hängengeblieben? Ist das Holz frei von Haarrissen? Sind die Buchsen vernünftig und möglichst diskret verbaut?

Damit du der Stompbox nicht ständig hinterherrennen musst

Drummern ist die Problematik bekannt, zumal die Trommeln beim Schlagzeug bzw. deren Ständer gerne mal durch die Gegen rutschen, was nicht passieren darf. Die Hardware beim Drumset bekommt dafür gummierte Füße und weitere hilfreiche Features, häufig wird auch mit einem Teppich gearbeitet. Vermutlich denkt kaum drüber nach, wenn man eine Stompbox kaufen möchte, sollte man aber. Die sollte unbedingt rutschfest sein. Du kannst dem widerspenstigen Ding nicht ständig hinterherlaufen. Einen Versuch wäre es wert, tatsächlich aber würde es ziemlich albern aussehen.

Damit das nicht passiert, muss die Stompbox gut auf dem Boden halten. | Foto: Shutterstock von Nikorn Kulatnam

Do it yourself versus fertige Stompbox kaufen

Im Internet kursieren etliche Anleitungen und How-to-make-Videos, in denen erklärt wird, wie du dir eine Stompbox selbst bauen kannst. Mit ein wenig handwerklichem Geschick ist das eine machbare Aufgabe, zumindest für rudimentäre Modelle. An die Fertigungsqualität der führenden Hersteller anzudocken, wird ein wenig schwierig sein. Doch das hat auch was von Individualität. Problematisch wird’s, falls du besondere Ansprüche an die technischen Features hast. Da wirst du dann doch wieder auf industrielle Bauteile  zurückgreifen müssen. Da kannst du dir auch gleich eine Stompbox kaufen.

Anschlüsse und interne Features beachten

In den meisten Fällen sind die Stompboxen mit einer Klinken-Eingangsbuchse für die Gitarre oder andere Instrumente sowie einer Ausgangsbuchse für die Weiterleitung zum Verstärker ausgestattet. Diese Lösung ist bekannt und bewährt; birgt aber auch Nachteile. Mit diesem Prinzip werden sowohl das Instrument als auch das Signal der Stompbox durch denselben Equalizer am Verstärker beeinflusst, was sich für eines von beiden negativ auswirken kann. Sinnvoller ist es, wenn du dir eine zweikanalige Lösung überlegst, damit beispielsweise  die Gitarre weiterhin so natürlich und authentisch wie möglich und Bass-Sound der Stompbox richtig satt und eigenständig klingt. Das will sagen: Du solltest dir von Anfang an Gedanken über dein Setup machen.

An der Schwelle zu Drum-Computer und Begleitautomatik

Und ja, selbstverständlich gibt es Geräte, mit denen endlose Spielereien machbar sind. Komplette Begleitpatterns, die du entweder aus den Presets abrufen oder selbst einspielen und konfigurieren kannst, Bass- und Drum-Begleitungen, die du unmittelbar über das Spiel auf der Gitarre steuern kannst. Damit können wir an die soundexperimentelle Grenze zwischen Stompbox und digitalen Drum-Computern, den mit dem Fuß steuerbaren Bodenpedalen. Der Vorteil ist die Vielfalt, auch oftmals mit Sound-Bombast. Der Unterschied wieder ist, dass du die einzelnen Schläge eben nicht mehr live mit dem Fuß spielst, sondern dich an der Begleitautomatik orientierst.

Hier ein paar angesagte Stompboxen, bei denen du dich gerne umsehen kannst:

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Auch dieser Kamerad könnte für dich interessant sein, zumal du das Cajon mit Fußmaschine spielen kannst: „Cajon – was du schon immer über diese Holzkisten wissen wolltest“.

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