Das erste Instrument – Hilfestellungen für deine richtige Wahl:

Wie du das passende Instrument für deinen musikalischen Weg findest

| Foto: Shutterstock von Billion Photos und ldutko

Du hast richtig Bock darauf, Musik zu machen. Aber die Entscheidung für das erste Instrument fällt dir schwer? Kein Wunder. Schließlich gibt es so viele unterschiedliche davon mit jeweils eigenen Eigenarten und Anforderungen. Lass uns einfach gemeinsam drüber nachdenken:

Check it: Entscheidungshilfe für das erste Instrument

  • Die Entscheidung muss ausschließlich von dir kommen.
  • Das Instrument muss zu deiner Persönlichkeit passen.
  • Körper- bzw. kindgerechte Größe wählen.
  • Von welchem Sound bist du fasziniert?

Du willst Musik machen? Sehr gut; es spricht nichts dagegen. Du hast Bedenken, unmusikalisch zu sein? Mach‘ dir darüber keinen Kopp; unmusikalische Menschen gibt es nicht. Allenfalls solche, die weniger oder eben mehr trainiert sind. Alles, was du für dieses super Hobby brauchst, wirst du im Laufe der Zeit Schritt für Schritt lernen. Verbleibt die Gretchenfrage: Welches wird das erste Instrument?

Das erste Instrument: Bloß nichts aufschwatzen lassen – es ist deine Entscheidung

Das erste Instrument wird im Ideal- und Normalfall lange an deiner Seite bleiben. Vielleicht wird es irgendwann gegen einen großen Bruder oder eine große Schwester ausgetauscht. Doch die Richtung hast du damit eingeschlagen. Deshalb solltest du von deiner Entscheidung wirklich vollkommen überzeugt sein. Und zwar im tiefsten Inneren.

Behauptet jemand, genau dieses eine Instrument sei für dich exakt richtig, frage dich, woher er oder sie oder es das weiß. Vielleicht ist es der eigene Traum, vielleicht sollst du in irgendwelche Fußstapfen treten. Doch du möchtest schließlich deine eigenen Fußspuren hinterlassen. Kein Mensch außer dir selbst kann wissen, was dich am meisten fasziniert. Es sei denn, du hast es ihm gesagt. Und dann hast du die Wahl für das erste Instrument bereits eigenständig getroffen.

Image-Maker E-Gitarre | Foto: Shutterstock von AtlasStudio

Image & Co. – Spiele deinen Style

Das erste Instrument ist immer auch Ausdruck der Persönlichkeit. Es wird Teil von dir, gehört zu deinem Outfit, deinem Image. Und deshalb muss es einfach passen. Würdest du nun fragen, „Welches sind die besten Schuhe für mich“, könnte die Antwort nur lauten: Die, in denen du am besten laufen kannst und die auch optisch deinem Style entsprechen. Musiker entwickeln im Laufe der Zeit eine intensive Beziehung zu ihrem Instrument. Wieso sehen Hunde ihren Besitzern eigentlich immer so ähnlich?

Klang und Sound, hart- oder zartgesotten

Zu den Hauptkriterien für das erste Instrument zählt, welcher Sound dich besonders in seinen Bann zieht. Magst du knallharte Gitarrenriffs aus der Volldampf-Abteilung? Sind es die melancholischen oder bluesigen Klänge einer Mundharmonika? Vielleicht haben es dir die zärtlichen Klänge der Streichinstrumente angetan oder die durchsetzungsfähigen Blasinstrumente. Mag auch sein, du hast den Rhythmus mit der Muttermilch aufgesogen und es zieht dich zum Schlagzeug. Schon erkennst du: Es gibt nicht nur unterschiedliche Instrumente, sondern ebenso verschiedene Instrumentengruppen. Wir sprechen von „Instrumentenfamilien“, ein schöner Begriff.

Die Größe muss passen | Foto: Shutterstock von Anton Havelaar

Für die kleineren Kids: Kindgerechte Instrumente wählen

Und all diese unterschiedlichen Vertreter in der musikalischen Nahrungskette eignen sich für dich als das erste Instrument? Öhm, die Antwort ist ein klares Jein. Möchtest du beispielsweise akustische Gitarre spielen, solltest du eine zu deinem Alter passende Gitarrengröße wählen. Genauso werden manch andere Instrumente wie das Akkordeon, die Querflöte oder die Violine in kindgerechter Größe angeboten. Aber nicht alle Instrumente gibt es in unterschiedlichen Konfektionsgrößen.

Sicherlich fühlst du dich schon verdammt erwachsen, zumindest erwachsener als deine Eltern. Nachvollziehbar. Dennoch musst du für das erste Instrument dein Alter und somit deine Körpergröße bedenken. Musikinstrumente unterscheiden sich in ihren Maßen und auch im Gewicht. Als Zwölfjähriger wirst du mit einem monströsen Kontrabass vermutlich vollkommen überfordert sein. Klingt zwar geil. Das Ding ist schlichtweg zu groß, keine Chance. Nur ein Beispiel von vielen; aber du weißt, was ich meine.

Der Milchzahn-Faktor

Besonders ambitionierte Wunderkinder nehmen das erste Instrument sehr früh in die Hand. Macht nur dann Sinn, wenn man es körperlich überhaupt einigermaßen beherrschen kann. Auch wenn’s überzogen klingen mag: Blicken da noch Milchzähne aus dem Mund, solltest du mit der Trompete, Posaune oder dem Saxofon lieber noch ein wenig warten. Aber warum nicht erstmal Blockflöte oder Pikkolo-Flöte? Hilfreich kann dann sein, zunächst ein artverwandtes Instrument aus derselben Instrumentenfamilie zu wählen und eines Tages umzusteigen.

Auf schnelle Lernerfolge achten | Foto: Shutterstock von VGstockstudio

Den Schwierigkeitsgrad des Instrumentes bedenken

Die nächste Fragestellung ist die: Wie vermutlich jeder andere musikalische Anfänger wirst auch du durch schnelle Lernerfolge motiviert. Gerade am Anfang sind die Instrumente allerdings unterschiedlich einfach oder schwer zu erlernen. Aus manchen – z.B. Klavier oder Keyboard – kriegst du beinahe sofort was Passendes raus; bei anderen wiederum musst du erst mal monatelang fleißig sein.

Auch hier ein Beispiel: Aus einer Geige vernünftige Töne und Melodien zu kitzeln, ist schwieriger, als erste Songs auf der Gitarre zu spielen. Die Geige hat keine Bundstäbchen, an denen du dich beim Greifen orientieren kannst. Irgendwann entwickelst du dafür ein Gefühl. Dazu gehört aber viel Training. Und solange musst du einfach durchhalten.

Elektrifiziert oder akustisch?

Ist es dein Ziel, irgendwann in einer Band zu spielen, wo es auf der Bühne richtig abgeht? Dann ist auch das eine Denkrichtung für das erste Instrument. Naheliegend, dass du deine Lieblingsmusik machen möchtest. Geht ja kein Mensch vorsätzlich hin und spielt freiwillig ausschließlich das Zeugs, dass er, sie oder es gar nicht leiden kann. Der Kreis deiner Instrumentenwahl wird dadurch deutlich eingegrenzt. Immerhin gibt es für den jeweiligen Musikstil die jeweils typischen Musikinstrumente. Schau einfach mal, was deine Helden on Stage bearbeiten.

Frühzeitig mittendrin im Bühnengeschehen | Foto: Shutterstock von Monkey Business Images

Musik schnuppern und das erste Instrument mal austesten

Vielfach erwacht das erste Instrument aus einer zufälligen Begebenheit. Mag sein, dass im Musikraum in der Schule ein paar Gitarren, der Bass und das Schlagzeug rumstehen; vielfach bieten Schulen auch Trompete, Kornett weitere Vertreter als Leihinstrumente an, sodass du einfach mal ausprobieren kannst.

Oft machen die Freunde in irgendeiner Form Musik, wodurch wiederum Berührungspunkte mit unterschiedlichen Instrumenten entstehen. Vielleicht hast du einen Kumpel (oder eine Freundin), der zum Musikunterricht geht. Geh‘ doch einfach mal mit. Die meisten Musikschulen oder Privatlehrer bieten die Möglichkeit zu einer kostenlosen Schnupperstunde. Schon hast du einen ersten Eindruck. Wie sollst du dich bewusst für etwas entscheiden, von dem du bislang nicht die geringste Ahnung hast?

Ermutigendes und zugleich nüchternes Fazit für das erste Instrument:

Informierst du dich über das erste Instrument im Internet, in Videos oder in Gesprächen, ist das bereits eine super Sache. Wirklich greifbar und fassbar wird das Thema erst, wenn du unterschiedliche Instrumente in die Hände nehmen kannst. Dafür bieten sich auch in deinem Alltag die unterschiedlichsten Möglichkeiten – in der Schule, beim Schnuppertag in der nächstgelegenen Musikschule, bei Freunden, vielleicht bei deinen Eltern, beim Musikalienhändler, im Spielmannszug, wo auch immer. Du musst es fühlen und erfühlen.

Letztlich ist es so: Nahezu jedes Instrument eignet sich für den Einstieg. Es gibt nur ganz wenige, von denen man anfangs besser die Finger lassen sollte. Den schwer Erlernbaren kannst du dich auf einem Umweg nähern. Klar ist: Um Enttäuschungen zu vermeiden, solltest du auf einigermaßen vernünftige Qualität achten und dich dabei auch gerne beraten lassen. Und wenn da ein Stein im Weg liegt, pack ihn an und bring ihn zum Rollen.

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