10 faszinierende Fakten über Musik

Musikwissenschaft

Foto: Philippe Put Lizenz: CC BY 2.0 | (C)FILIP PUT

Musik schafft es, uns kleine Schauer über den ganze Körper zu jagen, unsere Wahrnehmung zu verändern und kann sogar kranken Menschen bei der Behandlung helfen. Hier kommen 10 weitere faszinierende, psychologische Fakten über Musik.

1. Romantische Musik regt zum Flirten an
Zu diesem Ergebnis kam 2010 ein französischer Wissenschaftler. Für sein Experiment mussten 87 Frauen zwischen 18 und 20 Jahren ziemlich harmlos mit einem jungen Mann über den Unterschied zwischen normalen und bio Keksen sprechen. Die Hälfte der Probandinnen wurde vor dem Gespräch jedoch fünf Minuten lang mit romantischer Musik beschallt. Am Ende des Gesprächs fragte der Mann dann alle Damen nach ihrer Telefonnummer und lud sie auf einen Drink ein. Immerhin 28 Prozent der Probandinnen, die keinen romantischen Song gehört hatten, stimmten der Offerte zu. Bei den Damen, die vorher jedoch in den Genuss einer Liebesschnulze kamen, waren ganze 52 Prozent dazu bereit, ihre Nummer rauszurücken und auf ein Date zu gehen. Scheinbar hatte sie das Liebeslied offener für einen Flirt gemacht.

2. Musik beeinflusst das Einkaufsverhalten
Schon 1997 kam eine britische Studie zu dem Ergebnis, dass Musik die Kaufentscheidungen der Kunden beeinflusst, zumindest wenn es darum geht, sich für einen Wein zu entscheiden. Beim Experiment wurde im Supermarkt mal französische Akkordeonmusik, mal deutsche Blasmusik gespielt. Bei französischen Klängen stammten 77 Prozent der verkauften Weine aus Frankreich, bei deutscher Musik entschieden sich die meisten Kunden für deutsche Weine, 73 Prozent der verkauften Weine kamen dann aus der Bundesrepublik.

3. Laute Musik regt zum trinken an
Eine französische Studie hat sich einen Spaß gemacht und Bier trinkende Männer untersucht. Konkret ging es dabei darum, ob oder wie stark sich die Lautstärke der Musik auf das Trinkverhalten auswirkt. Dabei zeigte sich: braucht ein Mann bei leiser Musik durchschnittlich 15 Minuten für ein Bier, schaffte er sein Getränk bei lauter Musik schon in 12 Minuten. Der Grund dafür könnte laut der Studie darin liegen, dass laute Musik den allgemeinen Erregungszustand erhöht, wodurch mehr getrunken wird – es kann aber auch einfach nur sein, dass mehr Getrunken wird, weil ein Gespräch bei lauter Musik wesentlich schwieriger ist. 🙂

4. Musik erhöht die Ausdauer
Zu diesem Ergebnis kamen britische Sportwissenschaftler. Sie untersuchten die Auswirkung verschieden schneller Songs auf die Ausdauer beim Joggen. Dafür wurden 30 Probanden Songs von Queen, den Red Hot Chilli Peppers oder Madonna vorgespielt. Liefen die Jogger genau synchron zu einem Rhythmus von 120 bis 140 BPM brachten sie bis zu 15 Prozent mehr Leistung. Zusätzlicher Nebeneffekt bei allen Geschwindigkeiten: mit Musik spürten die Probanden die Anstrengung weniger als ohne.

5. Musik unterstützt die Regeneration
Musik kann Herzinfarktpatienten dabei helfen, schneller zu heilen. Zu diesem Ergebnis kamen finnische Forscher, die für ihre Studie Patienten entweder ihre Lieblingsmusik, ein Hörbuch oder gar nichts hören ließen. Die Probanden, die jeden Tag mindestens eine Stunde lang ihrer Lieblingsmusik lauschten, konnten in diversen Aufmerksamkeits- und verbalen Tests besser abschneiden, als die Probanden der Kontrollgruppen.

6. Musik animiert Babys zum bewegen
Das fand 2008 eine britische Studie heraus. Die Wissenschaftler spielten Kleinkindern zwischen fünf bis 24 Monaten, sowohl klassische Musik als auch rhythmisches Klopfen und Sprache vor und maßen dann, inwieweit sich die Babys bewegten. Das Ergebnis war deutlich: Die Kleinkindern bewegten sich eher zu Musik als zur Sprache und passten ihre Bewegung sogar dem Rhythmus der Musik an. Die Forscher fanden außerdem heraus, dass Babys eher auf den Rhythmus, als die Melodie von Musik reagierten.

7. Mozarts Musik macht nicht intelligenter
Es ist wohl eine der beliebtesten Legenden der Wissenschaft – der Mozart-Effekt. Darunter versteht man die Hypothese, dass sich das räumliche Vorstellungsvermögen durch klassische Musik, aber besonders durch die Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart, verbessert. Viele verschiedene Wissenschaftler haben sich dem Mozart-Effekt angenommen, keiner konnte aber bis jetzt diese Hypothese beweisen. 2010 untersuchte der Österreichische Forscher Jakob Pietschnig zum Beispiel in 39 Studien über 3000 Testpersonen und konnte keinen positiven Effekt von Mozarts Musik feststellen.

8. Charthits entstehen durch Gruppenzwang
Eine steile These, der ein amerikanischer Forscher 2006 nachging. In seiner Online-Studie konnten mehr als 14.000 Personen 2 Tage lang unbekannte Songs anhören, herunterladen und dann deren Qualität bewerten. Einigen Versuchspersonen verriet der Forscher jedoch, wie oft bestimmte Songs schon heruntergeladen wurden. Die Teilnehmer bewerteten diese Stücke dann weitaus unterschiedlicher, da sie sich scheinbar unbewusst am Urteil anderer Hörer orientierten. Laut des Wissenschaftlers spreche das dafür, dass der soziale Einfluss eine starke Wirkung auf die Entscheidung Einzelner habe.

9. Musik erschwert das Auswendiglernen
Das ist das Ergebnis eines Experiments von britischen Forschern. Diese zeigten 25 Probanden in unterschiedlichen Situationen acht Konsonanten, die dann in der korrekten Reihenfolge wiedergegeben werden sollten. Entweder befanden sich die Probanden dabei in einem komplett stillen Raum, ihnen wurde leise Musik vorgespielt, sie hörten eine Stimme, die immer wieder die gleiche Zahl nannte oder immer wechselnde Zahlen vorsagte. Am schlechtesten bei diesem Experiment schlugen die Probanden ab, die Musik hörten, am besten waren diejenigen, die ohne Beschallung die Aufgabe lösen konnten.

10.  Musik wird auf der ganzen Welt verstanden
Ob es sich um Klassik oder Rock ’n‘ Roll handelt, welche Grundemotionen die Musik vermitteln will, wird überall auf der Welt verstanden. Das haben Forscher vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig herausgefunden. Sie haben dafür dem afrikanischen Volksstamm der Mafa, die eher selten in Kontakt kommen mit westlicher Musik, verschiedene Musikstile vorgespielt, darunter Tango, Rock ’n‘ Roll und Johann Sebastian Bach. Die Mafa konnten die drei Grundstimmungen fröhlich, traurig und bedrohlich ohne Probleme der fremden Musik zuordnen.

(via: www.alltagsforschung.de)

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