Warum dein Handy bei Konzerten besser zuhause bleibt

Musikpsychologie

Mittlerweile leider auf jedem Konzert ein Muss: Fotos und Videos aufnehmen, um diese direkt auf allen sozialen Netzwerken zu teilen. Dass dieses Verhalten nicht nur anderen Konzertbesuchern, sondern auch dir selbst schadet, belegt eine Studie der Fairfield University im US-Bundesstaat Connecticut.

Fotografieren bei Konzerten beeinträchtigt das Erinnerungsvermögen

Die Psychologien Linda A. Henkel untersuchte in einer Studie die Auswirkungen von Fotografieren auf das Gedächtnis. Das Ergebnis ist verblüffend: Fotografieren hat einen Einfluss auf das Erinnerungsvermögen. Dazu wurden Probanden gebeten bestimmte Objekte zu fotografieren und andere wiederum nur zu sichten. Tage später wurde die Testpersonen nach Details der Obkjekte befragt. Bei den Objekten, die sie nicht fotografiert wurden, erinnerten sich die Probanden an weitaus mehr Details als bei den fotografierten Objekten. Die Psychologin folgert daraus, dass unser Gehirn ein Foto als Erinnerungshilfe nutzt: „Wenn wir einen externen Speicher verwenden, zählen wir geistig auf die Kamera, dass sie sich für uns erinnert“, so Linda A. Henkel. Das Gedächtnis wird quasi ausgelagert, in die Kamera.

In unserem Fall bedeutet das: Wer ein Konzert filmt oder fotografiert statt einfach erlebt, kann sich im Nachhinein weniger an die Show erinnern!

Diese Tatsache scheinen einige Musiker schon lange gewusst zu haben! Und damit ihre Shows in den Erinnerungen ihrer Fans weiterhin fortleben, verbieten sie einfach jegliche Foto- oder Filmaufnahmen. Bei immer mehr Konzerten sieht man daher „No Pictures“-Schilder an den Eingängen. Einer der berühmtesten Verfechter der Kein-Handy-Politik ist Bob Dylan. Während seiner „Never Ending Tour“ kündigte er sogar an, dass er sofort die Bühne verlassen würde, wenn er ein Handy sieht. Mit seiner Politik machte sich Bob Dylan jedoch nicht nur Freunde: Über das Verbot war der Deutsche Journalisten Verband so verärgert, dass er seine Mitglieder dazu aufforderte, Dylan mit einem Berichterstattungs-Boykott zu strafen.

Hier geht’s zur Studie: psychologicalscience.org

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