Damit du auf der Bühne nicht untergehst

Cajon und Perkussion abnehmen – ein Haufen von Klangquellen

Foto: Shutterstock von Moha El-Jaw

Bei vielen Perkussionisten als auch umdenkenden Schlagzeugern ist die Cajon zur zentralen Schaltstelle ihrer rhythmischen und kreativen Aktivitäten geworden. Das Instrument wird zunehmend beliebt und lässt sich sehr gut in das Perkussion-Setup einbinden. In eine Spezialdisziplin mit besonderen Herausforderungen begibst du dich, sobald du Cajon und Perkussion abnehmen und somit verstärken willst. Lass uns ein wenig tiefer in die Thematik einsteigen:

Check it: Abnahme von Cajon und Perkussion

  • Back to the roots
  • Anforderungen und Abnahme-Varianten
  • Positionierung und Art der Mikrofone
  • Komplettes Perkussion-Setup einbinden
  • Anzahl der Mikrofone wächst mit dem Equipment
  • Und dann geht’s ans Abmischen

Cajon und Perkussion abnehmen – zurück zu den Wurzeln

In den vergangenen etwa vier Jahrzehnten hat die Unplugged-Welle an Fahrt aufgenommen. Bis heute ist sie nicht verstummt und ein Ende der beliebten unverstärkten Sessions ist nicht absehbar. Interessant dabei ist, dass diese Form des Musikmachens seit den damaligen MTV-Sessions als etwas fundamental Neues verstanden wurden. Dabei war es eher die Rückkehr zu den musikalischen Wurzeln und den Naturinstrumenten. Immer häufiger zum Einsatz kommt dabei die Cajon. Sie ist, wie sie heißt, nämlich eine „Kiste“. Aber das klingt wenig wertschätzend und deshalb wollen wir sie auch nicht mit der Übersetzung benennen. Wir bleiben bei „Cajon“, weil’s einfach besser klingt. Und darum geht’s uns ja: Wir wollen den Klang von Cajon und Perkussion abnehmen.

Besondere Herausforderung der Abnahme der Cajon

Die Cajon sichert sich durch gleich mehrere Vorzüge ihre herausragende Beliebtheit bei Perkussionisten. Zunächst ist sie ausreichend laut; außerdem können durch das Anschlagen in verschiedenen Zonen und mit verschiedenen Handteilen abwechslungsreiche Sounds gespielt werden. Hinzu kommen aufgespannte Saiten oder die Sounds der verkürzten Snare-Teppiche Ebenso können Fußmaschinen oder Becken genutzt werden, bis die Cajon letztlich ein Drumset imitiert. Wenn du Cajon du Perkussion abnehmen möchtest, muss die Mikrofonierung sämtliche der vorhandenen Möglichkeiten abdecken.

Die Cajon wird zur Schaltzentrale im Perkussion-Setup | Foto: Shutterstock von olsim photo

Varianten bei der Abnahme der Cajon

Das Prinzip, wenn du die Cajon und Perkussion abnehmen willst, ist kein Alleinstellungsmerkmal dieser Instrumente. Ausschlaggebend für die Positionierung von Mikrofonen sind die vorhandenen oder möglichen Umgebungsgeräusche, wozu nicht nur das Publikum, der Wind oder die vorbeifahrende Straßenbahn gehören, sondern eben auch die Mitmusiker. Je lauter das die Umgebungsgeräusche, um dichter müssen die Mikrofone an das Instrument, in diesem Fall die Cajon, rücken.

Millenium BlackBox Cajon
Millenium BlackBox Cajon
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Unterschiedliche Strategien für die Abnahme

Du möchtest den Sound der Cajon störungsfrei abnehmen und übertragen. Dafür gibt es nicht den einen Königsweg, sondern verschiedene Ansätze. Dabei geht es um sowohl um die Anzahl, Art und Positionierung der Mikrofone. So bietet es sich an, die Cajon von innen abzunehmen, also ein Mikrofon unmittelbar über das Schallloch im Innenraum zu platzieren, besser noch: Du verwendest gleich zwei Mikros, eins für die den Bass, das andere für den Höhenanteil über den Snare-Teppich.

Verschiedene Positionierung mit Vor- und Nachteilen

Verwenden kannst du ein Grenzflächen-Mikrofon. Platzierst du es ganz simpel auf dem Boden, solltest du mit Schaumstoff dafür sorgen, dass keine klappernden Geräusche entstehen und übertragen werden. Ebenso kannst du Mikrofon mit Schwanenhals nutzen. Der Vorteil ist, dass durch den flexiblen Schwanenhals gut die beste akustisch beste Position des Mikros einstellen kannst. Und klar, auch ein herkömmliches Stativ funktioniert. Nur besteht dabei eben nicht mehr die Möglichkeit, sich bzw. die Cajon zu bewegen. Andernfalls müsstest du das Mikro mit durch die Gegend schieben. Besonders praktisch ist das nicht.

Mikrofonierung abhängig von der jeweiligen Situation | Foto: Shutterstock von MandriaPix

Durchdachtes Equipment mit pragmatischen Ansprüchen

Lediglich ein besonderer Reiz der Perkussion-Instrumente ist ihre Vielseitigkeit. Immerhin gibt es von simplen Stöcken bis zur Cajon oder dem gigantischen Gong eine immense Vielfalt unterschiedlichster Instrumente, mit denen sich ein breites Spektrum von spannenden Sounds erzeugen lässt. Man muss sie nur herauskitzeln und zum musikalischen Leben erwecken. Diese musikalische Artenvielfalt birgt allerdings auch die Problematik, dass du dich für eine stimmige Auswahl entscheiden musst, weil du kaum ein komplettes Musikgeschäft mit dir herumtragen willst. Außerdem stehst du vor der Herausforderung, dass das komplette Setup auch vernünftig hörbar sein muss.

Millenium MC890WR Conga Set
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Auch Instrumente einbinden, die eigenständig laut genug sind

Die meisten Perkussion-Instrumente sind unplugged auch ohne weitere Verstärkung bereits laut genug. Spätestens dann, wenn der Rest der Band mit elektrifiziertem Equipment spielt, wird’s eng mit der Durchsetzungsfähigkeit. Zudem ist es längst zur goldenen Bühnenregel geworden, sämtliche Instrumente abzunehmen und somit über die Frontboxen im Gesamtmix einzubinden. Es klingt einfach runder und die Lautstärkeverhältnisse lassen sich dadurch einheitlich justieren.

Eher selten genügen zwei Mikrofone

Die spezielle Anforderung in lauter Umgebung haben wir oben bereits anhand der Cajon beschrieben: Je lauter, umso näher ran müssen die Mikrofone. In der Praxis bedeutet das, dass bei in leiserer Umgebung zwei Mikrofone genügen würden: eins als Overhead, eins für die Cajon. Wobei eine solche Mikrofonierung durchaus als Minimalismus verstanden werden darf, wenn du Cajon und Perkussion abnehmen willst. Sobald lautere Schallquellen hinzukommen wird dieser Minimalismus nicht mehr funktionieren, und zwar nicht ansatzweise.

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Anzahl der Mikrofone wächst mit den Instrumenten

In solchen Konstellationen wächst die Anzahl der benötigten Mikrofone schnell an, allein für die Cajon, und ein Fußperkussion werden bereits fünf Mikrofone benötigt. Kommen nun noch weitere Perkussion-Instrumente wie Djemben, Congas, Rainmaker usw. hinzu, wirst du für die feststehenden Instrumente jeweils eigene Mikros benötigen; für die „mobilen“ Perkussion-Instrumente wie Schellenkranz, Guiero & Co. genügt ein zentrales Mikro, zumal du ohnehin nicht mehrere davon zeitgleich spielen kannst.

Beim Abmischen auf klare Frequenztrennung achten

Selbstverständlich muss das Ganze nun vernünftig abgemischt werden. Dabei ist und bleibt es immer riskant, dass unschöne Nebengeräusche etwa durch den Trittschall entstehen. Es muss also mit Dämpfungen, Schaumstoff oder Teppichen wie bei einem normalen Drum-Set gearbeitet werden. Wichtig dabei ist es, die Bässe gegenüber den Mitten und Höhen klar voneinander abzugrenzen, um einen druckvollen und zugleich klaren Sound zu erhalten. Ohne eine solche Trennung würden sich die Bässe schnell zu einer Wolke entwickeln. Die Höhenanteile wiederum könnten für unerwünschtes Feedback sorgen. Besonders bei der Cajon sind die Höhen riskant, zumal der Teppich leicht nervig und schrill werden kann.

Lautstärken und Frequenzbänder müssen abgeglichen werden | Foto: Shutterstock von Javier Franco

Mit Noisegate, Kompressor, Hochpass und Equalizert arbeiten

Sinnvoll ist es, wenn du Cajon und Perkussion abnehmen und abmischen willst, mit einem Noisegate und auch einem Kompressor zu arbeiten. Des Weiteren folgst du bei den Einstellungen von Hochpassfilter und Equalizer dem oben beschriebenen Prinzip und trennst den Snare-Teppich von den Bass-Frequenzen. Dazu gehört sicherlich ein wenig Fingerspitzengefühl, damit sämtliche Komponenten optimal hörbar sind, ohne einander den Raum wegzunehmen. Wir ein Sternekoch sein Menü mit den letzten Gewürzen abrundet, bettest du dein musikalisches Menü in ein wenig Hall und sorgst damit behutsam für den gewünschten Raumklang.

Millenium AF200 Cabasa
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Problematik der Anfälligkeit der Overheads

Fassen wir die Mikrofonierung für die Abnahme eines Sets im lauter Umgebung noch mal zusammen, sieht der Workflow in etwa so aus: Zunächst widmen wir uns den Overhead-Mikrofonen. Die werden so positioniert und eingestellt, dass sie das gesamte Set einfangen und wiedergeben. Die Problematik bei Overheads ist die Anfälligkeit für die Nebengeräusche und den Frequenz-Mulm. Zum Einsatz kommt der Hochpassfilter, der möglichst weit hochgedreht wird, bis zu der Grenze, an der der Klang zu dünn wird.

Klangcharakter der jeweiligen Instrumente im EQ berücksichtigen

Im nächsten Stepp werden die einzeln mikrofonierten Instrumente eingestellt, wobei der jeweilige Klangcharakter berücksichtigt wird. Der Equalizer wird dort abgesenkt, wo die Perkussion-Instrumente keine für das Gesamtbild nutzbare Frequenz liefern. Der Hochpassfilter und der High-Cut werden passend zum Instrument gesetzt.

Snare-Teppich nicht zu höhenbetont abmischen

Fehlt in der Zusammenfassung noch die Cajon, aber die Abgrenzung der Frequenzen haben wir weiter oben bereits beleuchtet. Hier wird vor allem darauf geachtet, dass der Bass-Sound und die Snare bzw. Saiten deutlich voneinander getrennt werden, keine Wolke erzeugt wird und der Snare-Teppich nicht zu höhenbetont abgemischt wird.

Remo Bongos KD-5400-01
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Zahlreiche Stellschauben für ein homogenes Klangbild

Tatsächlich gibt es für Soundschrauber eine Menge zu beachten, wenn sie Cajon und Perkussion abnehmen und abmischen wollen. Die Problematik ist der bei der Abnahme und Aussteuerung des Schlagzeugs recht ähnlich. Es müssen viele Schallquellen zu einem homogenen Klangbild verwoben werden, die sich zum Teil in extrem unterschiedlichen Frequenzbändern bewegen. Und wenn man die Suppe einmal zu versalzen hat, kann man wieder fröhlich von vorne beginnen.

Arbeitsschritte und Resultate als Blaupause dokumentieren

Um dieses Risiko zu entschärfen, sollte man durchaus ein wenig Bürokratie mit ins Spiel bringen. Wenn man nicht äußerst routiniert ist, hat man spätestens beim zehnten Dreh am Equalizer vergessen, was man beim ersten Schritt getan hat. Und vor allem: Weshalb man was gemacht hat. Die jeweiligen Einstellungen solltest du dir notieren, obschon du sie ja am Equalizer und den Fader-Positionen bei entsprechend ausgestattetem Equipment ablesen kannst. Vom Resultat der Einstellungen als auch von der Positionierung der Mikrofone machst du anschließend ein Foto, das dir als Blaupause für weitere Gigs dient. Jede Location ist anders, jeder Raum klingt anders. Aber somit hast du zumindest eine Basis, von der aus du weitere Feinjustierungen vornehmen kannst.

Millenium BlackBox Cajon
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Millenium MC890WR Conga Set
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Millenium AF200 Cabasa
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Remo Bongos KD-5400-01
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Auch interessant: „Stompbox spielen – Fußperkussion nicht nur für Gitarristen“.

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